Transit Honkgong -> NZ

Nicht minder regnerisch als in Macau geht es in Hongkong weiter. Nachdem ich nochmals mit ausgefülltem Formular zur Einreise angetreten bin (nur um 3h später wieder abzureisen) und drin bin, stolpere ich auch schon stilecht in das im Fährhafen liegene Einkaufszentrum auf HK-Island. Mit Skywalks gen umliegender Gebäude. Passender kann ein Kurzaufenthalt nicht sein. Durch die 13:00-Fähre habe ich noch gut Zeit und kann gemütlich essen. Sogar ein Kaffee geht sich noch aus und ich kann mich der unbeweglichen Rollen des nur noch radierenden Koffers annehmen – ohne großen Erfolg. Er geht weiterhin schwer. Noch ein Schwätzchen mit den Malaysianerinnen dann sollte es mal los gehen. Es regnet, doch ich komme fast trockenen Fußes in die MRT-Station. In 20 min sollte ich am Flughafen sein. Ich schleppe mich schier endlose Wege 2 Stock tiefer. Doch zum Flughafen verkauft mir kein Automat eine Karte. Auch der Angestellte nicht – ich müsse zuerst nach Central, wieder hoch, kaufen und wieder runter etc. pp. Nach kurzer Bedenkpause beschließe ich den Bürokratenhaufen in seinem eigenen Saft schmoren zu lassen und stattdessen den nicht mal halb so teuren Bus zu nehmen. Ich schleppe mich wieder die gleichen endlosen Wege hinauf, zur ersten Bushaltestelle, zur Parallelstraße und deren Haltestellenwald, zu den Haltestellen am anderen Block, lasse mir erklären wo denn nun tatsächlich mein Bus geht und schleppe mich wieder zur ersten Straße zu Haltestellenwald Nr. 4. Als ich um die Ecke komme bremst auch schon mein Bus ein. Einen erschöpften Wink und einige flinke Sätze auf regennassem Boden weiter sitze ich erleichtert im Bus. Ein Blick auf die Uhr lässt mich sogleich wieder bangen. 16:25 und um 18:00 geht der Flieger. War da nicht was mit 2 Stunden vorher da sein und dieser Bus braucht 45-60 min. Oh-oh. Kann ich evtl. in ein Taxi umsteigen? Aber das fährt auch nicht schneller auf der Radarverseuchten Strecke. Hätte ich doch die MRT genommen… ügh. Bange 46 min und einige Fingernägel später stehe ich im Flughafengebäude. Am Check-In bin ich der erste/einzige. Die Sicherheit ist mit ca. 10 Mann schnell durch und dann war alles nur noch ein Kinderspiel — wenngleich über endlose Wege. Ehe der Jumbo tatsächlich voll beladen war verging noch ein rechtes Weilchen. Alles geklappt, aber es hätte auch schief gehen können. Allein die Schlangen des nächsten Fliegers hätten meinen Check-In scheitern lassen. Also: Lehre.

Macao oder Macau – Der Ort

Stadtblick mit grandlisboaDer reinste Wahnsinn. Die Mischung dort ist einfach abgefahren wenn man erst einmal angekommen ist und eine schimmelfreie Nacht wird verbringen können. Schon zu diesem Zeitpunkt dachte ich, ich hätte meine Portion China für 2 Wochen gehabt. Doch das war nicht alles: Ich zog noch am Abend durch die Nacht, soweit die Füße trugen. Es dauerte durchaus bis zum nächsten Tag, ehe ich Macaus Schimmel-Image bei mir teilweise revidiert hatte. Ich habe mir Macau ja anders vorgestellt. Aber das ist ja immer so, dass man sich besser keine Vorstellung macht.

Bruecke am fehrterminelMacau liegt zunächst am gegenüberliegenden (Hongkong) Ufer des Perlflussdeltas und besteht aus einer Landzunge, auf der das Zentrum liegt und zwei weitere Inseln im Süden. Die Erste ist via 3 Brücken angebunden und par Landgewinnung zwischen den beiden Inseln werden sie bald zu einer Insel. Wie in Hongkong und wie nicht in China wird in Macau links gefahren. Der öffentliche Verkehr wird recht gut durch Busse geregelt und soll zukünftig um eine Insel übergreifende U-Bahn ergänzt werden. Klingt so ordentlich, ist in Wirklichkeit aber viel chaotischer:

Meine erste Erkenntnis galt dem Geld. Glücklich, alle HK$ restlos ausgegeben zu haben wollte man bei erster Gelegenheit genau diese haben. Keine macanesischen Pataca. Da der Kurs HK$:MOP 100:107 ist und zudem MOP keine konvertible Währung ist, nimmt man überall genauso HK$, gibt aber bevorzugt Patacas heraus. Also galt es beim nächsten Automaten HK$ zu ziehen (Abbuchung als HKD mit MOP-Kurs!!!).

Wenn man von dem Fährterminal kommt, fallen elas vegas sands inc.inem die monströsen Kasinobauten auf dem neugewonnenen Land als erstes ins Auge. Mit meinem finalen Hotel war ich am rande der Altstadt. Je nach Alter der Bauten bewegt man sich zwischen chaotischem 4-Stöckigen Betonhäusern mit engen Kabelüberspannten Gassen (wie in Bangkok) oder in einer ziemlich europäischen Altstadt (wie in Portugal). Teils hübsche Schwarz-Weiß-Pflasterungen. Je nach Gegend gemischt mit neutral/wohnen, chinesische Souveniershops oder den globalen Einkaufsboutiken. Enige gut befahrene Straßen führen quer durch die Altstadt auf eher schmalen Wegen. Möchte man, aus einer Gasse kommend, eine solche Straße überqueren gibt es keine Ampel, keinen Zugang. Stattdessen erhebt sich neben einem eine Rolltreppe auf, die auf eine querende Brücke führt – mehrfach. Die Kombination Rolltreppen, Altstadt auf der einen und Chaosbau auf der anderen Seite ist bizarr.

