Grenzübertritt Turkmenistan-Usbekistan

(bei Farab)

Ein Erfahrungsbericht über das Passieren der Landgrenze von Turkmenistan nach Usbekistan. So ist es uns ergangen. Unsere Zeit: ca. 1:15 h. Unterwegs zu Fuß zu zweit mit je einem Koffer/Rucksack. Bei Euch kann es natürlich völlig anders laufen und vielleicht Stunden dauern.

Aufbau

Der Grenzübergang zwischen den beiden Ländern ist für diese Region vielleicht typisch, aber im Vergleich zu Europäischen Grenzübergängen schon ziemlich aufwendig. Man kann ihn grob in 7 Stationen einteilen. Hier eine Übersicht:

Satelitenansicht des Wegs über die Grenze
Grenzanlage Farab

Prolog aka. Station 0 (TM)

Eigentlich beginnt die Grenze schon auf der Brücke 2km davor. Wie im ganzen Land gibt es auch hier einen Polizeicheckpoint. Hier am Checkpoint lässt man nur Leute durch, die zur Grenze wollen. Pässe bereitlegen.

Station 1 – Checkpoint (TM)

Hier vor der Schranke wurden wir von unserer Tour (ja die braucht man in Turkmenistan) abgesetzt. Vor der Schranke stand eine Traube von ca. 25 Leuten in ca. 40°C und praller Sonne und wollten durch. Der Checkpoint aber verweigerte es bis auf Weiteres. Wir machten uns schon mal auf Etwas gefasst. Aber kaum das klar wurde, dass wir Touristen waren und EU-Pässe in Händen hielten, wurden wir zum Schalter gebeten. Ein Militärmensch schrieb manuell unsere Passnummern und Namen in ein Buch ein. Sodann durften wir zu den anderen, auf das „Taxi“ wartenden ca. 20 Leuten rübergehen. Das „Taxi“ ist ein alter Barkas und musste erst einmal kommen. Um Zeit und Geld zu sparen, wollten wir die 800m zu Fuß gehen, was uns aber verweigert wurde. Entweder aus Ungläubigkeit oder aus Angst, wir könnten vom Weg abkommen. Also warteten wir auf die Wiederkehr des Barkas‘. In der zweiten Fuhre konnten wir mitfahren. Es kostete je 1 Manat, was ca. 6ct entsprach. Wahlweise wurde auch 1 USD genommen (höhö).

Station 2 – Grenzkontrolle (TM)

Die eigentliche Ausreise. Wir kamen in dem 800m entfernten Gebäude an und mussten kurz anstehen, da vor dem Ausreiseschalter zu viele Menschen standen (Stau). Dann ging es los mit Gepäckscan. Nicht sonderlich gründlich – einfach durch da. Unklar, ob überhaupt jemand auf den Bildschirm geschaut hat. vor uns war der Schalter mit dem Beamten, der die Ausreisestempel einstempelt. Davor eine Menge von ca. 34 Turkmenen, die chaotisch mit Ihren Pässen in den Händen um „Abstempelung“ flehten. Der Beamte schob ruhig seinen Dienst. (Anstellen in einer Reihe war hier wohl nicht vorgesehen). Ein Beamter vom Scanbereich eilte herbei und machte uns einen kleinen Zugang zu dem Schalter frei, wo wir auch prompt unsere Pässe hineingeben sollten. Nachdem der Stempel-Mensch mit den aktuellen Turkmenen-Pässen fertig war, kamen auch schon unsere dran – das ging merklich schneller als mit dem turkmenischen Pass. Mit abgestempeltem Visum konnten wir das Gebäude wieder verlassen und mussten davor auf das nächste „Taxi“ (ebenfalls ein alter Barkas) warten. Zum Glück gab es hier Schatten. Das „Taxi“ kam auch recht bald. Es stand wieder eine Traube von Menschen bereit zum Einsteigen. Wir waren uns schon sicher, hier auch erst mit der zweiten Fuhre mitzukommen. Doch der Fahrer bekam irgendwie Wind von unserem Touristen/EU-Status und bat uns an der wartenden Menge vorbei, als erstes einzusteigen. Uns war es ein wenig peinlich aber auch hier wollten wir nicht lange zögern. Das Einsteigen gestaltete sich dann etwas „stapelig“ und der Fahrer bekam auch einmal so derart die Unruhe, dass er den Motor abstellte. Scheinbar hat sich jemand schlecht behandelt gefühlt und wollte ob überladener Verhältnisse unbedingt noch mitsamt Koffer mit. Irgendwie ging es.

