Auckland

Mein erster Kontakt mit Neuseeland. Es dauerte einige Minuten ehe ich Hafen Aucklandmeinen Koffer hatte und die biologische Immigration hinter mir und den ersten Schritt unter neuseeländischen Himmel tun konnte. Überrascht war ich dann doch über die doch recht warmen 16°C um 8 Uhr Ortszeit. Immerhin war es früh und Winter! Und da der Tag fort schritt und ich problemlos in einem Hostel in der Aucklander Innenstadt unter kam, wurde es gar noch wärmer.

Anfangs noch mit Enthusiasmus, später mit müder werdenden Schritten, lief ich die nähere Umgebung (Food Court, Banken) und die famose Queen Street ab und sammelte erste Eindrücke, sowohl des Angebots, als auch der Preise und der Umgebung betreffend. Da ich in den acht Stunden Flug, die ja schon um 18 Uhr begannen, lieber geredet und gelesen denn geschlafen habe war der Tag für mich schon zu Mittag gelaufen. Mit Müh und Not schaffte ich den Nachmittag, war aber ab 17:00 zu Bette. Schlief, ungestört des samstäglichen Nachtlebens bis 3:00, ehe mich Hunger und generelle Schlaflosigkeit hinaustrieben. Mit letztem Geld ergatterte ich mir einen Nudelsuppentopf vom 24h-Korea-Shop und ließ mir das mit einen Kaffee im 24h Café servieren. Mit der dadurch erworbenen Stunde Internet und meinem Laptop konnte ich meine allfälligen Kontobewegungen machen, ohne die ich jetzt mittellos wäre.

Etwa um 4:00 machte ich mich zum nächsten Geldautomaten, um mich mit lokaler Währung einzudecken. Just fertig und einige Meter gegangen begrüßt mich spontan ein betrunkener Kiwi, wie sich die weißen Bewohner selbst nennen, mit offenen Armen. Spontan öffne ich ebenfalls meine Arme und wir geben uns einen kleiTürkennen Druck, wechseln einige nette Worte, er heißt mich Willkommen und wir trennen uns, beide Lebensfreude versprühend. Das war eine Begrüßung! Als um 8:30 der Food Court aufmacht ist für mich bereits Mittag angesagt. Dieser Tag wurde mit allerlei Erkundung und Besorgung noch recht lange.

Wenn man dann mal geistig und Körperlich da ist, stellt man Erstaunliches fest. So z.B. dass die Banken, wie auch alle anderen Geschäfte am Sonntag geöffnet haben. Dass Auckland ein Hort von Koreanern ist, Dass es mehr Coffee-Shops als sonst etwas gibt. Oder dass es gar fast warm wird, da Auckland auf dieser langen Doppelinsel auf der Höhe von Sydney ist.

Neuseeland hat ja nur 4,5 Mio. EW, von denen sich etwa 1,3 Mio. allein im Raum Auckland befinden. Da hier ebenfalls gerne sehr flach gebaut wird, erstreckt sich Auckland auf eine Fläche, so groß wie London, dass allerdings etwa 6 Mio. EW hat.

Auckland ist ähnlich wie Rom auf 7 Hügeln, auf 24 Vulkankegeln erbaut. Selbige sind aber seit langer Zeit erloschen, da es sich um so Einmalvulkane handelt. Entsprechend gestaltet sich die gesamte Stadt recht bergig. So muss man im CBD auf der Queen Street durchaus steil hinaufsteigen. Manchmal wähnte ich mich in Melbourne. Dazu war es im CBD aber dann doch im nächsten Moment Queenstreetvulkan in Aklzu klein und zu bergig. Man bekommt durchaus etwas von der dortigen Lebensqualität mit, die sich unter Anderem darin zeigt, dass sehr viele ein Segelboot besitzen und sich Auckland den Umständen entsprechend mit dem Slogan „Citiy of Sails“ beschreibt. Geografischerweis sei noch erwähnt, das sich Auckland genau über einer Landenge zwischen dem Pazifik und der Tasman-See erstreckt und man daher vom Skytower aus diese 21km überblicken kann. Dieser Skytower, heute das Wahrzeichen einer prosperen Stadt, ist etwa 300m hoch und gestattet neben dem üblichen Aussichts-Skytower bei Nacht und Restaurantbesuchen auch kontrolliertes Fallen entlang von Drahtseilen und das angekettete besteigen einer 1m breiten, geländerfreien Rundum-Plattform. Zweiteres habe ich gemacht — nur um mir zu beweisen, dass man nicht fällt, wenn man an der Kante steht und kein Geländer hat, eben weil man stehen kann, es sozusagen lange genug geübt hat. Einer US-Stadt ähnlich spielt sich im CBD nur das halbe Leben ab. Weitere wichtige Mittelpunkte finden sich in den Suburbs, den anderen Städten, aus denen Auckland gebaut ist. Dort gibt es dann feine Fischmärkte, trendige Wohnviertel und Badestrände. Verbunden unter anderem mit der Harbour-Bridge.

