8GB Wikipedia – ich in Australien 2006

Heute will ich mal einen kleinen Blick zurückwerfen. Anlass war eine Wikpedia-DVD, die mir irgendwo im Augenwinkel erschien. Da erinnerte ich mich, wie es mir damals ging. Ein kleiner Abriss der Geschichte:

Damals ? war Reisen noch ein wenig komplizierter, aber auch schon recht gut. Es gab auf jeden Fall nicht überall und kostengünstig mobiles Internet – nein nur teures. Aber es gab WLAN, welches dann und wann kostenlos war. Oft genug aber auch bezahlt. Händies waren noch Faustkeile mit smarten Anwandlugnen, aber noch entfernt von modernen, hochauflösenden und schlauen Wischflundern.

In dieser Zeit als stellte sich beim Reisen ernsthaft die Frage: Nimmt man einen Laptop mit, oder nicht. Laptops waren zu dieser Zeit schon recht portabel aber beim Gewicht+Volumen auch nicht ganz unbedeutend. Vor allem waren sie aber noch gefühlt eher teuer. Viele Leute haben diese Frage damals klar verneint. Preis und Praktik. Ich habe etwas gezögert, konnte mich aber dann doch dafür entscheiden, was eine sehr richtige Entscheidung war.

Gründe dafür waren, dass man ihn als Datenlager und Transfereinrichtung für den Fotoapparat nutzen konnte, damit telefonieren, gut Recherche machen, Filme darauf schauen, Texte damit schreiben und nicht zuletzt ihn als Wärmflasche benutzen konnte. Lauter Gründe und überdies wäre er auch unbenutzt älter geworden.

Wärmflasche, Waas? Ja, wenn man mal Bauchweh hat… dann muss man einfach nur eine Variante von Prime95 10min laufen lassen und man hat die beste Wärmflasche mit Zusatzfunktion. Die anderen Gründe klingen wohl sehr nachvollziehbar. Damals hatte man noch separate Fotoapparate mit gigantischen SD-Karten von 128 oder 256MB Kapazität. Die wollten ab und zu geleert werden. Aber auch Laptops werden geklaut, insofern man das Zeug entweder auf CD brennen wollte oder, wie ich, beim nächsten WLAN über die Nacht auf meinen Server ‚hoch-rsyncen‘. Das ging damals noch nicht sonderlich schnell. Telefonieren war auch so eine Sache. SIPGate war schon erfunden und sobald ich WLAN hatte, konnte ich kostengünstig bis gratis zu Hause anrufen. Derweil haben sich alle Anderen diese Telefonkarten gekauft und abtelefoniert. War auch nicht schlecht, aber anders umständlich.

Doch zum Titelthema. Den Laptop habe ich natürlich auch als Lektüre und Nachschlagewerk genutzt. Da damals internetfreie Zeiten durchaus noch die Regel waren, hatte ich mir vorausschauend einen Auszug der Wikipedia mit passendem Viewer auf den Rechner gepackt. 6,4 GB waren das damals. Das hatte ich dann auch gut genutzt, um bei jeder Gelegenheit (Orte, Sprachen, Länder) meinen qualifizierten Senf dazuzugeben.
Irgendwann auf Halbzeit war dieses Paket ‚veraltet‘ und ich wollte den neuesten Auszug der Wikipedia. Allerdings hatte die inzwischen über 8 GB. Doch so gut waren die Internetverbindungen nicht – selbst mit Torrent hat man ewig gewartet. Nicht zu vergessen: Volumenbegrenzung. Die Anbindung des australischen Kontinents war teuer, und so war auch Volumen an jedem australischen Internetanschluss teuer / begrenzt. Aber ich habe irgendwann an der Gold coast zu arbeiten begonnen und in einem der dortigen IT-Unternehmen konnte ich dann einen USB-Stick damit vollladen. Thema erldigt.

Tja.. manchmal ist es auch schön, von einem IT-Standpunkt in seinen Erinnerungen zu schwelgen.

Amerikanisch-Samoa

Samoa – nur auf amerikanisch. So oder so ähnlich ist es. Aber mal von vorne. Geologisch gesehen ist Amerikansich-Samoa zunächst einmal Samoa und kulturell ähh eigentlich auch. Zumindest sind die Samoaner schon eine ganze Weile länger als die US-Ammerikaner da. Die haben sich nämlich dazumal mit den Deutschen und den Engländern die Samoanischen Inseln aufgeteilt. Und nunmehr ist der östliche (oder der sehr westliche) Teil der samoanischen Inseln ein US-Territorium.

Ankunft

Da der rostige Kahn chinesischer Bauart wider Erwarten des Nächtens doch nicht gesunken ist, stellt sich heute nun die Frage wie man wohl in A. Samoa einreist. In weiser Voraussicht hatte ich noch in Samoa eine Bewerbung für das US-Amerikanische Visa-Waiver-Programm abgegeben und die 14$ Teilnehmergebühr zur Abbuchung freigegeben. Ob das nun nötig ist für die Einreise oder nicht wird sich noch herausstellen. Auf alle Fälle ist es 3 Monate gültig und wird spätestens in Hawaii nützlich. Zunächst aber stellt sich doch noch einmal drängend die Frage ob und wann wir wohl im Hauptort Pago Pago durch das Landungshäuschen gehen werden. Denn inzwischen dreht der Kahn das 3-te Mal eine Runde durch den Naturhafen und man sieht den Landungssteg schon wieder von der Seite. Anscheinend hat das Schiff einige Manövierprobleme, denn böse Strömungen gibt es in disesem Naturhafen eher weniger. Zugegebenermaßen liegt der Landungssteg auch etwas doof und das Schiff will mit seinem Hinterteil dort andocken. Das ist wohl nicht ganz einfach. Nun aber, nachdem wir die mehr als 6-te Runde vor Pago Pago gedreht haben kommen Schlepper zur Hilfe und manövrieren die Rostlaube mit sanften Stößen in die gewünschte Position und wir können uns endlich zur Landung anstellen.

Einreise

Wie sich herausstellt machen die amerikanischen Samoaner ihr eigenes Einwanderungsding. Dazu gehört auch eine lange Warteschlange und eine Inspektion des Gepäcks – ganz US-Amerikanisch (höhö). Man betritt aber auch tatsächlich US-Amerikansichen Boden, ist grenztechnisch aber noch nicht in den USA. Seltsame Vorstellung. Der praktische Nutzen liegt wohl darin, dass die USA ihren Samoanern nicht so sehr trauen und auch, weil sehr viele Samoaner zwischen diesen beiden samoanischen Welten hin und her pendeln. Ganze Familienclans erstrecken sich über beide Inselwelten…. Wer aber dann weiterreist und in Hawaii ankommt (einzige Flugverbindung), muss dort die eigentliche US-Einreise durchführen. Nichts desto weniger gibt es aber schon ab hier: USD als Währung, 120V in der Dose und imperiales zum Messen.

Pago Pago

Wer etwas will in Amerikanisch Samoa, kommt an dem Straßendorf Pago Pago nicht vorbei. Hier ist der kleine Markt, ein McDonalds und des Gouverneurs Hütte. Daneben gibt es hier noch einige weitere Einrichtungen, aber wirklich viel gibt es hier nicht. Bei McDonalds kann man zumindest mal ins Internet schauen und mal sehen, was hier als Unterkunft taugen könnte. Wie zu erwarten ist A. Samoa touristisch noch mehr ein Entwicklungsland als West-Samoa. Als Tip für Reisende entpuppt sich Tisa’s Barefoot Bar. aDabei handelt es sich um ein etablissement am Strand, wo man in samoanischem Stil in offenen Hütten übernachten kann. Eigentlich schön, aber für 50$ dann doch nicht für länger als ein, zwei Tage. Das Hotel in Pago Pago ist wirklich eine Bruchbude und kostet auch 50$. Für erheblich mehr kann man auch in einem besseren Hotel absteigen, aber das ist ja nichts für einen Rucksack-Reisenden.