Station 3 – Demarkationslinie (TM)

Die Fahrt ging vorbei an unzähligen wartenden LKW. Nach dem Aussteigen standen wir ein letztes Mal vor einem Durchgang mit turkmenischem Beamten. Dieser checkte noch einmal, ob auch wirklich ein Stempel im Pass war. Wartezeiten gab es hier kaum, da es jeweils schnell ging und nur diese Autoladung da war.

Station 4 – Demakrationslinie (UZ)

Direkt 2m dahinter stand der erste usbekische Beamte. Der musste natürlich auch den Pass anschauen. Dabei ging es wohl nur um die generelle Frage ob es ein gültiger für Usbekistan ist.

Station 5 – Gesundheitsamt (UZ)

Auf usbekischer Seite kommt man nach einigen Decametern (10m) zunächst in ein längliches Haus, wo am ersten Schalter ein Arzt stand. Der schaute auch kurz auf den Pass und waltete seines Amtes insofern, als dass er die Körpertemperatur maß. Er tat dies mit einem berührungslosen IR-Scanner. Wenn das durch ist, geht man noch an 2 leeren Schaltern vorbei und nach einer kurzen Hofüberquerung landet man in…

Station 6 – Einreise und Zoll (UZ)

Das ist wieder ein ordentlicheres Gebäude. Man läuft auf einen Doppelschalter zu, bei dem 1-2 Grenzbeamte die Einreise mit Einreisestempel erledigen. Das geht recht kurz und Schmerzlos. Man wird (in unserem Fall) in schlechtem Englisch durch eine kaum schalldurchlässige Glaswand noch auf ein wichtiges Detail hingewiesen: Die Registrierungszettel der Hotels sind tunlichst aufzuheben, sonst gibt es Probleme.
Der hintere Teil der Halle gilt wieder der Sicherheit respektive wider der Einfuhr illegaler Produkte. Der Rucksack muss abermals auf einen Gepäckscanner. Danach entscheiden noch zwei Beamte mit Tischen vor sich, ob sie in dreckiger Unterwäsche wühlen wollen, oder nicht. Potentiell lassen sie EU-Bürger eher in Ruhe. Ein kleines Gespräch darüber, was man vor hat, und ob man Drohnen einführen will, wird man wohl nicht vermeiden können. Wir wurden bei der Gelegenheit auch nach dem Wohlbefinden von Hitler gefragt. Ich konterte: „Dem geht‘s jetzt ganz gut, der ist letzte Woche gestorben“. Nach einigen weiteren Wortwechseln durften wir den Bau verlassen.

Station 7 – der letzte Checkpoint

Kurz bevor man Usbekistan als freier Mensch betreten darf, kommt noch ein Posten. Der schaut dann nochmal im Pass nach, ob auch wirklich ein aktueller Stempel für Usbekistan drin ist.

Der Taxistand

Direkt hinter der Grenze endet die Straße von Buchara. Hier befindet sich ein Taxiplatz und die Endstation diverser Kleinbusse (Marschrutka). Taxifahrer wollen für die ca. 100km nach Buchara 50 USD oder auch 50 EUR. Mit dem Faustpfand, auf jeden Fall per Sammeltaxi ersteinmal nach Olot zu fahren, konnten wir einen Taxifahrer dazu bringen, sich selbst auf 20 USD herunterzuhandeln. Dazu haben wir ihm zunächst 10 $, dann 20 $ vorgeschlagen und uns demonstrativ in das Sammeltaxi hineingesetzt.

Meta

Auf usbekischer Seite ist viel weniger los, als auf der turkmenischen Seite. Das Problem liegt eindeutig an der Ausreisestelle in Turkmenistan. Sobald ein Turkmene erfolgreich ausgereist ist, machen ihm die Usbeken wohl keine Probleme mehr. Daher war auf usbekischer Seite wenig los.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…

so lautet der Titel des ersten Liedes des evangelischen Gesangbuches. „Es kommt der Herr, der ….“naja ihr wisst schon, es zielt auf die Ankunft Jesus, dem Retter der Welt ab. Zumindest glaubt man das im Christentum. Welches wiederum seine Religion darauf aufbaut.

Die Europäische Union und ihr Derivat der so genannte Schengen-Raum, basieren auf allerlei Einzelstaaten, die wiederum ihr Tun und Handeln stark auf den Werten des Christentums begründen. Wenn auch unbewusst. So öffnet der Schengen Raum auch allen sich in ihm befindlichen Bürgern die Tore und Türen. Grenzkontrollen, ewiges Warten ja auch das Auseinandernehmen von Taschen, Kameras und Autos ist zum Glück nur noch Wenigen ein Begriff.

