Argumente gegen Überwachung

Hier sammle ich Argumente gegen Überwachung. Teils sind hier heise.de-Forum Zitate dabei.

  • „grundsätzlich das Recht, sich im öffentlichen Raum unbeobachtet und unerfasst zu bewegen“
  • Kein Abbau von Freiheiten zu Gunsten von Sicherheit
  • Es ist eine Kehrtwende im Rechtsverständnis. Das Unschuldsvermutung wird zur generellen potentiellen Schuldigkeit. Man muss Unschuld beweisen * Wer nichts zu verbergen hat ist ein armes Arschloch * Gedanken sind frei. Gedanke ist auch wann und wohin ich gehe, wen ich treffe. Wenn das überwacht ist, sind Gedanken noch frei?

Der eine sucht im Internet nach Informationen zur Alkoholkrankheit seines Partners, der andere tauscht sich in entsprechenden Newsgroups mit anderen Leuten aus, die die gleiche Vorliebe für den legalen sexuellen Fetisch haben. Dann gibt es noch den Sozialkundelehrer, der rechtsradikale Internetseiten absurft um sich für seine nächste Unterrichtseinheit vorzubereiten. Jeder hat irgendwas legales zu verbergen. Und wenn es so albern ist wie der erzkonservative Jungliberale, der bei ebay ständig Mangas erteigert. Oder Herr Ballmer, der sich die neue Fedora saugt. Es gibt Dinge, die einem einfach nur peinlich sein könnten, ohne gleich verboten zu sein. Das nennt man Privatsphäre und ist für ein funktionierendes System, das aus Millionen von Bürgern besteht, unbedingt notwendig. Fragt Psychotherapeuten mal danach, was passiert, wenn man einer Person permanent die Rückzugsmöglichkeit in einen intimen und geschützten Bereich unterbindet. Das hat auch nicht zuletzt etwas mit Menschenwürde zu tun, und die ist doch hoffentlich noch unantastbar. Was ist uns eine freie Gesellschaft wert? Bevor sich die Strong-Arm-of-the-Law-Fraktion an meinem Beitrag wieder einen runterholt: Natürlich sollen illegale Inhalte im Internet verfolgt uns entfernt werden. Die Totalüberwachung eines jeden Einzelnen ist aber nicht der richtige Weg. Egal, ob man nun etwas zu verbergen hat, oder nicht: Wer überwacht wird, versucht sich immer möglichst unauffällig zu verhalten und sich der Masse anzupassen – Manche ganz bewusst, andere unbewusst. Keiner möchte aus dem Standardmuster herausfallen, um nicht durch eine Ansammlung an Indizien die aufmerksamkeit der Überwacher auf sich zu ziehen, selbst wenn er keine kriminellen Gedanken hat. Individualität und Querdenker gehen dabei langfristig verloren, und damit auch jedliche gesellschaftliche Weiterentwicklung (Hinterfragung von Hexenverbrennung, Erde = Kugel, Evolutionstheorie, …).