Samoanische Erfahrung

Alles nicht so einfach hier und eine drückende Hitze drückt die Zuversicht, hier noch je günstig wieder wegzukommen. Dabei will ich ja nur irgendwann meinen Flug nach Hawaii antreten. Es wird also Zeit für eine Robert-Aktion. Mit meinem Koffer im Schlepptau lerne ich einige Leute kennen. Heidi ist die erste. Sie werde ich später in Hawaii wiedersehen. Wie es scheint, sind die Samoaner wohl der Vorstellung eines Homestays gegen ein wenig Cash nicht abgeneigt und im McDonalds sollte sich ja wohl jemand finden lassen. Noch ehe ich mich damit näher beschäftige, treffe ich Heidi und einige ihrer Freunde beim gemütlichen Biertrinken wieder. Das Netzwerk beginnt zu arbeiten. Freund Mike kennt da jemanden, „Ein Herz von einer Seele , er würde mich bestimmt aufnehmen…und Freude dabei haben.  Tatsache. Nach einigen Versuchen und Bieren erreicht er Roi und Roi willigt ein und holt mich in seinem Truck ab. Ich darf in seinem Häuschen Couchsurfen und beteilige mich ein wenig an den Kosten. Doch zunächst muss man den Weg zum Haus erst einmal beschreiten.

Rois Haus

Zum Haus von Roi biegt man hinter Pago Pago links ab und fährt den Pass unterhalb des „Mount Rainmaker“. In der 7-ten Kurve hält man an und schleicht am Zaun, hinter dem Wasserspeicher entlang und noch 200 weiter Meter durch einen Urwaldpfad und über einen Bach und wieder den Berg hinauf. Alsbald kommt dann ein mehr oder weniger offenes Haus in Sicht. Die Dusche ist ein Blechverschlag im Garten und die Toilette sieht ähnlich aus, hat aber eine Wasserspülung! Aber es gibt Strom und eine Waschmaschine im extra Verschlag. Die Küche ist auch eher eine Bruchbude und bedarf einiger Reparaturen. Zumindest gibt es ein dichtes Blechdach über dem Kopf. Denn jeden Abend kommt ein Regen, der sich gewaschen hat. Im unteren Teil leben zwei Hunde mit Jungen und oben, in dem Zimmer, wo ich schlafen darf, schläft mit mir eine Katze, die ihre Jungen versorgt. Roi ist tatsächlich ein sehr guter Kerl. Bei ihm handelt es sich um einen weißen US-Amerikaner, der Gefallen an der samoanischen Natur und Kultur gefunden hat, und jetzt hier mit der zweiten samoanischen Frau verheiratet ist und das x-te Kind hat (übrigens eine schöne genetische Mischung. Diese Kinder sind die schönsten). Tagsüber verdingt er sich als Landschaftsgärtner oder seit neuestem als Touristenführer. Denn das ist seine große Passion: Pflanzen und ihre Heilkraft. Direkt hinter seinem Haus ist ja der Urwald und eines seiner Hobbies ist, dort nützliche Pflanzen für Tee oder zum Kochen herauszuholen. Sein Wissen über Pflanzen und die samoanische Kultur ist jedenfalls bemerkenswert groß. Aber Ordnung ist nur das halbe Leben. Er ist samoanisch geprägt und eben auch ein Naturbursche. Da stört der eine oder andere Defekt oder Dreck nicht weiter. So sieht eben das Haus auch aus. Angeblich muss das so, sonst kommt der samoanische Neid auf. Das Haus steht auf Stammesgebiet der Familie seiner Frau; eine Straße baut er nie, sonst hätte er sofort 10 weitere Häuser rund herum. Gestohlen oder geliehen wird zwischen Samoanern auch gerne. Angeblich hat Roi zweimal so viel Zement gekauft, wie verbaut wurde. Am nächsten Tag macht ein Kreuzfahrtschiff fest in Pago Pago. Roi, von einem Freund dazu angetiftet, versucht sich heute zum ersten Mal als Touristenführer auf der Insel. Ich habe das Privileg unauffällig dabei sein zu können. Er holt mit seinem extra geliehenen Auto ein Pärchen vom Schiff ab und zeigt uns die wichtigsten Ecken der Insel inkl. Pflanzenkunde. Tja: Again what learned!

Die Steckdose

Die Tage vergehen. Die Familie wechselt durch. Man schläft eben heute mal hier und isst morgen mal dort. Das ist ganz normal. Kommt wohl immer drauf an, wo der Kühlschrank gerade voll ist. Waschtag ist auch mal. Das gesamte obere Stockwerk hängt voller Wäsche. Am Boden sammeln sich die Cent-Stücke, die man in der Hosentasche vergisst. Abends schaut man sich Filme im Hauptzimmer an und rutscht mit den Stühlen und mit ihren rostig angefressenen Beinen auf dem Verlängerungskabel herum. Ich muss präventiv mahnend eingreifen. Es ergibt sich, dass Roi schon sehr lange vor hatte, noch eine Steckdose an irgendeine Wand zu schrauben. Nun, das wäre jetzt die Gelegenheit, meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Zwar habe ich von den verqueren US-Normen und deren Elektrik keine Ahnung, doch das Prinzip dürfte dasselbe sein – nur eben eine andere Spannung. Gesagt, angefangen. Die Probleme waren dann auch eher organisatorischer und materieller Art. Wie macht man z.B. aus einer Zange einen Hammer, aus einer Heckenschere einen Seitenschneider oder aus einer Anlehn-Leiter eine, die im Raum steht. Tja in Samoa geht sowas eben! Mit etwas Improvisation, Schweiß und Mehrarbeit sowie der Hilfe seiner Jungs konnte ich das neue Kabel an der Verteilerdose an der Dachpfette verbinden. Dazu mussten die Jungs die Leiter exakt so halten, dass es für sie nicht zu schwer wurde und ich derweil nicht herunterfalle. Aja, die liebe Arbeitssicherheit. Nun, ich hatte zumindest eine Hand an der Pfette und hätte dort notfalls einige Klimmzüge gemacht. Am Abend war das Werk vollbracht und alle waren Happy. In dem Katzen-Raum, in dem ich auch schlief, sollte ich ähnliches vollbringen. Das Vorhaben scheiterte aber mangels material und Werkzeuge. Die Dschungelwanderung Eines von Rois Hobbies ist ja wie gesagt in seinen Hausdschungel zu gehen und Pflanzen zu suchen. Ich hatte an diesem Tag schon eine Wanderung hinter mir, da hieß es plötzlich, alle gehen den Berg hinauf in den Wald. Und es geht steil bergauf. Innerhalb kürzester Zeit ist man patschnass. Geschwitzt und eingenebelt. Der Grip am Boden geht nur allzu häufig verloren. Dann greift man mal schnell nach einem Ast oder Baum, nur um staubend festzustellen, dass dies ein toter und verwitterter ist. Und es geht weiter rückwärts.  Schnell den nächsten ergriffen – puff! – auch der war einmal kräftiger. Doch der dritte bot dann meist doch ein wenig Halt. Anstrengend ist das natürlich allemal. Und die Jungs gingen immer weiter hinauf. Ich konnte und wollte nicht mehr. Was macht man da so? Sich trennen und zurückgehen. Mit meinem phänomenalen Orientierungssinn selbst im Dschungel kein Problem, oder? Naja, dieser Berghang mit seinen Bächen war dann doch etwas vielfältig und mal schnell vorwärts geht es da überhaupt nicht. Und so habe ich mich doch ein wenig verlaufen bzw. verrutscht. Aber ich habe ja noch mein Android-Händi dabei. So richtig ernavigieren will es mich aber gerade nicht. So ein paar Sorgen macht man sich dann doch. Aber im Prinzip muss man ja nur Bergab und innerhalb von 500m ist Zivilisation. Jedoch dank der Karten am Händi und logischem Denkvermögen habe ich das Haus noch vor den Jungs erreicht. Baah war ich nass und fertig. Schnell noch unter den Wasserstrahl und dann etwas Erholung (im feuchtwaremen Klima). Die Jungs kommen heim und als sie sich erholt hatten (was viel schneller ging), gab es Tee aus der Rinde eines unbekannten Baumes. Roi hate einen Ast gepflückt und säbelte nun die Rinde in einen Topf. Das sei zur Stärkung des Systems…. zumindest umgebracht hat es keinen von uns.