Uns ist bei allerlei auch begründeten Wehklagen über die EU, welches am 25.05 sicherlich einen Eisberggipfel finden wird, einiges leider nicht mehr bewusst.

Ich selbst bin nicht der größten Freund des Brüsseler Sozialismus, doch ein Flug nach Israel in das Heilige Land, ja das Land in welchem des Liedes nach die Tore geöffnet werden sollen, kann den Blick dezent verschieben.

Oder: Eine Reise über Grenzen, ein Besuch im Israel, Palästina und Jordanien

Grundsätzlich sei hiermit gesagt, dass sich die Reise lohnen wird und auch der folgende kritische Bericht sowie die Ratschläge vom Auswärtigen Amt nicht von den möglichen Erlebnissen im Mittleren Osten abhalten sollen.

Nach Israel fliegt man ganz bestimmt nach Tel Aviv, denn die beiden weiteren Flughäfen in Haifa und Eilat werden international de facto nicht angeflogen. Am Flughafen in Tel Aviv gilt es sich gleich nach der Ankunft in einer Schlange am Passportcheck anzustellen. Man bekommt mehr oder minder ein paar Fragen zur geplanten Aktivität im Land gestellt und erhält ( keinen Stempel !!!) sondern einen kleinen Zettel zur Aufbewahrung bis zu Abreise. Personen, welche sich vorher schon mal im arabischen Raum aufgehalten haben, werden möglicherweise etwas kritischer beäugt. Sehr frisch machen sollten sich alle, die einen libanesischen, saudi-arabischen und iranischen Stempel in ihrem Pass pflegen. Das mündet eher in eine Einreiseverweigerung.

Möchte man Israel auf dem Landweg erreichen so, ist folgende kurzweilige Abhandlung, die passende Reiselektüre:

Beim Blick auf die Karte im Schulatlanten entdeckt man als Nachbarländer im Uhrzeigersinn:

  • Libanon
  • Syrien
  • Jordanien
  • Ägypten

Nicht eindeutig kann die Frage zum Status Palästinas beurteilt werden. Daher ist es nicht als Nachbarland aufgeführt. Es ist aber auch kein eindeutiges Staatsgebiet Israels.

Zwischen dem Libanon und Israel sowie zwischen Syrien und Israel gibt es keine Grenzübergänge, da sowohl der Libanon als auch Syrien den Staat Israel nicht anerkennen. Dies mündete zuletzt am 29. Dezember 2013 mit einem Raketenbeschuss aus Libanon auf israelisches Staatsgebiet, dass von israelischer Seite mit Artilleriefeuer erwidert wurde. Wenn schon die direkte Grenzüberquerung nicht möglich ist, so ist auch die Frage mit dem Stempel im Pass kritisch.

Es erscheint sinnvoll für Reisen in beide Länder unterschiedliche Daten zu wählen und einen zweiten Reisepass zu nutzen. Dies ist nicht ganz unkompliziert aber, möglich. Berechtigtes Interesse sollten neben Diplomaten und Journalisten auch Reisende mit der Begründung eines gewesenen/geplanten Israel-/oder Iranaufenthaltes haben.

Jordanien:

Die Grenze zwischen Israel und Jordanien ist seit dem Friedensabkommen von 1994 geöffnet und kann an drei verschiedenen Grenzübergängen übertreten werden.

Yitzhak-Rabin( Israel) –Wadi Araba(Jordanien)-Grenzübergang

Dieser ist der südlichste und liegt etwa 5 km nördlich der israelischen Stadt Eilat und der jordanischen Stadt Aqaba, beide können Urlaub am Roten Meer bieten. Beim Passieren zahlt man einen Passierschein in Höhe von 100 Shekel( 20 Euro). Der Grenzübergang ist für PKW und Güterverkehr geöffnet. Man kann den Grenzübergang bequem zu Fuß von der Haltestelle des Egged Bus 441(Jerusalem-Eilat) erreichen und auch zu Fuß überqueren.

Der mittlere Grenzübergang Allenby( Israel)- König Hussein( Jordanien) ist eine Eigenheit für sich.
Er dient Palästinensern und Touristen als Übergang zwischen Israel und Jordanien sowie der Palästinensischen Behörde und Jordanien. Dieser Übergang liegt im Jordantal, östlich von Jericho), rund eine Autostunde sowohl vom israelischen Jerusalem als auch vom jordanischen Amman entfernt. Palästinenser sind offiziell nicht befugt die anderen beiden Grenzübergänge zu nutzen.  Das Osloer Abkommen von 1994 regelt, dass es hier einen Fracht-Abschnitt, der den Warentransport zwischen Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde regelt, geben muss.