jap gartenjap gartenMitten drin ist ein Friedhof, auf dem sich multikulti chinesische und christliche Gräber abwechseln. In der Kapelle in der Mitte werden Leute aufgebahrt. Unweit davon befidet sich eine andere Oase der Ruhe: Ein japanischer Garten. Vor Abreise der Portugiesen noch mal frisch hergerichtet mitsamt dem auf demselben Grund stehenden Haus, das als Galerie chinesischer Schreibkunst verwendet wird. Weiter Richtung chinesischer Grenze ist zunächst wieder portugiesisch chinesicher Chaosstil ehe sich ein Berg mit Garten erhebt. Eine Seilbahn führt hinauf. Oben gibt es einiges Kriegsgerät und Facilitäten, die allerdings nie benutzt wurden. Man hat von hier einerseits einen redlichen Blick über die Dächer der Stadt, aus denen besonders das Grand Lisboa heraussticht und andererseits gen China. Zwischen der Grenze und der Altstadt breiten sich wie in Hongkong leicht jüngere Stadtteile im Hochhausstil (15-25 stw.) aus. Arbeitet man sich durch die Altstadt in der richtigen Richtung durch, landet man bei chin. Herrenhäusern und Tempeln, die auf der anderen Straßenseite von einem auf historisch gemachten nagelneuen Casino mit Großdisplay in der Fassade kontrastiert werden.

Portas do CercaFortkommen kann man meistbietend zu Fuß, soweit es nicht um andere Inseln geht. Kommt man doch mal außer Atem und zufällig mal ein Taxi vorbei, schafft das relativ günstig Erleichterung. Noch günstiger sind Busse doch deren Route ist bei der fast fehlenden Betafelung ein Vabanquespiel. Trotzdem fand ich mit diesem Bis zur „Portas do Cerca“, der chinesischen Grenze. Zur rechten Zeit ist dort ein Gewusel sondergleichen – ein reger Grenzverkehr. Das historische Tor steht noch, geht allerdings unter in einem riesigen Abfertigungsgebäude über dem unterirdischen Busbahnhof. Sehr viel Chinesischer als im Stadtteil vor dem Tor ist es dahinter wohl auch nicht.

Fassade der st. pauloVorplatz von StpauloMacau ist seit 1999 an China gefallen und auch hier gilt das Prinzip „Ein Land, zwei Systeme“. Es ist also auch hier das Demonstrieren erlaubt, was man denn am Tage des Tienamen-Desasters auch prompt tut. Taiwanesen haben mir ein wenig übersetzt während am Kirchplatz vor dem Starbucks eine Dokumentation zu dem Massaker stattfand. Justament vor der Rückgabe haben die Portugiesen noch ein „Museo de Macau“ auf dem zentralen Berg mit dem Fort errichtet. Einerseits natürlich um das zu liefern, was chin.-buddh. Tempelein Muss für jede Stadt ist und andererseits um sich selbst noch entsprechend darzustellen. Wenn es mal nicht regnet führen von dort oben Rolltreppen hinunter auf die Höhe des Wahrzeichens von Macau, die Paulskirche, von der nur mehr die Fassade übrig ist. Anstelle des Kirchenschiffs ist eine Fläche mit Schaufenstern in den Boden. Weiter hinten ist ein Minimuseum, in welchem man sakrale Gegenstände sowie die Reste der Krypta bewundern kann. Rechts daneben ist ein chinesisch-buddhistischer Tempel und links werden Regenschirme feilgeboten. Der Weg hinauf aus der Altstadt ist fein und gesäumt von chinesischen Souvenierläden, die freizügig Proben kandierten Schweinefleischs verteilen und sonstigen Schweinekram verkaufen. Jau.

griechen?? CasinoZentum bei NachtWird es Nacht, beginnen die Casinos bunt zu leuchten und zu blinken. Natürlich habe ich mir deren Innenleben angesehen. Gigantisch. Innen offenbart sich chinesische Herangehensweise. Klar sind sie einige Mehr aber das ist Massenabfertigung. Fährt man einige Etagen die unzähligen Rolltreppen hinauf, ergießt sich ein Meer aus Spieltischen. Je nach Zeit mehr oder weniger Besetzt. Es wird meistbietend eine Würfelvariante von Roulette gespielt – auf Glastischen, die die alle erdenklichen Kombinationen darbieten und die Gewinne auch gleich leuchtstark signalisieren. Das macht es für beide Parteien einfach. Günstig Essen ist im Casino aber nicht. Der Chinese ist eben nicht so anspruchsvoll und sowieso viel zu spielsüchtig, als dass er derart gelockt werden müsste. Das aus Las Vegas stammende Sands Casino ist noch am professionellsten und angenehmsten für Westler, wenngleich auch hier Tischmeere und ein Spezialsalon um den anderen sich ergießen. Hier hat man wohl auch Baulich auf etwas erfahenere Leute zurückgegriffen, derweil in anderen Casinos wie dem Grand Lisboa schon stellenweise der Putz wieder herunterkommt. Und im unterirdischen Einkaufszentrum des Phoenix Casinos ist noch nicht eingezogen, da schimmelt es schon. Ob im Hotel oder Casino – man bemüht sich, macht aber dumme Fehler. Zum schweizerischen Unterstatement ist ein Himmelweiter Unterschied.