Abreise

Am übernächsten Tag war mein Flug nach Hawaii  angesagt. 22 Uhr. Zum Abschied und als Dank für die Fahrt zum Flughafen gingen wir noch in ein Restaurant irgendeiner chinesischen Coleur. Vorher einchecken, dann essen, später ins Flugzeug steigen. Das Essen war solala – wir waren die einzigen (?!). Am Flughafen war ich dann wieder alleine unterwegs. Bei der ersten Pinkelaktion spricht mich ein Flughafenmitarbeiter an. Dem Sinne nach sagte er: „Es wird heute ganz schön spät, oder?“. Ich so: „was soll denn das heißen“? Wie sich herausstellt hat ein kranker Passagier das Flugzeug zum Umkehren gebracht und selbiges nun 5h verspätung. 5 Stunden an diesem doofen Open-air-Fluhafen… fast eine ganze Nacht. Hotelanspruch hatte ich keinen, da ich vorher in keinem war. Ergo durfte ich mir die Nacht auf einer Bank um die Ohren schlagen. Unendlich lange und ständig auf meine gesamten Wertsachen aufpassen. Es gibt schöneres. Dann endlich ging es in den Klimatisierten Bereich und zur Ausreise. Ja: Man reist aus A. Samoa, dem US-Territorium aus, um in Hawaii in die richtigen USA einzureisen… dann aber mit Fingerabdrücken. Noch eine Sicherheitskontrolle. Mein Wasser durfte ich übrigens nach einem Schnelltest behalten. Danke! Und alsbald ging es in das eiskalt heruntergekühlte Flugzeug von Hawaiian Airlines. Pfui war das kalt. Mit vermutlich 17°C und das mitten in der Nacht bei einem durchnächtigten Körper und noch einigen Virenschleudern an Bord…. das kann nicht gut gehen. Auch mehrmaliges Bitten um einige Grade Plus half nix. Als Fettleibiger (Samoa-)Ami ist einem eben unter allen Umständen zu warm….

Samoa – auf touristischen Abwegen

Samoa oder zur Unterscheidung zu Amerikanisch Samoa auch Westsamoa genannt ist Etwas Spezielles. Natürlich ist Alles immer irgendwie speziell; doch haben es die Samoaner geschafft in ihrem seit 1962 von NZ unabhängigen und marktwirtschaftlichen Land eine sehr ursprüngliche Kultur zu erhalten. Es ist wirtschaftlich nicht der Brüller, nicht wirklich innovativ und auch nur knapp „in der 2ten Welt“, aber die Leute haben sich bis heute ihre Familienstrukturen und Besitzstrukturen erhalten. Auf Savai’i, der größeren der beiden Inseln kann man z.B. gar kein Land kaufen, da quasi alles in Familienbesitz ist und der Verkauf nicht vorgesehen ist. Auf Upulo kann man nur rund um die Hauptstadt Apia ausgewählte Grundstücke oder Wohnungen erwerben. Im Ergebnis fährt man durch der Familen Vorgärten, während man auf Savai’is Hauptstraße die Insel umrundet. Natürlich ist die Straße öffentlicher Raum, aber um einen Fuß ins Meer zu setzten, muss man einen Verantwortlichen finden und „um Erlaubnis Fragen“. Da die Familien recht groß sind und irgendwie doch jeder mit jedem Verwandt ist, wird das doch eher locker gesehen. Vom Touristen nimmt man aber gerne auch mal schnelle 5 Tala. Mit diesen werden dann die nächsten Kinder, derer man sich Habhaft werden kann, zum nächsten Kiosk geschickt, um Bier zu Holen. So tatsächlich geschehen. Dank hoher Unbeschäftigung gibt es viel Freizeit und keinen Stress. Das führt sogar so weit, dass sich die Frauen der Dörfer mit Schirmen in die glühende Sonne setzen und entlang des Dorfzentrums das frisch sprießende Gras aus dem Sand neben der Straße herauszupfen. Das Dorf solle schöner werden und der Mond sich im Sande reflektieren. Das bringe Glück fürs Dorf. Hunger muss aber in Samoa absolut keiner leiden. Die Besitztümer der Familien sind groß genug und die natürlicherweise herabfallenden Brotfrüchte, Kokosnüsse  Bananen und Papayas reichlich genug, dass alle satt werden. Hühner gedeihen und scharren ebenfalls überall und Fische schwimmen vor der Haustüre. Papperlapapp! Türen gibt es doch gar keine bei den Fales, den traditionellen Behausungen. Man schläft hier in rund um offenen Pfahlbauten und lässt Abends bestenfalls aus Palmblättern geflochtene „Fensterläden“ herunter. Und immer noch gibt es Langeweile und sogar beleibte Personen. Daher gibt es den Markt, wo alle Produkte gekauft und verkauft werden. Für den Transport seiner Selbst und auch der Waren dorthin verwendet man alte Schulbusse aus Amerikas 50er Jahre, die Rasta-mäßig bunt angemalt und mit 1500W Soundanlagen ausgestattet sind. Kosten: 1 Tala (0,33€) pro Fahrt.

Meta

Ja wunderschön.... und was hat Rob/ich dabei gemacht?
Lag Samoa überhaupt auf dem Weg?

Ja. Samoa liegt ja im Südpazifik und damit ziemlich abgelegen, aber auf dem Weg. Direkt erreichbar ist es allerdings nur von Neuseeland, Australien und Fidschi. Von Amerikanisch Samoa ist es natürlich auch erreichbar, aber nur im Kleinflugzeug oder einmal pro Woche per Fähre. Nach Hawaii kommt man nicht. Aber von Amerikanisch Samoa aus kommt man nach Hawaii (…aber auch nur dort hin). Ich bin daher von Fidschi kommend direkt nach Samoa um dort einige Tage später mit dem rostigen Karren einer Fähre nach Amerikanisch Samoa überzusetzen. Denn weiterführende Flüge gen Ost (oder dann West?) gibt es nur von dort.

 Ankunft

Abgeflogen um 1:30 komme ich also nachts um 4:00 an. Zuvor hatte man uns noch geweckt um uns einen 3-Uhr Snack zu servieren…. schlau wie ich war, hatte ich in Fidschi noch ein Hotel für die erste Nacht gebucht. In das würde ich gehen und noch einige Stunden schlafen, ehe ich die eigentliche erste Nacht dort schlafe. Bei meiner Ankunft stellte sich aber heraus, dass das Hotel auf Savai’i ist und ich daher zunächst die Fähre nehmen muss. Da Busse um diese Zeit nicht fahren, geht es mit dem (letzten) Taxi zum äußerst spartanischen Fährterminal. Passend: Er musste erst einmal seinen Platten mit einem Kompressor bekämpfen und gab mir dann 2 AU$ als Wechselgeld (OK, ist mehr Wert). Dann war ich also um 4:15 am Fährterminal und erfuhr langsam, dass heute, an diesem schönen Sonntag keine 6Uhr-Fähre kommen würde und aus dem gleichen Grund auch keine 10Uhr-Fähre führe. Ich hatte also bis 12 Uhr Zeit. Viel Zeit also zu schlafen. Recht schnell hatte ich meine Beine zerstochen bekommen. Als die Sonne aufging, ging auch ein Kiosk auf und bot schwache Kost zum Besten. Immer noch müde, legte ich mich erneut hin. Doch ich hatte auch diese Rechnung ohne den Wirt gemacht: Ich war angekommen im Land der tagaktiven Moskitos!

Savai’i

Endlich auf der richtigen Insel, konnte ich zwei nette Tage in Lusia’s Lagoon Chalets verbringen. Die Hütten waren schon etwas mitgenommen und auch belebt, aber OK. Sehr interessantes und gutes Essen! Allein dafür lohnt es sich. Die Bucht war nicht minder interessant, da hier Süßwasser unterseeisch ins Meer fließt und somit schwimmtechnisch, habitatsmäßig und optisch lustige Effekte hervorruft. Ob des recht teuren Internets habe ich gleich mal zu meinem alten Rezept der eigenen SIM-Karte gegriffen. Es funktionierte.

