Dieses fast schon Dorf liegt im südöstlichsten Ende Kubas. Man erreicht Barakoa nur über Santjago und eine sehr serpentinenreiche, in den 1960ern gebaute Straße, die die dortige Bergkette überwindet. Ihres Zeichens älteste Stadt (ex Hauptstad) Kubas, war sie lange nur per Schiff erreichbar. Erst gibt es noch ein Stück Autobahn (ja sowas hat Kuba – allerdings geht man dort auch zu Fuß oder zu Pferd), dann Landstraße mittlerer Qualität. Auf dem Weg kommt man durch Guantánamo (die Stadt) durch. Das was wir gesehen haben (nicht viel mehr als der Busbahnhof) war nicht schön und die Basis Guantánamo Bay haben wir eh nicht betreten/gesehen.
Angekommen in Baracoa meldeten wir uns bei Rafael und übernachteten in seiner Casa. Qualität gut. Es gab hier mal wieder diese berühmt berüchtigten Brauseköpfe mit Sromanschluß. Bei mir ging es, Marcus hatte aber kaltes Wasser und ein Leck nach oben – gefährlich. Der Duschkopf wurde schnellstmöglich gewechselt und es gab wieder warmes Wasser. Doch alsbald Marcus wollte, war es wieder nur kalt. Das ist Pech zumal etwas ähnliches schon in Carmagüey passierte.
Diese Ecke Kubas ist bekannt für ihr gutes kreolisches Essen. Es wird erzählt man mische hier mehr Kokosnußmilch ins Essen. Und tatsächlich… hier hat es uns wieder mal ziemlich gut geschmeckt. Einmal mit und einmal ohne K-Milch.
Unsere Freizeit gestalteten wir am ersten Tag auf der Dachterasse bei Kaffee und Keksen und schlendernd in der „Innenstadt“ von Baracoa.
Der zweite Tag führte uns auf eine Tour. Wir machten eine Wanderung durch den nahe gelegenen Urwald und konnten noch in den dort fließenden Gewässern baden. Dazu gab es frische Kokosnuß. Abschließend hatten wir noch eine Stunde an einem der Hausstrände von Baracoa.
Ich gestaltete noch mit einem Freund aus der Tour den Abend um noch ein wenig vom Nachtleben und der Kunst mitzubekommen.
Am Dritten Tag galt es nur mehr den Bus zu finden und zu hoffen, dass wir noch mitkommen. Das war nur halb sicher, da wir weder reserviert hatten noch es konnten. Bei Viazul werden immer einige Karten für die folgenden Halte reserviert und es gibt erst 3min vor Abfahrt die letzten Karten zu kaufen. Wirklich Sorge hatten wir nicht, aber sicher war es auch nicht. Es waren wohl noch so Plätze 6 frei. Dann konnte es wieder die Straße der 1000 Serpentinen nach Santjago zurückgehen.
Es scheint hier ein wenig wärmer, ärmer aber kultivierter zu sein – auf jeden Fall aber einen Besuch wert. Den berühmten Tafelberg konnten wir mangels Zeit/ Tour an unserem Tag nicht machen – Mist.
Schlagwort: Karibik
Autofahrt zu El Nicho (Cienfuegos – Trinidad)
Noch in Cienfuegos mieten wir uns ein Auto. Lustig auch hier: Der von Havannaauto hat heute keine Lust und schon wieder jemand, der hier mieten und woanders abgeben will. „Heute und morgen sind keine Autos verfügbar“. Der von Cubacar (gleiche staatliche Firma) ist viel netter und kann es sogar billiger. Es wurd’ ein kleiner Hyundai, der schon so viele kleine Schäden hatte, dass wir uns keine Sorgen mehr machen mussten. Wichtigster Check: Ersatzrad + Werkzeug. Sauber war er auch nicht gerade. Der Tank ist voll, und soll leer abgegeben werden. Sorgen mussten wir uns nur noch um die Reifen, denn die Straßen hier in Kuba haben manchmal eine höhere Zahl Schlaglöcher.