Zu Essen findet man immer günstig etwas. Und meine Portion chinesisch habe ich inzwischen mehr als bekommen. Den Vogel abgeschossen hat aber die Wirtin in einem zufälligen Chinalokal. Also die Dinger mit schäbigen Tischen und hängendem Getier. Und das ging so: Ich bestellte also, schon seit 2 Stunden hungrig, irgendwas mit Schweinefleisch und zuvor versehentlich noch etwas anderes. Mit Händen und Füßen war es mir nur unter Einsatz äußersten Geschicks möglich das erste Gericht vom Zettel zu bekommen. Geliefert wurde dann ein Teller Reis mit großen Fleischstücken darauf + Stäbchen. Ich besorgte mir Besteck (Plastik :-[). Als sie erneut vorbeikam konnte ich durch geschickte Mimik zu erkennen geben, dass die Kombination Stäbchen + große Fleischstücke nicht ganz koscher ist. Sie verstand und verschwand. Nicht ahnend was folgen würde, stand sie einige Momente später mit einer Schere vor mir und war fast dabei, vor mir auf meinem Teller die Fleischstücke in Häppchengröße zu zerkleinern. Doch gelang es mir abermals, mit teils heftiger Gestik, sie von diesem Unterfangen abzuhalten. Ich stillte noch meinen Hunger und verließ wortlos das Etablissement.

Strassenchaos wie in ItalienStrassenchaos wie in BankokEine Seite Macaos

Berg mit Wehranlagen in Macau

Macau ist der Wahnsinn und noch viel vielfältiger und kontrastreicher als ich das hier darlegen konnte, weswegen es auch lange gedauert hat. Auffällig ist die Anzahl der Rolltreppen, die teils Moderne und die schiere Zahl an Kameras.

Macau – Meine Ankunftsodysee

Macau ist das Verrückteste, was ich bisher gesehen habe und dort habe ich ach schon meine Portion China für die nächsten Wochen abbekommen. Nach dem „Bootsflug“ (Jetboote) begann eine wahre Odyssee bezüglich Hotelsuche. Immer dabei: Mein 20kg Koffer und 6kg Rucksack. Das ergibt Muskelkater. Ich habe mich zur erstbesten Offerte bei der Ankunft hinreißen lassen und gleich schon auf meine Schimmelfobie hingewiesen. Sicherheitshalber habe ich mal nur eine Nacht gebucht. Nicht das billigste aber auch nicht die teurere Kategorie. Doch immerhin 40€. Hingefahren wurde ich und als ich das Hotel sah, befürchtete ich das Schlimmste. Korrekt. Beim Betreten schwebte mir ein kühler Schimmelgeruch entgegen. 3 verschiedene Zimmer auf ebenso verschiedenen Stockwerken war ich wieder im freien – auf mich allein gestellt. Für die Refundierung des gezahlten habe ich gesorgt. Ich beginne einen Marsch durch die Stadt, vorbei an Geschäften. Es riecht nach Schimmel. Kaum 100m habe ich mich geschleppt, da will es zu regenen beginnen. Es scheitert. Ich schleppe mich in ein Buchungsbüro (richt nach Schimmel) und nerve die gnädigen Leute ca. 1h um letztlich meine Koffer dort zu lassen und nur mit dem 6kg Rucksack eine Hotelbesichtigung zu machen. Frohgemut mit meinem GPS-Händi marschiere ich gen Hotel. Doch ist das GPS noch nicht synchon. Ich weiß nicht, wo ich bin und wo die Richtung ist. Keine Straße ist beschriftet, die, die beschriftet sind, sind nicht auf der Karte beschriftet und das Navi springt nur herum und lässt mich 3 Mal in die falsche Richtung gehen ehe ich dann doch irgendwann das Hotel finde. Das Royal Hotel ist von außen auch eher ein moosbewachsener Klotz als ein 5-Sterne Hotel. Die Lobby verspricht mehr, wobei eine Schimmelnote mitschwebt. Ich tue als wäre ich Gast und laufe zielstrebig zum Lift um damit in den 6. Stock zu fahren. 60er flair mit Schimmel. 11. OG: Nagelneu – wunderbar. Man renoviert gerade im 9. OG vom 17. bis ganz runter. Ich laufe zurück und bestelle dieses Hotel für zwei Nächte. Es ist bestellt namentlich günstiger als an der Reception. Fragen Sie nicht wieso. Ich musste ja eh noch wegen des Koffers zurück. Nun galt es ein Taxi zu finden ohne weit zu laufen. Tja halten tut da keines. Letztlich laufe ich endlose 3 Blöcke zum Lisboa-Casino.Das finale Zimmer Ich checke ein und lande in einem Raucherzimmer im 14. Stock aber das ist mir erstmal egal. Fertig. Aber es gilt ja noch den Voucher für das Schimmlotel gegen Bares zurückzutauschen. Also Shuttle des Hotels zum Fährterminal. Man erkennt mich und es ist kein Problem. Huh. Shuttle zurück – irgend eines … zum nächsten Casino. Dieses angeschaut. Etwas zum Essen besorgt. Und zum Hotel gelaufen. Ich hatte wieder Energie. Unauffällig gefragt von wegen Raucherzimmer…. Zimmertausch? Ja. Ich lande mit dem Kofferträger im 16. Stock. Der ist zwar renoviert, fängt aber schon wieder an zu Schimmeln, weil die Chinesen nur das Interieur erneuern aber nicht korrekt entkernen. Ich lehne ab. Ein Telefonat später geht es wieder zum Lift und ich lande schließlich im 11. Stock. Zwar den Renovierungsarbeiten näher aber entlich ein Zimmer, das weder nach Rauch noch nach Schimmel riecht. Wah. Ich falle aufs Bett, habe Muskelkater und dusche erst einmal. Nun war ich Rucksackreisender in einem 5-Sterne Hotel gelandet. Für 50€ aber durchaus nicht schlecht. Doch öffters mache ich das nicht und solche eine Odysee brauche ich auch nicht. Mein Eindruck für diesen Tag ist, das Macau wohl die Schimmelmetropole ist und man zu arm oder zu dumm, zu schlampig ist Klimaanlagen zu warten.