Sehenswertes

Am dritten Tag war ich mal mutiger und wollte mir die Afu Aau Wasserfälle sowie einen historischen Steinhaufen Tia-Seu ansehen. Ich habe beides getan, fragt aber nicht, wie ich danach ausgesehen habe. Der Wasserfall war geil(!) zwar fiel nicht viel Wasser, aber die Becken waren so klar, wie es klarer nicht sein könnte und in Abwesenheit jeglicher Leute konnte man ungeniert baden. Dagegen war der „ancient Mound“ eine Tortour und dann enttäuschend. 2 Stunden wandert man auf einem Pfad durch Dschungel und hüfthohe Wiesen bei 99% Luftfeuchtigkeit. Wenn der Wind die wabernde Feuchtigkeit aus dem Grase nach oben blies, fühlte man sich wie im Lee eines Waserkochers. Dabei handelte es sich nur um 1,5 km. Angekommen, muss man erst einmal erkennen, dass das jetzt der Steinhaufen ist. Denn diese Steinpyramide ist total überwachsen und somit unsichtbar und daher relativ unspektakulär. Ergo: Tut Ersteres, lasst Zweiteres.

Aktivitäten

Vom Tauchen begeistert und mit Samoa ein ausgezeichnetes Revier habend, mache ich mich auf, die zweite Qualifikation in Sachen Tauchen zu erwerben: „Adv. Open Water“. Die einzige Tauchbasis auf Savai’i liegt im Norden der Insel. Mit 3 Tala bringt einen der Bus dort hin. Einen Katzensprung entfernt, bei Jane’s beach Fales steige ich für eine Woche ab und ich habe sogar eine Türe im Fale(!). Zeitweise war ich der einzige Gast im Hotel! Und wenn um 0:30 Uhr alle schlafen und der Mond wie eine gigantische Straßenlaterne über dem flachen, klaren und warmen Meerwasser der Bucht seine Lichtspiele spielt, ist der ideale Zeitpunkt für einen freien Nachtschwumm! Das Tauchen war exzellent. Ich habe wieder viel gelernt. Orientierung, Wracktauchen und Fotografie. Betreuung: Sehr gut und auf deutsch ;-). Und die Bedingungen sowie Flora und Fauna waren nahezu ideal. Vielleicht war Fidschi ein wenig besser. Aber in Samoa habe ich eindeutig mehr Schildkröten gesehen. Am Ende habe ich noch mit neuen temporären Freunden ein Auto gemietet und damit einmal die Insel umrundet. Die Empfehlung des Tages: Die Alofaaga Blowholes und Cape Mulinuu.

Upulo

Die letzten Tage vor dem Fährtermin habe ich in Apia verbracht. Nicht wirklich zu empfehlen aber passabel ist dort TatianasMotel. Man kommt sich vor wie in der Ukraine, nur wärmer. Das Beste an dieser Unterkunft ist, dass sie nur 30m vom besten Restaurant (Inder) der Stadt weg ist. Dort kann man für 16 Tala (ca 5€) gut und klimatisiert (hat Seltenheitswert) essen. Als kaffeeabhängiger Mensch hatte ich die bestätigte Hoffnung, Espressomaschinen italienischer Bauart in Apia zu finden (endlich) und binnen zweier Stunden kannte ich alle 3 Stellen mit passablem Cappuccino. Apia ist ein unspektakuläres kleines Städtchen, aber natürlich das Oberzentrum für Samoa. Es sieht durchaus gepflegt aus; es sind sogar Lichtblicke baulicher Art dabei. Fein ist der „Fleamarket“. Dort gibt es das günstigste Essen sowie alles erdenkliche an Handarbeiten. Ich habe mir eine hölzerne Kawa-Schale geleistet. Mit den Sehenswürdigkeiten im Hinterland (Gumpen, Wasserfälle und Robert Louis Stevenson Museum/Grabberg) kann man hier einige Tage verbringen.

Resumé Samoa

Samoa ist ein freundliches und schönes Land. Touristisch noch eine Perle, da weitestgehend unerschlossen (das soll gerade geändert werden). Damit natürlich alle Nachteile wie leicht höhere Preise, wenig Geldautomaten, kaum Unterkünfte/Restaurants und teils falsch verstandene Menükarten (keine alkfreien Cocktails, unnötig eingeschränktes Programm, kein Eiskaffee, komische Cocktail-Rezepte etc.). Die Unterkünfte sind in der Mehrzahl sehr einfach und ebenso die sanitären Einrichtungen (halbkaputt). Aber wer das Unentdeckte und Ursprüngliche sucht, der wird in Samoa fündig. Wem sein Leben lieb ist, fährt besser nicht mit der rostigen Laube chinesischer Bauart zwischen den beiden Samoas hin und her, sondern nimmt die Propellermaschine.

Fidschi – fast das Paradies auf Erden

Nach dem (noch) kalten Neuseeland ist in Fidschi wieder richtig tropisches Wetter angesagt. So wie man es sich vorstellt. Die Ankunft auf „Mainland“ also der Hauptinsel Viti Levu“ erfolgt im Flughafen Nadi. Seiner Art nach eher offen gehalten und man wird von einer fidschianischen 


Wenn man planlos ankommt (so wie ich), sollte man nicht den Fehler machen und in die „Stadt“ Nadi fahren. Zum einen ist Nadi Nadinicht viel mehr als eine Ansiedlung rund um 5-6 Kreuzungen und nur zufällig in der Nähe des Flughafens (die Hauptstadt ist Suva). Zum anderen gibt es dort quasi nichts für Rucksackreisende, sondern nur Läden und Stadtleben indischer Couleur. Das einzige „Hostel“ dort ist eine stinkende viertklassige Absteige. Das eigentliche Fidschi findet auf den unzähligen Inseln statt. Daher sollte man entweder vorher schon seine Aufenthalte in dem oder den Resorts buchen oder spätestens jetzt am Flughafen auf eine der netten fidschianischen Reiseexpertinnen zurückgreifen. Mir ist das Ding mit Nadi passiert, doch wurde ich von einer Reiseexpertin gefunden und dann ist sie (wie freundlich) noch mal eben mit mir und ihrem Fahrer gratis zum Flughafen gefahren, in ihr Büro und wir haben einige Resorts inkl. Transport gebucht. Dort zu bezahlen und sich dort am Geldautomaten mit Kohle einzudecken ist empfehlenswert, da es auf den Resortinseln keinerlei Geldautomaten und das Bezahlen mit Kreditkarte gerne auch mit 5% beaufschlagt wird (+eigene Bankgebühren versteht sich).Band begrüßt. Es geht also schon freundlich los. Die Einreise in dieses Neuseeländische Protektorat gelingt problemlos. Die Standards sind ähnlich wie in Neuseeland. Am Automaten gibt es Fidschi-Dollar (FJD). Zu Fidschi gehören 2 größere und 330 kleinere Inseln, von denen rund 110 bewohnt sind. Insgesammt handelt es sich um 18.333 km².

Ein typischer Fidschi-Aufenthalt beginnt und endet jedoch in „Nadi“. Hinter dem Flughafen (dennoch 5km) befindet sich eine kleine Ansiedlung von Hostel-Resorts. Dort bleibt man typischerweise eine Nacht um auch sicher seinen Flug zu erwischen bzw. wenn für heute alle Boote schon weg sind.

Das Standardding in Fidschi ist, sich Wilder Haven in Viti Levuauf den Yasawas (Inselkatte) und auf Mana & Co (Inseln) aufzuhalten. Der Vorteil ist, dass beides gut vom Flughafen aus erreichbar ist und nicht zu weit (naja, zu den hintersten Yasawa-Resorts 5h!). Mein erster Aufenthalt war im Ratukini dive Resort. Wir wurden am Hostel in Nadi abgeholt und zu einem wilden „Privathafen“ gefahren. Von dort brachte uns ein kleines aber kraftvolles Boot in ca. 40 min direkt nach Mana. Der koffer getragen mit hibiscousAusstieg ging direkt auf den Strand von Ratu Kini. Koffer und Taschen wurden für uns getragen und einige Angestellte begrüßten uns mit einem Willkommenslied sowie Hibiscusblüten fürs Haar und beim Einchecken gabs noch eine kühles Getränk. Das nenne ich mal einen Empfang!