Aussicht von der BrückeHarbourBridgeDies zu erfahren habe ich bei Halbzeit eine Stadttour gebucht, die uns in diverse Teile geführt hat und eine Besteigung der Harbour-Bridge inkludiert hatte. Am höchsten Punkt unter der Fahrbahn angekommen landeten wir in einem hängenden Raum. Hier, so wurde uns erklärt, könne man jetzt recht spontan einen Bungy-Sprung über 40m machen. Um 90 NZ$ sogar den günstigsten des Landes. Nach etwas Zögern, Ermunterung durch Andere und eine gehörige Portion Spontanität habe ich es dann gewagt. Geil. Es ist zunächst eine Überwindung aber als rational denkender Mensch ist einem recht schnell klar, dass man da nicht lange zögern braucht, da es an der Situation nichts ändert. Dann dreht man erst mal animalisch und durch Adrenalin gelenkt durch, da man in einer scheinbar gefährlichen, total unbekannten Lage ist. Kurz drauf spürt man, dass sich die Beschleunigung in eine Bremsung verwandelt und man sich doch in Sicherheit befindet (man fühlt wieder die gute alte Gravitation) und ab da findet man es toll. Wieder oben angekommen ist man noch einige Zeit Gelee artig, ehe der Körper das Adrenalin verdaut hat. Empfehlung!

Trendiges suburbNoch hier und da was gemacht, ein wenig Jobsuche betrieben, ein Bankkonto eröffnet, SIM-Karte gekauft und schwubs war die Woche um. Eine Nacht noch und dann musste was geschehen oder nicht. In der letztmöglichen Minute habe ich noch eine der Bustouren gebucht und war am nächsten Tag auf Reisen. Nach einiger Abwägung für mich das Richtige, da noch etwas jetlagig und so von Organisation relativ befreit. Campervan schied aus, da es zu kalt ist, um im freien zu übernachten. Auto wäre möglich gewesen, aber hätte mehr Arbeit (und verm. Kosten) als der Bus bedeutet.

skywalkNachtszene

46°C und gigantische Waschküche : Katar/Doha

Morgens um 6 flogen wir noch schnell über Saudi Arabien und waren 5 min Später auch schon über Katar hinweg am Flughafen Doha gelandet. Die Einreise war unproblematisch. 100 Rial (17€) bezahlt und schon war der Stempel drin. Gratis wäre schöner aber was solls. Dafür war die Begrüßung draußen mit 29°C feucht fröhlich – puh zurück! Beschlagene LinseEtwas Geld vom Automat, dann klappts auch mit dem Taxi. Die sind hier eigentlich recht günstig. Wohl, weil sie der Regierung gehören und der Sprit somit quasi weg fällt. Gefahren werden wie meistbietend von Indern, da die nicht beten müssen – sonst würde 5 mal am Tag das Taxiwesen zusammenbrechen. Allerdings ist man mit denen oft verlassen. Arabisch können sie meist (wohl auch eher schlecht als recht). Englisch ist dann schon a bissl schwierig aber dann braucht man nochmal richtig Glück, damit man einen findet, der sich auskennt. Beim Flughafen der kannte sich noch aus und konnte mich ins Hostel führen. Alle anderen hatten keinen Plan. Aber da machte sich mein höchst sofistiziertes teures Telefon bezahlt (über das der eine oder andere schon zu lästern gelüstete). Denn mit dem itegrierten Navi konnte ICH den Taxlern den Weg zu meinem Bett ansagen. (Allein von der Karte sind sie nie schlau geworden)