Hongkong – China kommt

Begrüßung am Flughafen 28°C hohe Luftfeuchtigkeit. Aber wer Katar gewohnt ist findet das nur herrlich erfrischend … ‚wird aber dennoch mit der Zeit unangenehm und warm. Der Flughafen, auf der Nachbarinsel Lantau, ist weiter weg als derjenige von München. Ein Bus fährt mich eine Stunde über eine durch den Regenwald gebaute Autobahn und durch wolenbruchartige Regenfälle. Die ersten Hochhauskomplexe beginnen, ehe eine gigantische Brücke nach Kowloon, dem Festlandteil führt.

Sportplatz auf HKIDiese Stadt ist quirliger Haufen, der Wahnsinn. Geologisch Tramist Hongkong nicht sonderlich mit Flachheit gesegnet. Daher gibt es eine gewisse Platznot und alles wächst in die Höhe. Es gibt bestimmt mehr Hochhäuser als Flachhäuser. Die sind üblicherweise so aufgebaut, dass man unten Geschäfte oder gar ein Einkaufszentrum hat, darüber bis zu 10 Stockwerke Parkdeck und darauf im Falle z.B. 50 Stockwerke Wohnungen. Alles recht klein und eng. Ich bin ja in einem Hostel in einem solchen Haus untergekommen (Wohnung im 11. Stock). Irgendwie hat man in eines der Zimmer sieben Betten untergebracht. Sonst mini winz und klein.

Hongkong ist in etwa das NY des Fernost. Und es lässt sich denn auch in etwa als inverses New York beschreiben. Man nehme China-town und den Rest von NY und vertausche die Kulturen.

Interessant: Man fährt zwar traditionell links in HK, aber auf den Gehwegen geht man sich schon rechts herum aus dem Wege. Vermutlich ist das den mehr werdenden Chinesen geschuldet. Auf jeden Fall sieht man immer mehr nur chinesische und weniger englische Beschriftungen — Ein klares Zeichen. Und, wie ich mir habe lassen sagen, spricht man auch weniger Englisch und mehr nur-Chinesisch oder besser Kantonesisch.

Chinamarktstr.FeuchtmarktHongkong Island, der Teil mit der bekannten Hochhausskyline und dem Berg dahinter besteht effektiv eigentlich nur aus 2-3 parallelen Straßen und einer Autobahn, die irgendwie ins Meer gebaut wurde. Etwa in der Mitte ist „Central“, der Finanzdistrkit mit den schönsten Hochhäusern. Der Rest der Insel ist eher fernöstlich. Auf den Straßen gib es fast überall Läden und es geht dort ziemlich chinesisch zu. Es gibt allerlei lebendes und totes exotisches. Mehrstöckige Märkte mit offen hängendem Fleisch und Fisch, lebenden Kröten, die lebend geschlachtet werden und Gemüse in warm feuchter Luft. Man kann dort auch relativ günstig essen: So etwa 2,5-4 €. Es wechseln sich marktartige mit modernen Läden und Lokalen ab. Zwischendrin ist dann mal wieder ein glänzendes Einkaufszentrum, dessen erste Etage sich in Form vonSkywalks und Expressways in HKG SkModernes EKZywalks spinnenartig in die benachbarten Gebäude ausbreitet und noch einige Straßenzüge parallel mit der Straße mitläuft und einige Rolltreppen in verschiedene Richtungen verteilt. Quer darüber spannt sich noch der Expressway, der die unteren Straße entlastet. Darunter bimmelt noch eben die kleine doppelstöckige Straßenbahn, die allerdings ziemlich hohe Frequenzen hat. Der Verkehr ist dementsprechend dicht. Aber lange nicht so zermürbend und lethal, wie z.B. in Bangkok und etwas sauberer zudem. Obwohl die Bewohnderdichte zu den höchsten weltweit gehört, haben die Planer es geschafft, den Verkehr am fließen zu halten. Dazu gehören die für HK typischen Doppeldeckerbusse, von denen absurd viele herumkurven. Man braucht nur einen Blick auf die Straße zu UbahnBenutzerfr, Ubahnwerfen und sieht derer mindestens 3 — durchaus auch mal 10 gleichzeitig. Für mich ist es fast schon zum Mantra geworden, dass immer dann, wollte ich gerade zu einem Foto ansetzen, sich einer dieser über 4m hohen Kollosse vor mein Motiv schob. Aber vor allem die MTR – Metro Transport Rail hat Hongkong vor dem Kollaps gerettet. Diese U-Bahn wurde in Rekordzeit gebaut, ist sehr günstig, macht Gewinne, ist mit den grafischen Anzeigen im Zug und an den Automaten ziemlich Benutzerfreundlich, klimatisiert, mit einem Gleiskörper hinter Glastüren versehen und ist eine der Verbindungen zum Festlandstadtteil Kowloon. In Kowloon geht es noch geschäftiger zu als entlang der King Rd. in Hongkong Island. Entlang der berühmten Einkaufsstraße Nathan Rd. breiten sich rechts und links Schilder in KowloonKowloonjeweils spezialisierte Einkaufsstraßen aus. Da gibt es neben der Taschenstraße eine Aquarimustraße, in der auch die passenden Fische angeboten werden — fein säuberlich in Tüten an die Front gepinnt. Modestraßen mit spezial-klein-EKZ, Kruschelmarktstraßen, mehrstöckige und stickig heiße Feuchtmarktgebäude und natürlich dürfen die Elektronikstraßen nicht fehlen. Doch stelle man sich das vor: Ob des billigen Dollars (und der fixen HK$-US$ Bindung), des geringen Weges, der hohen Konkurenz und der geringeren MwSt ist Elektronik dort fast teurer als in D-Land (mit seiner 19% MwsT)! Dort gibt es auch spezialisierte Einkaufszentren mit Läden von 1-5 m², die alles fürs Handy oder für Computer anbieten. Dort habe ich meine Speicherkarte letztendlich doch um 1-2€ billiger bekommen, während ich einem gigantischen Wolkenbruch mit Blitz und Donnerschlag entkam.