Ratu Kini’s wird für meinen Fidschi-Aufenthalt zwar das einfachste, aber Kava zelebrierenauch schönste „Resort“-Erlebnis. Man lebt hier zwischen einem Hotel-Resort, einem wirklich spartanischen Backpacker und dem Dorf der Einheimischen der Insel. Und natürlich dem Meer. Die Korallen rund um Mana und generell um Fidschis Inseln sind gigantisch. Es wird zwar immer vom Heim der Weichkorallen geredet, aber Fische und anderes Getier gibt es hier in einer unglaublichen Pracht. Klar, dass da Tauchen und Schnorcheln ganz oben auf den Aktivitätslisten steht. Ich war natürlich mehrere Male Schnorcheln aber ich entschied mich auch für einen Open-Water-Padi-Tauchkurs mit 5 Tauchgängen. Nun bin ich entsprechend zertifiziert und mit ca. 333€ kann man das wohl unter „recht günstig“ einordnen. Bezüglich der Ansichten unter Wasser hat sich das absolut gelohnt. Daher: Empfehlung. Nicht erwähnen will ich, dass ich die erste Nacht eine Bettwanzenerfahrung hatte – kann aber überall mal passieren.

Die Gäste auf Mana waren auch alle super drauf – bei dem Erleben dort kein Wunder. Einen Abend wurde ein gemeinsames Feuer am Strand gemacht und darin ein wenig gekocht. Am nächsten Tag haben einige einen Ausflug nach „Cast away Island“ organisiert. Bei dieser 30min entfernten, unbewohnten Insel handelt es sich um die Kulisse des Films „Cast Away“ mit Tom Alan als Tom HanksHanks. Die Nachbarinseln sind im Film wegretuschiert und sonst wirkt die Insel auch größer als sie ist. Aber es war cool. Geiles Schnorcheln und selbst geöffnete Kokosnüsse. Passend dazu findet sich im Hostel auf Mana ein Nachbau des Volleyballkopfes „Willson“ und die DVD. Und unser Freund Alan aus Nordengland resemblierte perfekt die Hauptperson des Films, Chuck Noland.

Im weiteren Verlauf meines Aufenthaltes wollte ich noch ein wenig mehr sehen. Und so habe ich einen Aufenthalt in „Bounty Island Resort“ gemacht. Nur eine Nacht, damit ich von einem aufs andere Schiff umsteigen kann. Dieses Resort bietet sogar warmes Wasser, einen Swimmingpool und ist auch sonst ein bisschen besser ausgestattet. Auch hier gibt es 3 Mahlzeiten pro Tag, die man sowieso nicht anderweitig bekommen kann. Grundsätzlich ist es aber eher eine Backpacker-Bleibe. Als „Spezial“ gab es hier Nachtschnorcheln. Durchaus interessant. Irgendwann nach über einer Stunde fragte jemand aus der Gruppe, ob wir denn vielleicht mal wieder an Land schwömmen.

Mein letzter Inseltest galt dem „Manta Ray Resort“. Das heißt so, weil dort saisonal Mantarochen rumkreuchen. Leider habe ich dieses Saison verpasst. Auch hier ist Tauchen angesagt. Doch schon allein mit Schnorcheln ist man keine 3m vom Ufer entfernt in den tollsten Korallen. Empfehlung! Zu Essen gibt es hier ebenfalls 3 Mahlzeiten pro Tag, die man mitbuchen muss. Mittags und Abends kann man aus einem Dutzend Menüs wählen und da waren durchaus einige Juwelen dabei. Das Resort ist mit Kompostiertoiletten ein wenig alternativ. Kritik: Dormatorium mit 32 Betten ein wenig groß, Bar hat bescheidene Auswahl (speziell keinen Eiskaffee), Wege oft lang und bergig, Dieselgenerator (an sich) steht fast mitten drin und erzeugt eine stehende CO2-Wolke (geht aber), Kreditkartenzahlungen kosten 5% Zuschlag – ein neuer Spitzenwert. Daher: Durchaus einen Besuch wert, aber Bargeld mitnehmen.

Das Ende meines Aufenthalts führte mich, wie auch viele andere Leute wieder nach Nadi und zwar in „Smugglers Cove“. Das ist ein professionelles, aus Stein gebautes Hostel mit größerer Gastronomie und jeden Tag trifft man sich dort. Und natürlich findet man hier 1001 Leute von den Inseln wieder. Echt interessant, wie klein die Welt oft ist. Von hier aus kann man Tagesausflüge nach Nadi oder nach Lautoka machen. Suva ist 4,5 h enfternt und erfordert daher mehrere Tage. Da Nadi nicht wirklich toll ist, sollte man am ehesten Lautoka wählen. Während Suva auf der Regenseite ist, und garantiert Regen haben wird, ist Lautoka vermutlich im Sonnenschein. Durch die Geographie kann es in Nadi regnen und 10km weiter ist Sonnenschein.

Fidschi ist also zusammengefasst echt einen Besuch wert. Zwar gibt es auf „Mainland“ durchaus etwas 3te-Welt zu sehen, aber neben Einkaufen gibt es dort Wanderungen und Vulkane und auf den Inseln (und davon gibt es viele) geht es paradiesisch zu. Die Gastgeber lassen das einen auch spüren. Toll!

Der Mobilfunk und das mobile Internet ist in Fidschi nicht ganz billig, aber leistbar. Es wird meinersets dazu geraten, da anderweitig meist nur GlobalGossip verfügbar ist und das ist immer noch eine Internetapotheke. Mit SIM-Kare kann man sich zumindest seine 500MB über mehrere Tage nach eigenem Gusto einteilen. Und die kosten genau so viel, wie 1h Gossip.

Bildersammlungen:

Neuseeland – 2-ter Besuch

Der JetStar-Flug hat also geklappt, und wir sind heil in NZ gelandet. Nachdem ich dann alle Einwanderungs-, Zoll- und Biosicherheitsformalitäten sowie -Prozeduren hinter mich gebracht hatte, wartete eine kleine Überraschung am Ausgang: Josh und Maria stehen da und empfangen mich. (echt Nett). Sie fahren mich mit ihrem Auto ins 200km entfernte Tauranga. Dort wohnen sie im Moment. Zuvor geht es aber noch auf ein kleines Frühstück in ein nahe gelegenes Café.
Neuseeland… so viel hat sich ja seit meinem letzten Besuch gar nicht verändert. Man trinkt Bier oder Flat-White und meine ASB-Bankkarte funktioniert auch noch (nachdem das Check-Konto reaktiviert wurde). Ich komme also in einen Neuseeländischen Alltag in einem Stadtnahen Wohngebiet – ein klassisches Suburb. Viele mehr oder weniger kleine Häuser, etwas Garten, breite Straßen. Und es weht, typisch für Neuseeland, ein recht frischer Wind. Nach all diesem feuchtwarmen Südostaisen eine echte Erleichterung. Aber: In der Nacht wird es, dank einer kleinen Kältewelle doch sehr zapfig (3°C) und das, obwohl jetzt Frühling ist. Unpraktischerweise halten die Kiwis nicht viel von Wärmedämmung und erst recht nichts von europäischen Fenstern oder gar von winddichten Häusern. Ergo ist es auch im Hause ziemlich kühl. In der Konsequenz hat man beim Schlafen dann eine Decke unter sich und drei Decken über sich. Freude bereitete allerdings der Hauseigene Internetanschluss (wenngleich der Vertragsnehmer da wohl andere Erfahrungen hatte)… ich hatte jedenfalls Internet zu jeder Tags- und Nachtzeit und meine Freude….
Tauranga ist ein nettes Städtchen (ok Stadt) im Nordosten Neuseelands und hier ist, so sagt man, „so einiges korrekt“. Unter andrem gibt es in diesem „Freiburg Neuseelands“ die meisten Sonnenstunden, Arbeitsplätze und einige Naturwunder in Reichweite und es liegt oberhalb des Frostgürtels. Sonst ist Tauranga dank der Franchise-Kultur eine typisch neuseeländische Stadt. Erwähnenswert ist der Maunganui Berg (232m) der, gelegen im namensgleichen Stadtteil, zu einer Besteigung bei schönem Wetter einlädt. An seinem Fuße befindet sich Vergnügungsgastronomie, ein Sandstrand und dank eins künstlichen Riffs, gut surfbare Wellen. Eines schönen Sonntags bin ich auf den Berg gestiegen und ich konnte mich einer erheiternden Aussicht erfreuen.
Josh macht jeden Abend eine Konferenz mit den alten Brötchengebern in Deutschland. Eigentlich nur zum Hallo sagen bin ich an einem der ersten Tage auch mal dabei. Man wusste schon von meiner Ankunft in NZ und ich habe auch immer schon etwas vermutet. Es gibt wie quasi immer zu viel Arbeit und zu wenig Hirne. Tatsächlich ist unter den dringenden Aufgaben eine dabei für ca. 3-4 Wochen, die man mir geben möchte. Da ich Lust habe, etwas mehr Geld gut gebrauchen kann und die Aufgabe zu allem Überfluss noch interessant ist, willige ich sofort ein. Ich kann also auf meiner Reise nebenher als Freiberufler etwas arbeiten. Geil! Dank meines guten Läptops*** kann ich innerhalb weniger Stunden loslegen. Am vierten Tag ist es Zeit für eine Robertaktion: Ich gehe zum lokalen Internetshop und unterbreite den Anwesenden einen Deal: Ich „miete“ mir einen der vorhandenen Monitore für eine Kaution von $100 und bei Rückgabe bis 1. Okt. gibt es $80 zurück. Zu meiner Freude willigen die Jungs ein (Kommentar: Wir sind Kiwis, wir machen halt sowas ohne drüber nachzudenken) und ich kann fortan auf zwei Monitoren programmieren. Sehr zu empfehlen.
In der Nahe gelegenen Einkaufsagglomeration kann ich meiner Kaffe- bzw. Flat-White-Sucht nachgehen. Gut. Derweil wurde noch munter an dem zweiten, hinteren Haus auf demselben Grundstück herumgeschraubt und fertiggestellt. Der Besitzer des vorderen Hauses, welches von Maria und Josh bewohnt wurde, hat auf dem hinteren Teil seines Grundstücks ein weiteres Haus gebaut. Nach einigem hin- und herüberlegen war ein Umzug in das neue, modernere Haus beschlossene Sache. So kam ich einige Tage vor meiner Abreise doch noch in den Genuss von Einhandmischarmaturen, einer Spülmaschine und warmen Räumlichkeiten. Natürlich habe ich beim Umzug nach Kräften mitgeholfen.
Das brasilianische Restaurant in Mt. Maunganui ist übrigens sehr zu empfehlen – ebenso wie Fish & Chips. Meine Letzten Tage in Neuseeland verbringe ich noch mit Reisen. Effektiv heraus kam dabei Folgendes: Ein ganzer Tag in der „Bay of Islands„, ein Tag in Auckland und zwei Tage mehr oder weniger im Bus. Von Aucklands Flughafen ging es dann weiter mit (damals noch) Air-Pacific nach Fidschi.