Wir machten uns also auf zu dem Wasserfall- und Badeziel El Nicho. Aus Cienfuegos hinauszukommen stellte schon eine kleine Herausforderung dar. Die Gassen mit ihrer kaputten Oberfläche waren auch für die Reifen ein erster Test.
Zu allem Überfluss hätten wir beinahe eine Familie vom Moped gefahren. Doch um Haaresbreite ist nix passiert. Huh!
Nach etwas Fahrerei auf recht guten Strassen und etwas Gefrage, fanden wir auch tatsächlich die Abzweige. Ab hier wurde es ungemütlich für das Auto. Gute Steigungen und noch größere Schlaglöcher. Die Asphaltflicken waren wohl aus Schotter gemischt. Doch: Geschafft – und wir erreichten den Wanderweg. 5 CUC Eintritt. Es ging ein wenig bergauf zu zwei Wasserfällen und zwei Becken. Dort begrüßten uns gelangweilte Lebensretter. El Nicho war schön zu schwimmen aber im Grunde nichts besonders.
Es ging weiter zu einem staatlichen Hotel an einem Stausee (Haniballia). Also den ganzen schlimmen Weg zurück und im nächsten Ort abzweigen. Da war der Betonklotz. Für spontane Besucher war genug frei. Hier wird zwischen Kubanern und Devisenzahlern getrennt. Aber selbst für Devisenzahler ist es eher unterstes Niveau (Schimmel inkl.). Aber wir wollen ja nicht unfair sein. Das Zimmer war sauber und der Pool hat auch funktioniert. Das Essen war dagegen wieder unter aller Sau. Bedienung mangelhaft. Aber warum sich mühe geben, wenn man so oder so seine 200 Peso nacional (umgerechnet ca. 8€) verdient und einem das Material zudem das Arbeiten schwer macht.
Und jeden Abend gibt es noch einen Mückenangriff. Aber für umgerechnet 10€ pro Person inkl. Frühstücksei war es günstig – eine Erfahrung sozialistischer Art. Der Billardtisch bestand aus Filz-Löchern, die Kugeln waren abgegrated, aber funktioniert hat es erstaunlich gut. Derweil zerlegen die Ameisen die Fensterrahmen.
Wir blieben gleich zwei Nächte und gaben das Auto Mittags in Trinidad zurück. Auf dem Weg dortin wollte wir eigentlich in den Luftkurort Topes de Collantes, doch bei den wenigen Straßen, die zudem kaum beschildert sind, haben wir uns verfranst. Zwar nicht ganz, denn es führten beide Straßen nach Trinidad. Allerdings erwischten wir die härtere Strecke mit den Schlaglöchern und der fehlenden Brücke und sahen daher
nicht den Luftkurort. Dafür landeten wir allerdings im „Tal der Zuckermühlen“ und konnten uns eine Hacienda mit einem 39m hohen Turm ansehen: Torre de Iznaga. Begrüßt wurden wir von einer uralten, aber mit Öl befeuerten Dampflock, die uns halb die Straße versperrte. Wir bestiegen den Turm über 7 mehr oder weniger vertrauenswürdige Holztreppchen und hatten einen geilen Rundumblick über die Landschaft.
Dann ging es – über eine gute Straße – nach Trinidad.
Kaum dass man es merkt ist man schon mitten drin und nun galt es unsere Casa zu finden und das Auto abzugeben.
Beides verlief kubanisch. Die Casa wusste nichts von unserer Reservierung und hatte die falsche Telefonnummer. Wie sich herausstellte gab es eine Casa „Mercedes“ und eine Casa „Las Mercedes“. Jau! Da dies geklärt, und wir versorgt waren suchten wir Habanacar zum Abgeben des Autos. Beim dritten Laden war man dann endlich zuständig für uns. „Aja, 30 CUC, um das Auto hier abzugeben. Nuschelnuschel – sonst war doch was mit 15 nuschel-ende – dann bekommt ihr jetzt 120 CUC von mir“. Und gab uns das Geld, ohne das Auto anzusehen. Aber bei so vielen existenten Dellen war das auch egal. Tja kubanisch eben.