Kowlooon bei nachtHier verdecken sich die blinkenden Schilder der Geschäfte gegenseitig und dieLeuchtschilder Straßen werden nächtens durch übergroße Plakate beschienen, die mit Dutzenden Scheinwerfern beleuchtet werden. Hier verpufft Energie im Großmaß. Energie eines Kohlekraftwerks übrigens, das mit denen anderen rund um das Perl-Fluß-Delta kaum Tage mit blauem Himmel zulassen. Per winterlicher Regenzeit gab es aber sowieso keinen Himmel zu sehen.

Wenn es dann Nacht wird und man sich der Hafenpassage nähBuntes Hongkongert bekommt man das nächtliche Hongkong zu sehen. In Kowloon befindet man sich neben dem Sphärischen Kulturzentrum und dem historischen Kirchturm auf der richtigen Seite, um HK-Central mit dem berühmten Gebäude der Bank of China zu sehen. Entlang der Inselküste breitet sich eine bunt und blinkend beleuchtete Skyline besonderer Art aus. Seit die Chinesen das Ruder haben und es bunte LEDs gibt, ist alles noch intensiver geworden. Mit der Fähre geht es um einen Pfennigbetrag nach HK-Island. Von hier gibt die Skyline von Kowloon ein ähnlich atemberaubendes Bild ab: Häuserfassaden sind farblich wechselnd skizziert, Werbetafeln werfen ihre Botschaft über den Hafen, Laser und Scheinwerfer malen Linien in den nächtlichen Himmel. Fast schon romantisch.

Nun aber ab in die MTR gen Hostel, denn morgen geht es per Tragflügelboot nach Macau.

In HoCentralngkong ist übrigens kein Einkaufen rund um die Uhr möglich – zumindest nur beschränkt. Dafür ist allerdings das Demonstrieren (auch gegen China) erlaubt, denn obwohl es ein Land ist, hat es zwei Systeme. Wirtschaftlich geht es anscheinend gut — HK ist das andere, das westlich kompatible China, die Schnittstelle, die auch den größten Hafen+Flughafen hat. Essen ist günstig, der Rest fast wie bei uns… obwohl der HK$ gerade mit dem US$ ein Tief durchmacht. Wenn auch chinesische Geschäftigkeit und Schleiß die Straßen in ein fernöstliches Chaos tauchen, so bleibt durch die städtische Infrastruktur (Gehwege, Lampen, Geländer) doch irgendwie der Hauch einer englischen Ordnung übrig.

Dreckige hochhäuserAircons en masseGerüst aus Bambus

Regen in Kowloon:

03062008041

46°C und gigantische Waschküche : Katar/Doha

Morgens um 6 flogen wir noch schnell über Saudi Arabien und waren 5 min Später auch schon über Katar hinweg am Flughafen Doha gelandet. Die Einreise war unproblematisch. 100 Rial (17€) bezahlt und schon war der Stempel drin. Gratis wäre schöner aber was solls. Dafür war die Begrüßung draußen mit 29°C feucht fröhlich – puh zurück! Beschlagene LinseEtwas Geld vom Automat, dann klappts auch mit dem Taxi. Die sind hier eigentlich recht günstig. Wohl, weil sie der Regierung gehören und der Sprit somit quasi weg fällt. Gefahren werden wie meistbietend von Indern, da die nicht beten müssen – sonst würde 5 mal am Tag das Taxiwesen zusammenbrechen. Allerdings ist man mit denen oft verlassen. Arabisch können sie meist (wohl auch eher schlecht als recht). Englisch ist dann schon a bissl schwierig aber dann braucht man nochmal richtig Glück, damit man einen findet, der sich auskennt. Beim Flughafen der kannte sich noch aus und konnte mich ins Hostel führen. Alle anderen hatten keinen Plan. Aber da machte sich mein höchst sofistiziertes teures Telefon bezahlt (über das der eine oder andere schon zu lästern gelüstete). Denn mit dem itegrierten Navi konnte ICH den Taxlern den Weg zu meinem Bett ansagen. (Allein von der Karte sind sie nie schlau geworden)

Das Hostel, seines Zeichens in der „Vorstadt“ Al Rayyan gelegen, war auch so ne Sache. Irgendwie doch heruntergekommen, es roch nach gekühltem Putzmittel und die Bäder waren brütend heiß. Ich bin ja um 7:00 angekommen und da war erstmal keiner da — gespenstisch. Später, eingecheckt, hatte ich letztlich ein EZ. Für 90 Rial durchaus OK. Aber eben doch etwas abgelegen. Um irgendwohin zu kommen musste man erstmal bei bald 40°+Knallsonne über staubige Gehwege 800m zur nächsten Großkreuzung (wie USA) gehen. Nahe der Kreuzung passierte man noch 2 Moscheen und einen Einkaufsbezirk:

So ein Einkaufsdings um die Moschee ist der licht- und klimatechnische Wahn. In diesen Baracken sitzen Dutzende Schneider, Stoff-, Tuch-, Schuh-, Frauenkleidverkäufer, Reinigungen und Friseure. Ein Laden besser beleuchtet als der andere (Friseur 12m²=36 Röhren) und dann natürlich mehrfach klimatisiert, was in den überdachten Vor- und Zwischengängen zu atemberaubender Hitze führt. Immerhin ohne Sonne – dennoch rettet man sich lieber in eines der Geschäfte. Wenn man dann so drauf ist wie ich, lässt man sich für 150 Rial eine Dishdassha (Gespensterkostüm) mit allem drum und dran maßschneidern. Ganz ausreichend ist die elektrische Anschlußleistung der Baracken aber scheinbar nicht. Jedenfalls habe ich einige Dieselgeneratoren entdeckt, deren Kabel in Häuser führen – pragmatisch. Gegenüber den Baracken, nur mit Überdachung, gibt es Schuhwixer und Uhrenreparierer. Zur Gebetszeit gibt es einen wahren Ansturm wenn alle mit ihren Autos angedüst kommen.