So ist Indonesien – Hello Mister!

Ich versuche mich hier an einer Charakterisierung des Landes Indonesien, das so vielfältig ist, wie ein Kontinent. Gesehen habe ich gerade mal „3 Länder davon“ aber ich versuche es über einen Kamm zu scheren.

  • Hello Mister! – Das ist der Spruch für Indonesien. Wenn man irgendwo vorbeikommt. Jeder zweite ruft dir das hinterher. Vermutlich um ein Gespräch vom Zaun zu brechen und ein wenig Englich zu praktizieren. Auf dem Moped fahrend kann das durchaus mal zu blöderen Sitationen führen – Denn man sollte ja auch zurückgrüßen. Aber es nervt.
  • An allen Klimaanlagen hängt ein Duftsäckchen – wenn es Klimaanlagen gibt.
  • Toastbrot ist süß, gibt es auch in grün und Pfannenkuchen werden salzig, da Butter gesalzen.
  • Katzen haben von Sumatra über Java, Bali bis Lombok entweder gar keinen Schwanz oder einen verkürzten mit Knick. Vermutlich kommt so etwas durch starke Inzucht.
  • HOTEL Qualität ist mist…
    Aka die Qualität fällt schneller als der Preis.
  • Sachqualität i.a. und Ausführung schlecht. Details Details.
  • Sicherheitsvorschriften gibt es nicht und sie werden auch nicht eingehalten. Barfuß auf Eisenträgern und Leitern oder Flipflops am Bau bzw. als Dachdecker… alles normal.
  • Bali (Kuta) ist bautechnisch schon mal erheblich besser als der Rest des Landes. Es gibt auf jeden Fall mal sowas wie Stil. Auch die Essensqualität. Hygiene gibt mehr her. Toll ist es aber auch nicht.
  • In Bali sind scheinbar die hässichsten Menschen (meist Aussies) versammelt. Zumindest zieht es die „Ich bin fett und faul, fresse, saufe und rauche für mein Leben gern und fühl mich am Strand geil. Dinge anschauen is nix.“-Klientel hierher nach Kuta.
  • Frische Luft ist überall Mangelware – es stinkt eher nach Abgas, Müll, -verbrennung oder Kloaken.
  • Fotografieren mit (schönen?) westlichen Männern scheint ein nationales Hobby von jungen Mädels zu sein. *Schmeichel*
  • Bankautomaten verlangen kein extra Geld – das ist mal löblich.
  • Flügeltüren haben gerne mal „Push“ und „Pull“-Aufkleber drauf, gehen aber in 90% der Fälle beidseitig auf. Oder es steht sogar beiderseits der Türe das gleiche. Wenn also das nächste mal ein Pull zu sehen ist, einfach mal beherzt drücken, höchstwahrscheinlich kommt man hinein.
  • Müll wird gerne am Straßenrand, in Kanälen oder am Strand „entsorgt“. Immer mal wieder sammelt doch jemand Plastik, Styropor und Blätter zusammen und zündet alles an. Müllverbrennung ist ein ebenso großes Problem. Die Leute sind sich natürlich keineswegs bewusst, was sie da einatmen oder dem Boden zuführen…
  • An Tankstellen kann man hier SOLAR tanken. Das ist dann nicht etwa für Elektroautos, sondern ein Biodiesel-Verschnitt.
  • Tankstellen gibt es auch noch in der guten alten 1l-Wasserflasche-mit-Benzin-Gefüllt-Form.
  • Tanken ist ausgesprochen günstig. Ein Liter Benzin wechselt für 0,40€ (4500Rp) den Besitzer. Mit Sicherheit ist da subventioniert worden. Früher war Indonesien mal teil der OPEC. Nun sind sie Importeur und daher ausgetreten. Die Benzinpreise haben sie aber wohl gelassen.
  • Ebenso Golfstaatlerisch oder immer noch als Ölland verhält sich das Land. Fotovoltaik oder Solarwasser gibt es nicht. Es wird alles mit Strom gemacht.
  • Es gibt durchaus einige dieser chinesischen LED-Straßenlampen mit Akku+Solarzelle darauf. Nur ausgerichtet sind die alle wie Kraut und Rüben. Ist am Äquator aber wohl auch egal aber man hätte den Knick rausmachen können.
  • Man fährt links, die rechte Fahrspur (auch mal 2) wird schamlos und waghalsig mitbenutzt.
  • Für Mopeds gibt es extra Parkplätze (teils bezahlt) und Einfahrten etc.
  • Für teils miserable und meist einspurige Straßen wird Maut verlangt. Auch wird für den Eintritt in manche Regionen von Touristen Maut verlangt. Das sind die traurigen Auswüchse falschen Verständnisses von Tourismus.
  • Die Elektrik ist erstaunlich gut (Holländer) für Südostasien oder ein 3te-Welt-Land. Man hat sogar Schuko! Auch die Oberleitungen sind ordentlich (ggü. Thailand z.B.). In den Städten gibt es sogar unterirdische Leitungen als Massenphänomen – wow!
  • Elektrisch gibt es hier was neues: Stromzähler mit 10-er-Tastatur. Man kauft eine Guthabenkarte und schaltet die nächsten paar kWh frei. Kein Inkasso mehr möglich.
  • Wens interessiert… rund um Yogyakarta haben die Japaner den Strom gebaut (220V!). Dabei haben sie, anders als im Rest des Landes, eine einphasige Verlegetechnik verwendet. Im NV-Bereich sind es dann zwei gegenphasige Leiter und ein Neutralleiter. Die Mittelspannung erdet sich wohl mit Matten.
  • Abseits der Hauptstraßen ist die Straßenqualtiät manchmal unterirdisch. Eventuell irgenwie so halb asphaltierte Straßen haben „Schlaglöcher“ mehrerer Meter durchmesser und 30-40 cm tiefe und immer wieder Risse. Oder Steine ragen aus dem weggespülten Boden cm-weit heraus. Fahren geht da kaum.
  • In Orten gibt es auch regelmäßig offene Straßen oder Straßen mit fehlenden Streifen. Da das zu allen Moped-Abgasen noch mehr staubt, schütten die Ladenbesitzer der Straße regelmäßig Eimer von Wasser auf die Straße.
  • Die deutsche Investition in ein Tsunamiwarnsystm, welches als Entwicklungshilfe aufgebaut wurde, ist eine Fehlinvestition. Nicht nur, dass es durch Korruption und Unfähigkeit sowie Unwissen in Kürze kaputtgespielt sein wird. Nein – ob des Müllproblems wäre ein Tsunami, der die Inseln mal querspült das Beste, was dem Boden passieren kann.*

*Diese Bemerkung wurde geschrieben unter dem Einfluss einer Durchfallerkrankung – zugezogen in Indonesien.

