Das Programm wurde wieder einfacher…

Das ist es, was uns regelmäßig verkauft wird. Ob App, Webseite, Programm oder andere Oberfläche. Von Version zu Version wird alles immer einfacher und besser bedienbar (… und doch immer fetter auf Platte und Arbeitsspeicher).

Besser bedienbar und einfacher

Tja, da muss man sich (und andere?) wirklich mal fragen, ob die Entwickler und Designer vor Jahren alle so doof waren oder überall Nerds in den UX-Workshops unterrichtet haben. Denn mit dieser Version wird alles viel besser und vor allem einfacher. Oder doch nicht?

Wirklich?

Was die da unter einfacher und besser bedienbar verkaufen ist in Wirklichkeit eine Reduktion der Interaktionselemente und der Information. Wo es früher drei Buttons gab, ist jetzt nur mehr einer. Die anderen zwei Funktionen sind meist nicht einmal migriert (z.B. durch lange klicken, was eine Komplizierung wäre), sondern gestrichen. Wo früher Toolbars waren ist heute gähnende Leere und dafür auf dem Fenstertitel ein kleines Knöpflein – für den Ganzen Rest. Weil wir ja alle immer Vollbild arbeiten wollen und uns dabei jah nichts im Weg sein darf… Pulldown-Menüs werden ausgedünnt oder verschwinden gleich ganz. Die kompakte Befehlsdarstellung ist halt so was von 90er Jahre.

Konsequenz … komplizierter

Das Ergebnis ist doch, dass eine Software nicht mehr so flexibel bedienbar ist. Sie kann zwar jetzt den Standardfall einfacher abarbeiten, da für viele Parameter Standardwerte angenommen werden und die spezielleren Aufgaben nicht mehr erreichbar sind. Aber für die (früher normalen) Spezialfälle ist alles komplizierter geworden. Der Experte wird also seine helle Freude daran haben, weil er jetzt im hintersten Menü erst einmal die Funktion wiederfinden muss – falls noch vorhanden.

Es ist ja so, dass die Software an sich komplex ist, weil sie ein komplexes Problem löst. Das ist die Abstraktion eines Problems in seinen Facetten. Wenn ich jedoch die Komplexität aus der Nutzerschnittstelle herausnehme, kann ich mein Problem gegenüber der Software nicht mehr ausdrücken. Oder es wird umständlich.

Doch lieber nicht ‚einfacher‘

Daher mein Plädoyer: Macht die Software, Apps und Oberflächen bitte nicht immer weiter einfacher sondern macht sie komplexer! Komplexere Bedienung erlaubt mir den Problemraum zu erfassen und mich auszudrücken. Ich sehe, welche Parameter ich verändern kann und kann mir das überlegen. Auf jeden Fall sollten aber gute Standardwerte angenommen werden.

Kandidaten

Die typischen Kandidaten für solcherlei Verhalten sind alle Apple-Inspirierten Macher. Dazu gehört u.a. auch Gnome. Dort gilt das Prinzip, dass man möglichst wenig Bedienelemente zur Verfügung stellt, um blos keinen Menschen zu irritieren. Ergo nervt so eine Software damit, dass sie nicht ohne spezielle Editoren oder Konfig-Datei-Änderungen anpassbar ist. Diese Software ist unterm Strich also KOMPLIZIERTER.

Corona-Kürbis

Der Corona-Warnkürbis spricht..

.. zu uns. Was hat er uns mitzuteilen?

Corona-Warnkürbis

Das Virus SARS-CoV-2 ist auf dem Vormarsch. Sogar im sicher geglaubten Deutschland. Seid also auf der Hut und nutzt Masken wann immer es eng wird. Wichtigste Maßnahme ist das Durchbrechen von Infektionsketten. Das Virus ist eigentlich ein armer Schlucker und immer auf sein Wirtstier angewiesen und auf Zufälle bei der Übertragung von Wirt zu Wirt. Was wir machen können, ist, dem Virus diesen an sich schon schweren Infektionsweg weiter zu erschweren. Das geht am einfachsten durch das Tragen von Masken. Daher: Tut es und bleibt gesund.

Insbesondere gilt das auch mit Leuten, die man kennt! Es fühlt sich vielleicht komisch oder gar falsch an, bei Freunden/Bekannten Maske zu tragen. Bzw. es fühlt sich vertraut an, genau das nicht zu tun…. ‚man kennt sich ja…‘ Doch das ist ein Trugschluss. Das Virus unterscheidet nicht fremd und bekannt. Es breitet sich auch unter Freunden aus… hemmungslos. Daher ist auch hier Vorsicht die Mutter der Porzellankiste. Körperliche Distanz und Masken angezeigt.