Hat man diesen Bazar hinter sich, steht man vor der für Fußgänger untauglichen Kreuzung. Nach abpassen des rechten Augenblicks kommt man im Sauseschritt aber hinüber .. an die unauffällige Stelle, wo (wie man wissen muss) der Bus hält. Gefahren wird noch halbwegs zivilisiert, wobei indische Tendenzen festzustellen sind. Sprit ist jedenfalls gnadenlos billig: 0,7 rial/l (ca. 0,13 €). Da macht rasen richtig Spaß. Und so stehts auch mit den Autos. Nirgends gibt es mehr 4WD, SUV und Sportwagen.

Sitzt man im Bus, gibt es etwas Erleichterung. Abseits der Hauptstraßen sieht es doch teils recht verkommen aus und gepflastert ist weit noch nicht alles – zumal ständig (verlassene) Baustellen da sind, die herumstauben und Fußgänger auf die Straße zwingen. Ob nun gepflastert oder nicht, durch die Kalksandsteinwüste im Rücken ist es immer und überall (fein)staubig. Konsequenz für die Katarer ist allerdings nur, dass sie mehr Inder einstellen, die dann die Fassaden putzen … mit noch mehr Wasser, das man teuer entsalzt. Aber das entweicht sowieso bei Rohrbrüchen, die die teils mindere Bauqualität dokumentieren. Ebenso wie halbseitig versunkene Mauern und Gebäude. Risse gehören zum guten Ton ebenso wie ehemals großspurig angebrachte Außenbeleuchtung und Deko, die inzwischen den salzigen Winden des persischen Golfs erlegen sind und verrosten und verwahrlosen. Generell habe ich den Eindruck, dass man das Bauen den Indern und Bangladeshies überlässt, allerdings dann auch deren Qualitätsverständnis und mangelnde Qualifikation in kauf nimmt.

Im Zentrum von Doha befindet sich der Busbahnhof, wo alle Busse enden und beginnen. Rundherum ist eine alte gewachsene Stadt mit teils sehr abgevrackten Häusern mit teils sehr fragwürdigen Wohngegebenheiten. Doha ist rund um eine runde Bucht gebaut, um die sich die palmengesäumte Corniche legt. Die historische Stadt liegt an der Saudi Arabien zugewandten Seite, in der Mitte sind eher Regierungsgebäude und Parks und an der Iran-zugewandten Seite werden momentan 24/7 dutzende Hochhäuser gebaut – Wahnsinn; wer soll da wohnen. So sonderlich viel hat Doha nicht zu bieten. Die Museen hatten alle entweder wegen Renovierung geschlossen oder ich war immer zur falschen Zeit da. Die Araber machen nämlich einen auf lange Siesta und dann lange in die Dunkelheit hinein arbeiten oder ausgehen (wozu sie außen an den Häusern so viel Licht brauchen). Also was macht man tagsüber um nicht in der Hitze zu darben? Einkaufszentrum! Da haben sie ja eines, das Citycenter inmitten des Hochhauswalds. Das ist mehr als nur ein EKZ, dort verbringt man seine Freizeit. Mit Vergnügungspark und Eislaufen. Es ist gut aber weder das größte noch besonders schön in einigen Ecken sogar verwahrlost. Doch irgendwann am Nachmittag wird das auch langweilig und ich schau mir mal die Hochhäuser und die Gegend Außenrum an. Heiß! Wenn man die richtige Zeit erwischt, sieht man wie Hundertschaften Arbeiter vom Bau abziehen. Kleine Transporter und alte gelbe US-Schulbusse halten im Minutentakt und sammeln sie ein. Sie sehen geschafft aber zufrieden aus. Die ca. 170€, die sie nebst manchmal Kost+Logis bekommen sind für sie richtig Geld. Die meisten wollen aber wieder weg (oder müssen). Hier kommt man her um Geld zu machen und bald wieder weg zu sein. Es ist schon dunkel. Unter Lebensgefahr (Straße) komme ich zur Corniche Cornicheund wandere entlang der Bucht. Es wird immer feuchter. Die kühler werdende Luft lässt ihr gespeichertes Wasser an allen kühlen(?) Körpern kondensieren. Bald bin ich fast nass. Hier gibt es einige Parks. Bei Nacht werden sie lebendig. In der fahlen Beleuchtung spielen schwarze Raben mit ihren Kindern am Spielplatz. Manche Herren sitzen derweil in der Kühle ihrer laufenden 4WD am Parkplatz und warten auf die Rückkehr der Untertanen. Genug dieser gigantischen Waschküche! Ich kann ein Taxi erwinken und zögere nicht einzusteigen. 39°C am Armaturenbrett. Der Fahrer kennt sich nicht aus – ich navigiere uns zum Hostel. Nach einem kleinen Essen schlafe ich auf einer harten Matratze ein.