Bilder: Indonesien Allgemein

… und natürlich die Einzelalben im Reisealbum.

Gestrandet in Bangkok

Zurück von Myanmar bin ich nun in Bangkok gestrandet und habe keinen Weiterflug. Geplant wäre gewesen, dass ich bis dahin einen Flug zu einer bisher unbekannten Destination habe und gleich im Transitbereich bleiben kann, doch es ist mal wieder anders gekommen als gedacht. Zwar habe ich noch vor dem Abflug (im Internet-Land Thailand) einen Versuch gestartet, einen Flug nach Jakarta (Java) zu bekommen, doch hatten die Fluggesellschaften für diese Kombination von Tag und Vorlaufzeit plötzlich 3-fach höhere Preise vorgesehen – also alles in Myanmar machen? Internet gibt es dort ja, nur wie gut ist es?
In Myanmar dann hatte ich durchaus mehrfach Internet und auch Gelegenheiten, doch eine Kombination diesen Dingen hat eine Flugbuchung verhindert:

  • lahmarschige Anbindung (2 min pro Seitenautuf)
  • Stromausfall
  • kein Laptop dabei
  • keine Zeit
  • zu Müde
  • generell Überjapanische Reiseplanung (vollgepackt)
  • Moskitoangriff beim Surfen
  • kein Internet verfügbar

Ergo blieb mir nichts anderes übrig, als doch ins Thailand einzutreten und mir (es war schon 21:00) ein Hotel zu suchen. Da ich weder Bock auf Kaosann, noch auf Sukhumvit hatte, ist es diesmal „nahe“ am Flughafen der Stadteil Hua Mark geworden. Hier bin ich als Westler unter Thais und Bangkok sieht ehrlich gesagt überall gleich aus…. Auf jeden Fall gibt es hier Unterkünfte ab 330 THB (8-9€)

(Bahn)Fahrt Bagan -> Golden Rock

Bagan -> Golden Rock, 20.8.2012 Auch das muss sein: Eisenbahnfahren in Myanmar. Eigentlich, so war mir zu Ohren gekommen, sei die Eisenbahn in Myanmar ob der schlechten (keine?) Wartung bis auf Weiteres eingestellt. Doch das war wohl falsche Information. Tatsächlich fährt die Bahn.Abteil von innen Und zwar mehr als nur eine Strecke. Unter anderem gehört die Strecke Bagan-Yangon dazu. Denn um nach Kyaikhto, zum vergoldeten Felsbrocken (Kyaikhtiyo) zu kommen, muss ich durch Yangon durch. Die Fahrt geht von 17:00 bis 12:00 des folgetages. Also satte 19h und kostet im 4-Mann-Room (Bett, Klo und Sitzgruppe) ohne A/C 42 US$. Erste und zweite Klasse Sitzen gab es auch noch, aber das heb ich mir fürs nächste Mal auf. Manchmal ist eben die Klimaanlage irreparabe oder nie da gewesen. Dann verkauft man das Abteil eben  billiger. Da war ich also: Fertig von den verbleibenden Tempelbesichtigungen und vollbepackt mit Waren (ich hab mal was eingekauft). Vor mir der Bahnhof, dervergoldet und im Stile der angrenzenden Tempel gehalten ist. Hinter der Fassade die blanke Wirklichkeit. Der Bahnhof ist weiter außerhalb als der Flughafen. Ich kam also relativ knapp an. Schnell einige Fotos und hinein in das 4-Personen „Uper-Class“-Abteil. Da ich in Room A der einzige war, hatte ich das gesamte Abteil für mich. Türen gibt es nur nach außen – es ist also nicht möglich in andere Zugteile zu gehen. Folglich hatte ich auch noch meine eigene Toilette. Vorher durfte ich noch schnell meine Order an den Restaurant-Chef agbeben, der mir das Essen an der nächsten Haltestelle bringen würde. Der Zug rollt an, mir wird ganz leicht, ich wink noch hinaus. Und schon bekommt man die Strecke Hautnah zu spüren. Kurzum: Die Gleise sind sehr marode. Zunächst rollt der Zug nur recht langsam. Dann noch langsamer – das war dann die desolate Brücke. Die Brücken sind seit der Kollonialzeit nicht wirklich verändert worden! Im weiteren Verlauf nimmt der Zug durchaus an Fahrt auf und das bekommt man gut zu spüren. Die Wagons schaukeln nach rechts und nach links. Gefüht jeweils 14°. Mir wurde Bange aber ich dachte mir, die machen das öffters. Dann kam ein anderer Streckenabschnit. Der Zug begann zu hüpfen. Es ist schwer, sich irgenwie in dem Abteil zu bewegen – geschweige den aufs Klo zu gehen. Draußen war es bereits dunkel. Plötzlich geht das Licht im Abteil aus. Das waren dann wohl die Niedervoltkabel, die der Bahnmitarbeiter in Bagan verzweifelt versuchte mit einer Kombizange zu einer Verbindung zu bewegen. Er versuchte sich mehrere Minuten an den Drähten mit den unzähltigen „Verlängerungen“. Bei dem Geschaukel und gehüpfe wundert es nicht, dass es ab ist. Es gibt zwar auch eine Steckdose, und einen Ventilator (als Ersatz für die kaputte Klimaanlage), aber die haben beide nie funktioniert. Ich weiß mir mit Stirnlampe und USB-Leselampe zu behelfen. Bald wird es Zeit sich hinzulegen. Doch egal wie ich es versuche – eine Lage ist unbequemer als die andere auf diesen zusammengeschobenen Sitzen. Dazu kommt dann der Feucht-kühle Wind und die ecklige Decke, durch die der Wind irgenwie doch durchbläst und ein klebrig-kaltes Gefühl an den Extremitäten. Die Fenster müssen ob der Stauwärme offen bleiben. Wenn man es denn ob des Lärms doch mal schafft wegzuknacken, wird man in der nächsten Sekunde durch einen erneuten Hüpf- und/oder Wackel-Abschnitt der Geleise geweckt. Der Zug hat in der Nacht recht gut Fahrt aufgenommen und ich bin ungelogen mehrere Male im Liegen so hochkatapultiert worden, dass ich den Kontakt zur Liege verloren hatte. Die Gleisanlage ist ziemlich desolat. Es grenzt an ein Wunder, dass der Zug nicht entgleist ist. Irgendwie habe ich es dauernd erwartet und doch nicht und mehrer Male anhand der Geräusche gedacht. An manchen Stellen scheinen noch die originalen Holzschwellen mit Nägeln vorhanden zu sein. Natürlich sind diese verrottet und inzwischen nutzlos. Als Maßnahme hat man jede 4-te Schwelle durch eine Betonschwelle ersetzt und zuvor scheinbar schon mal jede zweite durch eine neuere, aber ebenfalls schon verrottete Holzschwelle ersetzt. Vielerorts ist das Gleisbett versumpft – sprich: Der Zug sinkt mit den Geleisen in den Boden ein. So kommt das Gewackel und Geschaukel zustande. Unweit von Yangon habe ich Gleiserneuerungsmaßnahmen beobachten können: Man baut die alten Schwellen aus und schiebt neue unten hinein. Diesmal kommen alle alten Schwellen raus. Später wird Schotter nachgefüllt. Eine richtige Erneuerung sieht anders aus. Man sieht auch die Verbindungsstücken der Geleise. Da klaffen richtige Lücken oder es sind Füllstücke eingesetzt. Das eine Gleis wird dann nur mehr durch eine Schraube gehalten und die Radachse sinkt ein – der Zug hüpft.

