Varadero

Nach einem zehnstündigen, endlosen Flug kam ich im windigen Varadero an. Der Flughafen versprühte etwas DDR-Charme, war einfach aber zweckmäßig und schon länger nicht renoviert. Die Einreise gestaltete sich einfach: Pass mitsamt ausgefüllter Touristenkarte auf den Schalter gelegt. Foto, Stempel, drin. Die Gepäckausgabe war lustig und fast chaotisch. Unser Flugzeug (mitelgroß) wurde auf allen drei Bändern ausgeleert. Da aber auch das nicht genug war, stand bei jedem Band ein Kubaner und holte Koffer vom Band, um es nicht zu verstopfen.
Draußen warteten Busse, nur niemand auf mich. Ich wechselte Geld und nahm ein Taxi (ca 17€ für 30km) zu unserem Hotel.
Dort gab es die nächste Kuba-Erfahrung. Erst viele Leute bei der Rezeption, nix gin, alle hatten Beschwerden. Als was ging, ging nix ohne den Pass von meinem Freund… bis alles klar wurde,… der ist ja schon eingecheckt. Dann ist die Karte ja überflüssig. Nein haben wir das nicht die ganze Zeit gesagt?
Das Hotel war wohl für kubanische Verhältnisse luxuriös, für westliche Verhältnisse eher billig und renovierungsbedürftig. In unserem Raum gab’s auch Schimmel. Das Essen war sehr mäßig. Alles normal oder sogar über Standard in Kuba, wie ich noch erfahren musste.
Wir blieben zwei Nächte. Der erste Tag war sehr windig und kühl, am zweiten ließ der Wind nach. Strand war dennoch angesagt.. aber im Pullover 😉
Der Gärtner, dem wir zwei Euro in zwei CUC wechselten (Münzen kann er hier nicht wechseln), versorgte uns noch mit einer Kokusnuss, die er sowieso gerade von den Palmen holen musste. Nett! Das ist auch Kuba.
Einen Teil der Zeit mussten wir damit zubringen herauszuraten, wann denn jetzt der von München aus gebuchte ViaZul-Bus nach Santa Clara geht. Dummerweise hatte ich nur eine Zahlungsbestätigung ausgedruckt. Telefonieren und Fragen half nicht. Wir waren angeblich nicht auf der Liste, 2 Leute wußten 3 Uhrzeiten und unser Reisebuch Stefan Lose wieder eine andere. Kuba! Zum Glück hatte ich meinen Schleppi und mit Firebird 3.0 die wichtigsten Mails offline verfügbar. So konnten wir die Internetfahrkarte ausdrucken. Das war dann auch tatsächlich die Zeit –  es hatte eine Fahrplanänderung seit 1.3. gegeben – und wir konnten nach Santa Clara reisen.