Das Hostel, seines Zeichens in der „Vorstadt“ Al Rayyan gelegen, war auch so ne Sache. Irgendwie doch heruntergekommen, es roch nach gekühltem Putzmittel und die Bäder waren brütend heiß. Ich bin ja um 7:00 angekommen und da war erstmal keiner da — gespenstisch. Später, eingecheckt, hatte ich letztlich ein EZ. Für 90 Rial durchaus OK. Aber eben doch etwas abgelegen. Um irgendwohin zu kommen musste man erstmal bei bald 40°+Knallsonne über staubige Gehwege 800m zur nächsten Großkreuzung (wie USA) gehen. Nahe der Kreuzung passierte man noch 2 Moscheen und einen Einkaufsbezirk:

So ein Einkaufsdings um die Moschee ist der licht- und klimatechnische Wahn. In diesen Baracken sitzen Dutzende Schneider, Stoff-, Tuch-, Schuh-, Frauenkleidverkäufer, Reinigungen und Friseure. Ein Laden besser beleuchtet als der andere (Friseur 12m²=36 Röhren) und dann natürlich mehrfach klimatisiert, was in den überdachten Vor- und Zwischengängen zu atemberaubender Hitze führt. Immerhin ohne Sonne – dennoch rettet man sich lieber in eines der Geschäfte. Wenn man dann so drauf ist wie ich, lässt man sich für 150 Rial eine Dishdassha (Gespensterkostüm) mit allem drum und dran maßschneidern. Ganz ausreichend ist die elektrische Anschlußleistung der Baracken aber scheinbar nicht. Jedenfalls habe ich einige Dieselgeneratoren entdeckt, deren Kabel in Häuser führen – pragmatisch. Gegenüber den Baracken, nur mit Überdachung, gibt es Schuhwixer und Uhrenreparierer. Zur Gebetszeit gibt es einen wahren Ansturm wenn alle mit ihren Autos angedüst kommen.

Hat man diesen Bazar hinter sich, steht man vor der für Fußgänger untauglichen Kreuzung. Nach abpassen des rechten Augenblicks kommt man im Sauseschritt aber hinüber .. an die unauffällige Stelle, wo (wie man wissen muss) der Bus hält. Gefahren wird noch halbwegs zivilisiert, wobei indische Tendenzen festzustellen sind. Sprit ist jedenfalls gnadenlos billig: 0,7 rial/l (ca. 0,13 €). Da macht rasen richtig Spaß. Und so stehts auch mit den Autos. Nirgends gibt es mehr 4WD, SUV und Sportwagen.

Sitzt man im Bus, gibt es etwas Erleichterung. Abseits der Hauptstraßen sieht es doch teils recht verkommen aus und gepflastert ist weit noch nicht alles – zumal ständig (verlassene) Baustellen da sind, die herumstauben und Fußgänger auf die Straße zwingen. Ob nun gepflastert oder nicht, durch die Kalksandsteinwüste im Rücken ist es immer und überall (fein)staubig. Konsequenz für die Katarer ist allerdings nur, dass sie mehr Inder einstellen, die dann die Fassaden putzen … mit noch mehr Wasser, das man teuer entsalzt. Aber das entweicht sowieso bei Rohrbrüchen, die die teils mindere Bauqualität dokumentieren. Ebenso wie halbseitig versunkene Mauern und Gebäude. Risse gehören zum guten Ton ebenso wie ehemals großspurig angebrachte Außenbeleuchtung und Deko, die inzwischen den salzigen Winden des persischen Golfs erlegen sind und verrosten und verwahrlosen. Generell habe ich den Eindruck, dass man das Bauen den Indern und Bangladeshies überlässt, allerdings dann auch deren Qualitätsverständnis und mangelnde Qualifikation in kauf nimmt.