Ein anderer halb fiktiver Tag: Diesmal lande ich in dem EKZ neben den Asia-Olympic-Stätten. Innen ist halb Venedig nachgebaut mit gigantischen Betonkuppeln überdacht, mit Kanal+Gondel, Eislauf und nochmals erweitert. Derweil ich zur toten Vormittagszeit darin flaniere denke ich: „Da bauen die Venedig nach, selbst das EKZ ist eine 1:1-Kopie eines US-EKZs, und ich, beheimatet rund um München, kann sowas in Realität haben. Nicht gerade Venedig aber 101 kleine Städte mit Einkaufsstadtzentrum und authentischer Kulisse mit Flair… ha“. Es war aber auch Freitag, der freie Tag der Moslems. Da ich gegessen hatte und alle Gänge schon erforscht, wollte ich mir mal deren ! “Olympiapark“ (anno 2006) ansehen. Also zur besten Zeit raus und ein bissl abgelaufen. Bald war meine Kühlreserve aufgebraucht und noch ein bisschen dann musste ich zurück in die Kühle. Ein Bus sollte mich von diesem langweiligen Tagesverlauf zum Hostel bringen. Nur 200m über die Straße halten welche — nur welche, wann wie, wohin. Beschriftet ist hier nichts- nicht einmal am Busbahnhof. Das geht alles nur für die, die sich auskennen. Busfahrer und Gäste kennen sich aber auch nicht aus. Dann doch lieber ein Taxler, dem man den Weg zeigt. Puh wieder über die Straße, zum Taxistand und auf den klimatisierten Beifahrersitz. 46°C laut Armaturenbrett!

Abends, bei Dunkelheit macht der Souq (Markt) wieder richtig Spaß. Er ist nicht mehr ganz so heiß, wie noch Tagsüber aber mit über 30 doch noch ziemlich. In Doha hat man das Erbe der Medina erkannt und die alten Häuser renoviert, Wege teils überdacht, alles neu gepflastert und die Klimaanlagen aufs Dach verlegt. So ist ein historisch wirkender lebendiger Abendmarkt entstanden, wo man traditionelle Speisen, Schischa und türkischen Mocca genießen kann. Stilecht gibt es dort auch eine Straße der Schreiber, wo man sich überhaupt oder auf arabisch seine Formalitäten erledigen lassen kann. In den überdachten Gassen wird es bei den offenen Geschäften sogar annehmbar temperiert.

Mit den Arabern kann man sich jedenfalls recht gut unterhalten und sie sind nett und voll OK. Auch die Zugereisten sind OK und nett. Manche haben allerdings den Schönheitsfehler, dich zum Islam konvertieren zu wollen. Mei. Die Leute kommen von den Philipinen, Srilanka, Indien, Bangladesh und auch viele aus allen arabischen Ländern von Marokko bis Libanon. Man kommt hauptsächlich wegen des Geldes. In solche unwirtlichen Länder, in denen man nur mit Auto von einem A/C-Ort zum nächsten kommt möchte man nicht für immer ziehen. Als qualifizierter Europäer könne man angeblich ca. 8.000 € pro Monat steuerfrei machen. Dazu Haus+Auto, Strom/Wasser gratis, Gesundheit und Autowartung gratis plus Einkaufen ohne MwSt. Ob das allerdings gegen europäischen Lebensstil ankommt? Strom, Auto, Wasser alles teuer und extra zahlen? Ich glaube nicht. Hier führt gratis Strom+Wasser jedenfalls zu einer gigantischen Verschwendung. Auch sein Auto zwecks Klimatisierung laufen zu lassen gehört zur Norm. Dass dabei der Schlüssel steckt spielt keine Rolle. Geklaut wird im islamischen Land nicht und falls doch, findet man auf der 100×80 km-Halbdinsel alles wieder.

Ich wollt so gerne noch eine Fähre oder so nach Bahrein nehmen, doch die gibt es nicht. Da müsse ich schon warten, bis die 34km lange Brücke der Freundschaft fertiggestellt ist. Dann könne ich mit dem Auto nach Bahrein fahren. Das ginge zwar jetzt auch doch ist dort leider Saudi Arabien dazwischen, was das Ganze verkompliziert. Durch einen Zufall bin ich an einen Tunesier geraten, er hat jemanden in Duhan besucht. So bin ich in die von der Gas- und Ölindustrie aus dem Boden gestampfte Siedlung gekommen. Duhan liegt gegenüber von Doha an der Küste. Auf 3/4 der Strecke hält mein Freund plötzlich an, bei einer Moschee und meint: „Ich bin in 5min wieder da – nur schnell beten“. Fährt man auf den leeren und beleuchteten Autobahnen Richtung Festland, kommt man an allerhand Gas- und Öl-Quellen sowie Anlagen vorbei. Rechts und links der Autobahn ziehen schnurgerade Gas und Ölrohre Linien auf die hügelige Landschaft und vereinigen sich schließlich in undurchschaubaren Fazilitäten. Faszinierend. Auf halber Strecke zu Doha gibt es eine Kamel-Zucht (zum teuren Verkauf an die VAE) und einen Park der dort einheimischen Orix-Antilopen. Beides nicht besucht.

Und es kam auch der Tag meiner Abreise – endlich, denn 4 Nächte sind zu viel für Katar (so man keine Tour machen kann, weil man nur allein ist oder nicht nach Bahrein kommt). Um den Tag nicht gar zu verschwenden war nochmals Doha dran. Wieder höllisch heiß, wieder kein Museum und wieder standen mir die Haare zu Berge, als ich die eine oder andere Elektroinstallation oder Bauarbeit sah. Sicherheit schreiben die Inder hier genauso groß oder klein, wie bei sich daheim. Naja, schnell noch um 1,70€ beim Inder gegessen, einen Umzug nach Algerien beobachtet und so folg ich dahin.

