Rechts vor Links aber Rechst fahren

Manche Nationen fahren auf der rechten Seite der Straße und manche fahren auf der linken Seite. Was da richtig oder falsch, besser, richtiger oder falscher ist, als das jeweils Anderet, sei dahingestellt. Darüber gibt es Kontroversen und Vorlieben.

Weshalb man so oder so fährt, dazu später mehr. Interessanterweise: Mehr Einigkeit besteht jedoch in der verinnerlichten Regel „Rechts vor Links“. Diese haben nämlich nicht nur die Länder mit Rechsfahrgebot, sondern auch oder vor allem diejenigen mit Linksfahrgebot. Fast… denn die Ausnahmen sind einige (angeblich) Rechtsfahr-Nationen. Dort gilt nämlich erstaunlicherweise „Links vor Rechts“. Tatsächlich ist es jedoch so, dass die Regel „Rechts vor Links“ aus dem Reich des Linksfahrgebots kommt und es irgendwie auch in das Reich des Rechtsfahrgebots geschafft hat — Erstaunlicherweise… Denn bei Rechtsfahrgebot ist es eigentlich unnatürlich, derweil es sich beim Linksfahrgebot quasi naürlich ergibt: Nimmt man als Beispiel einen Kreisverkehr / Roundabout und vergleichsweise eine Kreuzung mit einem Pfahl in der Mitte. Beim Roundabout fährt man bei Linksfahrgebot natürlicherweise im Uhrzeigersinn herum (links leichter abbiegen). Soll nun zusätzlich die Regel gelten „Wer drin ist hat Vorfahrt“, dann ergibt sich von ganz allein ein „Rechts vor Links“, das dann gleichzeitig gilt. Besser zu sehen bei der Kreuzung mit dem Pfahl in der Mitte. Mit anderen Worten: Nur bei Linksfahrgebot gehen „Rechts vor Links“ und „Wer im Roundabout ist hat Vorfahrt“ Hand in Hand. Indes beim Rechtsfahrgebot klappt das nicht ganz so homogen. Fährt man dort rechtsabbiegend in einen Kreisverkehr ein, stellt sich ein Verkehr im Gegenuhrzeigersinn ein. Soll nun sowohl die Regel „Wer drin ist hat Vorfahrt“ und „Rechts vor Links“ gelten, ergibt sich ein Widerspruch. Um jetzt die erste Regel durchzusetzen erfordert es beim Kreisverkehr  eine aufwedigere Beschilderung. Abgesehen von dieser Inkonsistenz ist es aber kein KO-Kriterium und geht eigentlich ziemlich leicht von der Hand. Tatsächlich hat man bei „Links vor Rechts“ in einem Rechsfahrland auch keine besseren Möglichkeiten in die linke Straße einer Kreizung hineinzuschauen, denn dort steht das Ankommende Auto auch wieder in einem ungünstigen Winkel. So wie man sonst bei „Rechs vor Links“ selbst.

Serie: Fail-Standards USA : Einkaufswägen mit starren Hinterrädern

Das Erfinderland der Einkaufstrolleys sind die USA. Das sind diese inzwischen weltweit vebreiteten und beliebten Einkaufswägen. Und man erlaubt sich auch hier einen Rückschritt gegenüber Europa oder dem was möglich und sinnvoll ist. Sei seiner ersten Inkarnation gilt wohl der Entwurf des Einkaufswagens, der zwar rotierende Vorderräder aber starre Hinterräder vorsieht. Da liegt das Problem. In Deutschland, Frankreich und Japan, wo die wichtigsten anderen Hersteller dieser Einkaufshilfen sitzen, sind alle Räder sich drehbar aufgehängt. Sie können also nicht nur geradeaus auf dem Boden rollen, sondern auch spontan in jede Richtung wenden. Das hat Vorteile in der Navigation dieser Wägen. Man kann auf diese Weise einen Wagen auch mal spontan seitlich schieben. In Nordamerika dagegen, kann man Jung und Alt dabei zusehen, wie sie den Wagen hochhieven oder vor- und zurückschieben, um seitliche Bewegungen zu vollführen, die durch die starren Hinterräder verhindert werden. Da hat man es also in einem deutschen Supermarkt unbemerkt deutlich einfacher (sind auch keiner, aber egal). Dort kann man die Dinger (in den auch oftmals engeren Gassen) viel flexibler herumnavigieren und sogar an Ort und Stelle drehen.

Vorteile gibt es allerdings auch auf US-Seite mit den starren Rädern. Starre Hinterräder führen zu spurstabileren Wägen. Die Kiste fährt also etwas deterministischer, wenn man ihr einen Stupser gibt. Das hat Vorteile auf Parkplätzen etc. Indes sollte man gerade da seine Hände nicht von dem Wagen lassen. Insgesamt also überwiegen die Vorteile von beweglich gelagerten Rädern.

Fazit: Da hätte schon längst was passieren müssen. Fail!

Serie: Fail-Standards USA : Badewannen ohne Neigung

US-Fail nummer X – Die Badewanne

In unseren Landstrichen hat man – Oh Wunder – festgestellt, dass Wasser eine geneigte Ebene hinunterfließt. Ohne Neigung, bleibt es stehen und ist dann meistens eine unansehenliche Brühe. Daher sind unsere Badewannen mit einer kleinen Neigung hin zum Abfluss gestaltet. US-Badewannen dagegen, haben einen zwar geriffelten und ansonsten ebenen Boden. Wie soll denn da jemals das Wasser ablaufen? Zwar läuft immer noch das meiste aus, aber ein gehöriger Rest (zusammen mit anderem Mist) bleibt in der Wanne. Irgendwann verdunstet es. Wenn das Wasser kalkhaltig ist, bleibt ein hartnäckiger Kalkboden übrig. Das ist mal wieder ein exzellentes Beispiel für nicht nachgedacht. Daher: Fail!

Badewanne in den USA – Ausführung ohne Neigung zum Abfluss. Da bleibt Dreck übrig…

Die Behauptung nehme ich aus unzähligen Motel und anderen Übernachtungsmöglichkeiten in USA und Kanada, wo genau solche Modelle verbaut waren. Es mag geneigte Modelle geben, aber schon die Tatsache, dass sowas verbaut wird, ist für mich f

ail.

Die Lösung ist wie so oft einfach, man muss aber symmetrien und einfaches Denken daheim lassen.