Im Zentrum von Doha befindet sich der Busbahnhof, wo alle Busse enden und beginnen. Rundherum ist eine alte gewachsene Stadt mit teils sehr abgevrackten Häusern mit teils sehr fragwürdigen Wohngegebenheiten. Doha ist rund um eine runde Bucht gebaut, um die sich die palmengesäumte Corniche legt. Die historische Stadt liegt an der Saudi Arabien zugewandten Seite, in der Mitte sind eher Regierungsgebäude und Parks und an der Iran-zugewandten Seite werden momentan 24/7 dutzende Hochhäuser gebaut – Wahnsinn; wer soll da wohnen. So sonderlich viel hat Doha nicht zu bieten. Die Museen hatten alle entweder wegen Renovierung geschlossen oder ich war immer zur falschen Zeit da. Die Araber machen nämlich einen auf lange Siesta und dann lange in die Dunkelheit hinein arbeiten oder ausgehen (wozu sie außen an den Häusern so viel Licht brauchen). Also was macht man tagsüber um nicht in der Hitze zu darben? Einkaufszentrum! Da haben sie ja eines, das Citycenter inmitten des Hochhauswalds. Das ist mehr als nur ein EKZ, dort verbringt man seine Freizeit. Mit Vergnügungspark und Eislaufen. Es ist gut aber weder das größte noch besonders schön in einigen Ecken sogar verwahrlost. Doch irgendwann am Nachmittag wird das auch langweilig und ich schau mir mal die Hochhäuser und die Gegend Außenrum an. Heiß! Wenn man die richtige Zeit erwischt, sieht man wie Hundertschaften Arbeiter vom Bau abziehen. Kleine Transporter und alte gelbe US-Schulbusse halten im Minutentakt und sammeln sie ein. Sie sehen geschafft aber zufrieden aus. Die ca. 170€, die sie nebst manchmal Kost+Logis bekommen sind für sie richtig Geld. Die meisten wollen aber wieder weg (oder müssen). Hier kommt man her um Geld zu machen und bald wieder weg zu sein. Es ist schon dunkel. Unter Lebensgefahr (Straße) komme ich zur Corniche Cornicheund wandere entlang der Bucht. Es wird immer feuchter. Die kühler werdende Luft lässt ihr gespeichertes Wasser an allen kühlen(?) Körpern kondensieren. Bald bin ich fast nass. Hier gibt es einige Parks. Bei Nacht werden sie lebendig. In der fahlen Beleuchtung spielen schwarze Raben mit ihren Kindern am Spielplatz. Manche Herren sitzen derweil in der Kühle ihrer laufenden 4WD am Parkplatz und warten auf die Rückkehr der Untertanen. Genug dieser gigantischen Waschküche! Ich kann ein Taxi erwinken und zögere nicht einzusteigen. 39°C am Armaturenbrett. Der Fahrer kennt sich nicht aus – ich navigiere uns zum Hostel. Nach einem kleinen Essen schlafe ich auf einer harten Matratze ein.

Ein anderer halb fiktiver Tag: Diesmal lande ich in dem EKZ neben den Asia-Olympic-Stätten. Innen ist halb Venedig nachgebaut mit gigantischen Betonkuppeln überdacht, mit Kanal+Gondel, Eislauf und nochmals erweitert. Derweil ich zur toten Vormittagszeit darin flaniere denke ich: „Da bauen die Venedig nach, selbst das EKZ ist eine 1:1-Kopie eines US-EKZs, und ich, beheimatet rund um München, kann sowas in Realität haben. Nicht gerade Venedig aber 101 kleine Städte mit Einkaufsstadtzentrum und authentischer Kulisse mit Flair… ha“. Es war aber auch Freitag, der freie Tag der Moslems. Da ich gegessen hatte und alle Gänge schon erforscht, wollte ich mir mal deren ! “Olympiapark“ (anno 2006) ansehen. Also zur besten Zeit raus und ein bissl abgelaufen. Bald war meine Kühlreserve aufgebraucht und noch ein bisschen dann musste ich zurück in die Kühle. Ein Bus sollte mich von diesem langweiligen Tagesverlauf zum Hostel bringen. Nur 200m über die Straße halten welche — nur welche, wann wie, wohin. Beschriftet ist hier nichts- nicht einmal am Busbahnhof. Das geht alles nur für die, die sich auskennen. Busfahrer und Gäste kennen sich aber auch nicht aus. Dann doch lieber ein Taxler, dem man den Weg zeigt. Puh wieder über die Straße, zum Taxistand und auf den klimatisierten Beifahrersitz. 46°C laut Armaturenbrett!

Abends, bei Dunkelheit macht der Souq (Markt) wieder richtig Spaß. Er ist nicht mehr ganz so heiß, wie noch Tagsüber aber mit über 30 doch noch ziemlich. In Doha hat man das Erbe der Medina erkannt und die alten Häuser renoviert, Wege teils überdacht, alles neu gepflastert und die Klimaanlagen aufs Dach verlegt. So ist ein historisch wirkender lebendiger Abendmarkt entstanden, wo man traditionelle Speisen, Schischa und türkischen Mocca genießen kann. Stilecht gibt es dort auch eine Straße der Schreiber, wo man sich überhaupt oder auf arabisch seine Formalitäten erledigen lassen kann. In den überdachten Gassen wird es bei den offenen Geschäften sogar annehmbar temperiert.