Da sowohl Israel, Palästina und Jordanien das Gebiet als zu sich gehörend betrachten, wird wenn man von Israel nach Jordanien reisen möchte, vorab ein Visum benötigt. Es wird kein Visum direkt vor Ort ausgestellt, da man sich ja schon irgendwie in dem einen oder eben auch in dem anderen Gebiet befindet.

Der Grenzübergang ist nicht mit dem PKW passierbar. Öffentliche Verkehrsmittel fahren von hier aus nach Jerusalem und Kirjat Schmona. Ebenso verkehren Einzel- und Sammeltaxis in alle Gegenden des Landes. Es fährt Buslinie 961 von Kiryat Shmona nach/ von Jerusalem. Die Bushaltestelle befindet sich auf der Straße Nr. 90 direkt neben dem oberen Eingangsbereich zur Grenze. Dieser Bereich kann nur mit dem Taxi angefahren werden. Auf der jordanischen Seite sollen Sammeltaxis(Service) zur Abdali Bus Station in Amman fahren. Gelegentlich wird das Gebiet von JETT Bus, dem größten jordanischen Busanbieter angefahren.

Als dritte und nördlichste Grenzüberquerungsmöglichkeit ist der Fluss Jordan (Israel) Sheik Hussein (Jordanien)-Grenzübergang zu notieren. Er liegt nahe Bet Sche’an und relativ nah (150 km) an Amman, Haifa und dem Norden Israels. Von jordanischer Seite aus kann man nur einen Checkpoint erreichen und muss dort zwingend ein weißes Taxi für 1-2 JOD nehmen, um zur eigentlichen Grenzabfertigung gefahren zu werden. Dort sind nach eigener Erfahrung 10 JOD (etwa 10 €) für die Ausreise fällig. Die hauseigene Wechselstube hat selbstredend ziemlich üble Kurse. Doch kann man auch Passanten um einen Gefallen bitten.

Des Weiteren darf man die 3 km bis zur israelischen Abfertigung nicht zu Fuß gehen und wird mit einem Bus, für den wiederum ca. 1-2 Euro nötig sind, gefahren.

Die Israelischen Bediensteten nehmen es an dieser Stelle sehr genau. Es kann schon vorkommen, dass die Kamera genauer inspiziert wird oder man sich einem sich wiederholenden Fragekatalog zu Ziel, Beruf, Verwandtschaft etc. unterziehen muss. Höflich und kooperativ bleiben ist angeraten und wenn man dann das Prozedere überstanden hat, kann man für 50 Shekel ein Taxi nach Bet Sche’an nehmen oder per Anhalter fahren.

Von diesem Ort aus fahren dann die Egged Busse gen See Genezareth oder nach Tel Aviv und Jerusalem.

Ägypten:

Seit dem Abschluss des israelisch-ägyptischen Friedensabkommens im Jahre 1979 dem Rückzug der israelischen Truppen aus der Sinai-Halbinsel im Jahre 1982 wurde die Grenze zwischen den beiden Ländern geöffnet. In Taba liegt der wichtigste Grenzübergang.

Der Taba-Grenzübergang liegt rund 10 km südlich von Eilat gelegene Taba-Grenzübergang ist der primäre Grenzübergang zwischen Israel und Ägypten. Die Abfertigung beschränkt sich auf Grund seine geografische Lage auf einen schmalen Streifen von 45 Meter Breite und 200 Meter Länge.

Der Grenzübergang ist für Touristen, Ägypter und Israelis offen. Nicht jedoch für Palästinenser. Passierung ist per Fuß oder mit PKW möglich  Von Eilat aus fährt der Egged Bus zur Grenze.
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Noch zu bearbeiten…und die Schlussbetrachtung zur grundsätzlichen Bejahung des Schengenraumes.

Schengenraum FETZT!

Nach Palästina:

Wie schon beschrieben ist Palästina nicht Teil Israels und irgendwie doch. Schaut man sich das Ganze auf der Karte an, so betrachtet man 2 Flächen: den Gaza-Streifen und das so genannte Westjordanland.

Gaza-Streifen:

Vom Betreten des Gaza-Streifens wird abgeraten. Es gibt Grenzübergänge nach Israel und Jordanien, jedoch dazu spärliche Informationen. Mutmaßlicherweise dürfen dort nur Israelis oder gar nur Bewohner des Streifens passieren.

Westjordanland:

Die Einreise in das Westjordanland ist für EU-Bürger weitesgehend unproblematisch. Dieser Beitrag dient also mehr der Information.

 

Dies ist ein Gastbeitrag von Karola Walz. aka Zaza