Bilder: Zugfahrt Bagan – Yangon

Yangon

Angblich gibt es hier mehr Gold als in Fort Knox - auf jeden Fall aber WLAN

Nach unendlicher Zeit endet die Fahrt in „Yangon Central“. Sofort wird man wieder von Taxifahrern umgarnt. Ich war leider ein wenig Planlos und habe mich auch so verhalten. Das lag evtl. auch an der Hitze. Ich wollte ja noch zum goldenne Felsen und hatte noch etwas mehr als 24h. Doch der ist 150km weit weg. Nach einem kleinen Kaffe+Gebäck bekomme ich endlich unverofft die Info, dass jede Stunde ein Bus von Busbahnhof in meine Richtung fährt. Ich muss also zum Busbahnhof. Doch in Yangon ist dieser noch weiter „draußen“ als der Flughafen. Also wieder ewig Taxifahren. Sollte jemand den Sprung Bagan-Kyaikhto nachmachen wollen, so sei empfohlen: Nehmt nicht den Zug, und wenn doch, steigt schon vorher (z.B. North Okkalapa Stadion) aus und nehmt das Taxi von dort – es ist kürzer und schneller. Allerdings kann man dann nicht mal eben an der Shwedagon Paya (dem Wahrzeichen des Landes) vorbeifahren und darin eine Runde drehen. So habe ich nämlich noch schnell einen Blick erhascht, ehe es am Abflugtag (22.8.) keine Zeit mehr gibt. Korrekterweise sollte man selbige natürlich bei Sonnenuntergang besuchen. Zum einen wegen des geilen Lichts und des Tag+Nacht-Erlebnisses. Aber man kann eben nicht alles haben.

Bilder: Shwedagon Paya (Yangon)

Kyaikhto

Die Busse nach Kyaikhto kosten alle 7000 Kyat und erweisen sich als ziemlich alte Hengste ohne Klimaanlage. Vor dem Bus musste ich noch schnell Geld wechseln, doch je mehr ich fragte, desto schlechter wurde der Kurs. Letztlich half mir der Taxler. So konnte ich gerade noch den letzen Bus besteigen. Da ohne Klima, fuhr der Bu mit offenen Fenstern und auf meine Haut strömte weitere dreckige Luft. Es reichte, sich an der Nase zu kratzen und man hatte einen Dreckigen Finger. Was eine lange Bahnfahrt mit Dieselantrieb so ausmacht. Die Myanmaris haben scheinbar alle eine genetisches Problem beim Busfahren. 7 Leute haben bei sehr humanen Fahrtbedingungen gereiert (?!). Nun war ich erst einmal in Kyaikhto. Um aber nun den Goldenen Fels (Kyaikhtiyo) zu bestichtigen, musste ich noch in das 28km entfernte Camp gelangen. Sofort war ein Moped-Taxi bereit. Das Wetter war schon desolat und regnete während der Busfahrt häftig. Ich versuchte erwas Überdachtes zu bekommen. Doch dies war für heute die einzige Gelegenheit. OK. Zähne zusammen – mit all dem Gepäck und hoffentlich regnet es nicht. Doch es regnete übelst. Ab der Hälfte der Strecke öffneten sich die Schleusen. Meine Gedanken kreisten nur mehr um meine elektronischen Spielzeuge. Ich nahm das erste Hotel – zum Glück mit warmer Dusche.

Bilder: nach Kyaikhto

Ruhe in Sa Pa

So, ich sitze hier gerade in Sa Pa, einer kleinen Stadt auf 1500m im vietnamesischen Norden, ca. 400 km von Hanoi entfernt. Ich bin gestern hier mit dem Nachtzug+Zubringer angekommen.
Da ich nun schon lange unterwegs bin und mehrere ungewollt stressig Tage hatte, genoss ich zunächst die Kühle und relative Ruhe. Hier ist die Heimat mehrerer indigener Völker.image

Man wandert hier zwischen Reisterrassenfeldern und Wäldern in ihre Dörfer und kauft Dinge sowie versteht ihre eigene Kultur, die sich von der der Vietnamesen stark unterscheidet.
Die Regenzeit hat seit kurzem eingesetzt. Heute hat es den gesamten Tag geregnet mal ein bissi, mal richtig heftig, so dass Flüsse auf den Straßen entstanden. Nun zum Abend hat es aufgehört – gerade noch rechtzeitig, um extern ein Abendessen einzunehmen. Für mich war das recht passend, da ich so mich erholen und meine Reisepläne sowie meine Daten sortieren konnte.
Mal sehen, ob sich morgen etwas erwandern lässt. Auf jeden Fall geht es in Kurze noch ein mal nach Hanoi, wo ich meinen Ausweis angeblich abholen kann.
Die Landschaft macht auf jeden Fall hier einiges her, wie ich mich schon gestern beim Essen auf einer Dachterrasse überzeugen konnte. Da kam sogar die sonne durch.

Bilder zu Sa Pa

Vientiane – Der Abstieg

Ich fands fürchterlich. Eine halbe Tagesreise nach Vang Vieng (wo noch alles günstig lustig war) kommt man in die Laotische (und chaotische? feinstaubige) Hauptstadt Vientiane. Der Bus (Hyunday aus den 60ern?) hält weit draußen, es ist feucht heiß. Ein kleiner Bus fährt uns gegen extra-Kohle ins Zentrum. Im Bus fehlt eine Sitzfläche – die Klimaanlage tropft munter auf die dessen Lehne. Angekommen war erst einmal Orientierungslosigkeit (und ich will noch zu den Vietnamesen in die Botschaft. Weiters habe ich ein gMaps-Update gemacht und nun keine Offlinedaten mehr – grrr). Die erhofften zahlreichen und günstigen Guesthouses machen sich rar und sind erst einmal unsichtbar. Allmählich werden teure oder beschissene sichtbar – das wird ein Spaß. Ich deponiere meinen Rucksack und fahre zur Botschaft.

Infos: 0. Ich möge mich doch beeilen, man hätte viel zu tun und Feierabend wäre auch gleich. Genau noch ein anderer da! Heute bedient und dafür 60 US$ ärmer (sonst 50) gabs dann doch innert 2 min ein Visum. Noch vom Tuck-Tuck 6€ abzocken lassen und die Gegend nach dem „Deal“ in Sachen Guesthouse abgesucht. Dehydriert nehme ich doch dasjenige, wo ich meinen Rucksack deponiert hatte. Das Zimmer war schimmelfrei, roch aber leicht süslich – ein Fehler, wie sich herausstellen wird. Noch ein wenig Essen und Orientierungslauf – ich komme ein wenig herum, der Strom fällt mehrere Male aus. Zum Guesthouse und die nötige Dusche und Computern auf dem Bett. Kurze Zeit später begegnet mir auf der Matratze eine Bettwanze. Waaaaah! Der süßliche Geruch – das war das Alarmzeichen (Kot aus Menschenblut)! Der Raum ist verseucht! Ich ergreife die Flucht. Zunächst alles raus und wieder in die Kleider. Ich melde mich an der Rezeption. Man ist nicht überrascht. Ein anderes Zimmer – das wäre ihnen das Liebste. Mangels sicherer Alternativen willige ich ein. Es wird das Zimmer, dass ich vorher schon wegen Schimmelspuren verschmähte. Egal. Besser Schimmel als Bettwanzen! Ich will soeben zu einem Stressabbauspatziergang ansetzen – es beginnt zu Regnen. Wie üblich sehr stark und lang. Also lieber auf die Veranda vorm Zimmer und Rechner an, derweil das Zimmer lüftet. Es folgt ein Angriff der Mücken. Als selbige entweder Tod oder verscheucht sind, kann ich diesen Bericht schreiben. Das Zimmer ist echt Schrott. Alles ist irgenwie kaputt. Klimaanlage: da hängen die Fetzen, Haus ist sowieso Schrott, schimmelt und steht schief. Waschbecken hängt, Schrank steht schräg, Abdeckung Sicherung weg, Absperrhahn tropft…. ich muss hier weg.

Bilder zu Vientiane