Mit den Arabern kann man sich jedenfalls recht gut unterhalten und sie sind nett und voll OK. Auch die Zugereisten sind OK und nett. Manche haben allerdings den Schönheitsfehler, dich zum Islam konvertieren zu wollen. Mei. Die Leute kommen von den Philipinen, Srilanka, Indien, Bangladesh und auch viele aus allen arabischen Ländern von Marokko bis Libanon. Man kommt hauptsächlich wegen des Geldes. In solche unwirtlichen Länder, in denen man nur mit Auto von einem A/C-Ort zum nächsten kommt möchte man nicht für immer ziehen. Als qualifizierter Europäer könne man angeblich ca. 8.000 € pro Monat steuerfrei machen. Dazu Haus+Auto, Strom/Wasser gratis, Gesundheit und Autowartung gratis plus Einkaufen ohne MwSt. Ob das allerdings gegen europäischen Lebensstil ankommt? Strom, Auto, Wasser alles teuer und extra zahlen? Ich glaube nicht. Hier führt gratis Strom+Wasser jedenfalls zu einer gigantischen Verschwendung. Auch sein Auto zwecks Klimatisierung laufen zu lassen gehört zur Norm. Dass dabei der Schlüssel steckt spielt keine Rolle. Geklaut wird im islamischen Land nicht und falls doch, findet man auf der 100×80 km-Halbdinsel alles wieder.

Ich wollt so gerne noch eine Fähre oder so nach Bahrein nehmen, doch die gibt es nicht. Da müsse ich schon warten, bis die 34km lange Brücke der Freundschaft fertiggestellt ist. Dann könne ich mit dem Auto nach Bahrein fahren. Das ginge zwar jetzt auch doch ist dort leider Saudi Arabien dazwischen, was das Ganze verkompliziert. Durch einen Zufall bin ich an einen Tunesier geraten, er hat jemanden in Duhan besucht. So bin ich in die von der Gas- und Ölindustrie aus dem Boden gestampfte Siedlung gekommen. Duhan liegt gegenüber von Doha an der Küste. Auf 3/4 der Strecke hält mein Freund plötzlich an, bei einer Moschee und meint: „Ich bin in 5min wieder da – nur schnell beten“. Fährt man auf den leeren und beleuchteten Autobahnen Richtung Festland, kommt man an allerhand Gas- und Öl-Quellen sowie Anlagen vorbei. Rechts und links der Autobahn ziehen schnurgerade Gas und Ölrohre Linien auf die hügelige Landschaft und vereinigen sich schließlich in undurchschaubaren Fazilitäten. Faszinierend. Auf halber Strecke zu Doha gibt es eine Kamel-Zucht (zum teuren Verkauf an die VAE) und einen Park der dort einheimischen Orix-Antilopen. Beides nicht besucht.

Und es kam auch der Tag meiner Abreise – endlich, denn 4 Nächte sind zu viel für Katar (so man keine Tour machen kann, weil man nur allein ist oder nicht nach Bahrein kommt). Um den Tag nicht gar zu verschwenden war nochmals Doha dran. Wieder höllisch heiß, wieder kein Museum und wieder standen mir die Haare zu Berge, als ich die eine oder andere Elektroinstallation oder Bauarbeit sah. Sicherheit schreiben die Inder hier genauso groß oder klein, wie bei sich daheim. Naja, schnell noch um 1,70€ beim Inder gegessen, einen Umzug nach Algerien beobachtet und so folg ich dahin.

Mit der Hitze ist das so eine Sache. Kaum vorstellbar, dass es 46-48°C hatte. Es gibt aber fühlbare Fluktuationen zwischen befahrener und unbefahrener Straße (Souq z.B.). Die Klimaanlagen der Autos heizen ziemlich gut. Und steht man vor einem Geschäft im Wind einer Klimaanlage kann es wohl schon mal 64°C heiß werden. Die Thermometer waren alle in den Motorhauben… ergo war es wohl auf freier Fläche kühler.