Mit der Hitze ist das so eine Sache. Kaum vorstellbar, dass es 46-48°C hatte. Es gibt aber fühlbare Fluktuationen zwischen befahrener und unbefahrener Straße (Souq z.B.). Die Klimaanlagen der Autos heizen ziemlich gut. Und steht man vor einem Geschäft im Wind einer Klimaanlage kann es wohl schon mal 64°C heiß werden. Die Thermometer waren alle in den Motorhauben… ergo war es wohl auf freier Fläche kühler.

Abflug

Der Flug München – Doha war recht angenehm. Ein ziemlich leerer Nachtflug – bei 32 Leuten hatte in dem Aerbus 340 theoretisch jeder seine eigene 4-er-Mittelbank zum Pennen. Der A340 mit dem es los ging So leer war es

Allerdings haben das nur die wenigsten gemacht. Durch die Anschnalldinger und die Sitze ist es aber auch nicht so sonderbar bequem. Vom Service nimmt sich Qatar Airways nichts gegenüber Emirates. Da hat der eine vom anderen abgeschaut. Alokhol gibt es glaub bei beiden nicht. Sonderlich lange fliegen sie wohl noch nicht nach München. Qatar Airways ist irgendwo bei der Lufthansa im Terminal 2 eingequetscht und war wohl auch der letzte Flug des Tages. Daher wohl auch die Leere. Dagagen war mein Dubai-München-Emirates Flug von vor 2 Jahren auf den letzen Platz voll.
Ich habe ja noch gar nicht gewusst, dass es im Terminal 2 in München sogar einen Sex-Shop mit Diensten gibt. Zumindest wurde dies irgendwie nahe glegt. Der Flughafen in Doha ist inzwischen fertig umgebaut, aber gegen den in München nur ein kleiner Schatten. Ebenso im Vergleich zum Dubaier Flughafen und für die hochtrabenden Pläne der Katarer noch unterdimensioniert.

Flughafenanfahrt Mü Enlose Gänge im münchner Flughafen

Sexshop mit dezentem Wink
Das QA-Prinzip ist vermutlich dasselbe wie das von Emirates: Mit eigenem Öl quasi gratis getankt fliegt sich zu günstigen Preisen und bringt hohe Gewinne.

Weltreise 2.0

Ich bin mal wieder auf Weltreisen.

Nach etwa 20 Tagen Vorbereitung bei den Eltern bin ich nun zu einer zweiten Weltreise aufgebrochen. Die Reise soll mir eine Arbeitserfahrung in Neuseeland bringen und natürlich auch dieses faszinierende Land näher bringen. Fürhen wird mich die Reise von München aus nach Doha (Katar), wo ich einige Tage bleibe und versuche Bahrein zu besuchen. Von dort geht es weiter nach Hongkong mit Besuch in Macao und dann ein 5-Monate Retourflug nach Auckland (NZ). Wenn ich dann in Hongkong bin, ist meine Planung zunächst aus. Ich sehe dann zu, wie ich China besuche, nach Südkorea komme, schaue ob ich Taiwan besuche und nehme dann vermutlich ein Schiff nach Japan. Dort muss ich Tokio sehen und werde evtl in Wladiwostok landen, wo ich die Transsib nach Berlin nehmen kann. Natürlich mit Zwischenstops. Vielleicht schnappe ich mir aber auch die nächstgünstigste Maschine Tokio-München. Mal sehen. Die Russen sind recht schwirig mit spontan reisenden. Insofern muss ich sehen wie und ob. Ich unterrichte hier alle geneigten Leser.

Donnerschlag und Funkenflug

Mit meinem Nachbarn hatte ich unlängst ein durchaus lustiges und sogar nicht ganz ungefährliches Erlebnis. Er hat bei sich noch nicht komplett eingerichtet und so ist z.B. die Lampe im Eingangsbereich nur eine Kollektion dreier Drähte. Wie es so ist, sind diese vorne abisoliert und stehen jetzt ungeschützt irgendwie in den Raum hinein. Zwar nicht ganz konform aber unproblematisch. Nur sind hier Schutzleiter und Phase so gebogen, dass die unisolierten Enden auf 0,2 mm aneinander reichen. Als ich das sah bemerkte ich: „Da hast du dich gut angestrengt, die nie einzuschalten, denn sonst hätte es längst gefunkt“. Als normal elektrisch gebildeter kennt man ja die Durchschlagspannung für Luft von 1000V/cm. Er darauf: „Ohja, komisch aber das sollte man doch berichtigen…. ehe da was funkt.“. Nimmt einen Holzhocker steigt drauf und fügt hinzu: „Da ist ja gut, wenn du dabei bist, dann kannst du mich ja runderkicken, falls ich am Strom hänge… du weißt ja.“. Jo ich weiß wie das geht, obwohl ich es noch nie probieren musste. Es sollte auf jeden Fall ruckartig und definitiv sein. Falls man selber mit drin hängt, sollte die Schwerkraft den Rest besorgen und so letztlich alle von der Leitung holen. Denn auf Muskelkraft ist unter Strom kein Verlass mehr. Er macht sich also ran und greift die Drähte an ihrer isolierten Stelle an, um sie auseinanderzubiegen. Doch kaum berührt, knallt es schon mitsamt Feuerwerk. Wir schrecken beide kurz zurück … dann ich: „Jetzt kannst du beruhigt hinlangen… diese Sicherung ist draußen!“. „Hmmmm, da war der Schalter wohl doch eingekipst?“. Tja was lernen wir da wieder alles über Durchbruchsspannungen, Schalter und Sicherungen?
Die einen sind wohl höher als gedacht, zweitere werden benutzt und letzere sollte man benutzen. Sowie vielleicht auch Lüsterklemmen. Aber alles nicht wirklich gefährlich gewesen.