Ebenfalls besonders gefährdet sind alle Menschen vom Lande und von den weniger Nicht-Hotspot-Städten (v.a. im Osten der Republik). Warum? Es war doch in der letzten Corona-Saison (Feb-Apr 2020) eigentlich eh eher ruhig und die Gefahr wurde ja quasi überschätzt?
Das ist wahr, aber genau darin verbirgt sich die Gefahr. Gerade der Sommer (eine scheiß Zeit für ein Coronavirus) war ja locker leicht, es gab Erleichterungen und die Infektionsrate war superniedrig. Doch in dieser Saison ist alles anders.!!!
In dieser Grippesaison (Okt 20-Mär 21) wird es schlimm. Schlimm! Verhindert also bitte das Schlimmste!
Das Virus konnte sich den Sommer lang quasi weltweit gut verteilen. Damit meine ich auch in die Kleinstädte, ins Erzgebirge und die Brandenburgische Pampas, wie auch die Alpenregionen … überall. Und dann kommt ganz klassisches Grippewetter dazu. Daraus folgt, dass es überall in der Republik Ausbrüche gibt. Anders als Feb 20, wo wirklich einzelne Herde isoliert vor kamen, ist es jetzt überall.
Dabei ist die Erfahrung von der letzten Saison sooo trügerisch. Weil man ja denkt: ‚… damals war es ja bei uns auch nicht schlimm und passiert ist ohnedies nichts… ‚. Genau deshalb sind die Leute in solchen Regionen besonders gefährdet. Weil sie sich weiterhin lax verhalten wollen und somit die Infektionsketten nicht durchbrechen, sondern in privaten Treffen sogar noch befördern. Plötzlich Maske am Arbeitsplatz… häää? Aber genau das sollte es sein. Die Menschen in den Hotspots sind zwar im Sommer laxer geworden, aber gefühlt ändert sich diese Grippesaison nicht so viel gegenüber der letzten.

Damit will ich es mit meinen Warnungen mal belassen und wünsche Euch allen eine erfolgreiches Versteckspiel gegen das Virus. Bleibt gesund!

8GB Wikipedia – ich in Australien 2006

Heute will ich mal einen kleinen Blick zurückwerfen. Anlass war eine Wikpedia-DVD, die mir irgendwo im Augenwinkel erschien. Da erinnerte ich mich, wie es mir damals ging. Ein kleiner Abriss der Geschichte:

Damals ? war Reisen noch ein wenig komplizierter, aber auch schon recht gut. Es gab auf jeden Fall nicht überall und kostengünstig mobiles Internet – nein nur teures. Aber es gab WLAN, welches dann und wann kostenlos war. Oft genug aber auch bezahlt. Händies waren noch Faustkeile mit smarten Anwandlugnen, aber noch entfernt von modernen, hochauflösenden und schlauen Wischflundern.

In dieser Zeit als stellte sich beim Reisen ernsthaft die Frage: Nimmt man einen Laptop mit, oder nicht. Laptops waren zu dieser Zeit schon recht portabel aber beim Gewicht+Volumen auch nicht ganz unbedeutend. Vor allem waren sie aber noch gefühlt eher teuer. Viele Leute haben diese Frage damals klar verneint. Preis und Praktik. Ich habe etwas gezögert, konnte mich aber dann doch dafür entscheiden, was eine sehr richtige Entscheidung war.

Gründe dafür waren, dass man ihn als Datenlager und Transfereinrichtung für den Fotoapparat nutzen konnte, damit telefonieren, gut Recherche machen, Filme darauf schauen, Texte damit schreiben und nicht zuletzt ihn als Wärmflasche benutzen konnte. Lauter Gründe und überdies wäre er auch unbenutzt älter geworden.

Wärmflasche, Waas? Ja, wenn man mal Bauchweh hat… dann muss man einfach nur eine Variante von Prime95 10min laufen lassen und man hat die beste Wärmflasche mit Zusatzfunktion. Die anderen Gründe klingen wohl sehr nachvollziehbar. Damals hatte man noch separate Fotoapparate mit gigantischen SD-Karten von 128 oder 256MB Kapazität. Die wollten ab und zu geleert werden. Aber auch Laptops werden geklaut, insofern man das Zeug entweder auf CD brennen wollte oder, wie ich, beim nächsten WLAN über die Nacht auf meinen Server ‚hoch-rsyncen‘. Das ging damals noch nicht sonderlich schnell. Telefonieren war auch so eine Sache. SIPGate war schon erfunden und sobald ich WLAN hatte, konnte ich kostengünstig bis gratis zu Hause anrufen. Derweil haben sich alle Anderen diese Telefonkarten gekauft und abtelefoniert. War auch nicht schlecht, aber anders umständlich.

Doch zum Titelthema. Den Laptop habe ich natürlich auch als Lektüre und Nachschlagewerk genutzt. Da damals internetfreie Zeiten durchaus noch die Regel waren, hatte ich mir vorausschauend einen Auszug der Wikipedia mit passendem Viewer auf den Rechner gepackt. 6,4 GB waren das damals. Das hatte ich dann auch gut genutzt, um bei jeder Gelegenheit (Orte, Sprachen, Länder) meinen qualifizierten Senf dazuzugeben.
Irgendwann auf Halbzeit war dieses Paket ‚veraltet‘ und ich wollte den neuesten Auszug der Wikipedia. Allerdings hatte die inzwischen über 8 GB. Doch so gut waren die Internetverbindungen nicht – selbst mit Torrent hat man ewig gewartet. Nicht zu vergessen: Volumenbegrenzung. Die Anbindung des australischen Kontinents war teuer, und so war auch Volumen an jedem australischen Internetanschluss teuer / begrenzt. Aber ich habe irgendwann an der Gold coast zu arbeiten begonnen und in einem der dortigen IT-Unternehmen konnte ich dann einen USB-Stick damit vollladen. Thema erldigt.

Tja.. manchmal ist es auch schön, von einem IT-Standpunkt in seinen Erinnerungen zu schwelgen.