Mal wider geschnitten oder irgendwo die Haut aufgehobelt? Kein Problem, das heilt schon wieder. Aber wie kann man den Körper dabei optimal unterstützen? Dieser Artikel soll Euch helfen, die nächste Wundheilung möglichst gut hinzubekommen. Dabei kommt es nicht nur auf die inneren Fähigkeiten an, sondern vor allem auch auf die externen Einflüsse.
Warnung
Dies ist kein medizinisch fundierter Artikel. Sein Inhalt ist durch Erfahrung (positiv, wie negativ) entstanden und beansprucht keinerlei medizinische Korrektheit. Mit gesundem Menschenverstand beurteilend, kann man aber durchaus guten Gewissens den Anweisungen folgen.
Wie Heilt eine Wunde?
Da ist zunächst einmal die offene Wunde. Sie heilt in mehreren Phasen. Wenn sie ausgeblutet hat, bilden sich an der Wundstelle Epithelzellen, die sich an ein ebenfalls dort entstehendes Fibrillengeflecht anordnen. Daraus differenzieren sich später die Hautzellen. Alles geschieht in einem feuchten Milieu, welches auch eine Notwendigkeit ist. Wenn die Wunde verschlossen ist (was das primäre Ziel ist), kommt die dritte Phase: Maturation. Wenn in einigen Monaten alle Hautschichten regulär ersetzt wurden, ist die Wunde wirklich weg. Bestenfalls bleibt eine Narbe.
Unterstützung
Damit diese Heilung möglichst schnell geht, sollte man die Wunde nach Kräften gut behandeln. Was braucht man also?
Auf jeden Fall ist Sauberkeit oberstes Gebot. Vermieden werden sollte auf alle Fälle ein Eindringen von Bakterien. Sonst kann es zu einer Eiternden und nicht heilenden Wunde oder im schlimmsten Fall zu einer Blutvergiftung führen. Zu einem gewissen Grad kommt das Immunsystem auch mit Bakterieneintrag klar, aber sauber Arbeiten und keimfrei halten ist wichtig.
Daher sollte zunächst die Wunde gewaschen werden. Es eignen sich Alkohol oder meine Empfehlung: Wasserstoffperoxid (H2O2). Aufgrund seiner Reaktivität tötet Wasserstoffperoxid alles was noch keucht und fleucht. Und scheinbar: Wie Wissenschaftler herausgefunden haben, spielen freie Radikale eine entscheidende Rolle bei der Regeneration der Glider einer Echse. Ich folgere daraus, dass Wasserstoffperoxid daher die Wundregeneration anheizt.
Schritt Zwei ist das Verbinden. Mit einem Luftdurchlässigen Verband wird die Wunde effektiv vor Dreck und vor Austrocknung geschützt. Klassische Verbände mit Baumwolle sind eher ungeeignet. Viel besser und unbedingt zu empfehlen sind sog. High-Tech-Pflaster (Beispiel) mit einer Antihaft-Beschichtung. Möglicherweise sind sie sogar Wasserfest und dennoch durchlässig für Gase. Auf diese Weise wird das feuchte Milieu der Wunde erhalten und selbige vor Dreck und Bakterien geschützt. Die Epithelzellen können also ungestört ihr Werk verrichten. Ebenfalls sehr hilfreich und daher unbedingt zu empfehlen: Antibakterielle Creme! Diese ohne Fingerkontakt (!) und auf das Pflaster (!) auftragen. Wenn es eine geliehene Tube ist, zunächst 2cm dem Mülleimer anvertrauen. Somit wird der externe Eintrag neuer Bakterien minimiert. Dann Pflaster auflegen und verkleben. Bei Silberbeschichtung im Pflaster kann vermutlich auf die Creme verzichtet werden.
Verband Wechseln. Der Verband sollte regelmäßig gewechselt werden. Zu Beginn (1. u. 2. Tg.) zwei mal am Tag und später einmal bis 0,5 mal am Tag. Damit wird sicher gestellt, dass überschüssige Flüssigkeit aufgesaugt wird. Die Pflaster sind ja irgendwann voll… und man möchte natürlich auch vermeiden, noch anderes Getier zu züchten. Der eigentliche Wechsel sollte sollte wie folgt vonstatten gehen:
- Sauber arbeiten!
- Das Alte Pflaster entfernen. Eventuell die Haut um die Wunde herum mit Jod oder Desinfektionsmittel reinigen. Nicht die Wunde selbst!
- Wunde auf Eiter prüfen und bei positivem Ergebnis ab zum Doktor. Nicht mit Epithelzellen verwechseln.
- Die Wunde wird eine schleimige feuchte Erscheinung annehmen. Das sind die Epithelzellen bei der Arbeit. Das ist gut. Nicht austrocknen lassen, nicht entfernen. Von Eiter unterscheiden.
- Ca. 5 Minuten leicht trocknen lassen. Dabei geht es darum, dass die gesunde Haut mal etwas Luft abbekommt, und sich normalisiert. Die Wunde sollte nicht austrocknen.
- Derweil ein neues Pflaster bereitlegen und mit einer Wurst antibakterieller Creme belegen.
- Pflaster vorsichtig applizieren.
Ihr werdet sehen, wie sich die Wunde (wegen des feuchten Milieus) recht schnell schließt. Das ist aber noch längst nicht das Ende. Wenn die Wunde offen bleibt und trocknet, ist die Heilung stark verlangsamt. Daher: Möglichst lange den Verband tragen und noch einen Tag länger. Dann klappt es mit der Heilung ziemlich schnell.
Erklärung
Ich verdiene kein Geld mit Produktempfehlungen. Es ist rein zur Illustration.
Ergänzung:
Bei Narbenbildung und an straffen Körpergegenden oder dumm liegenden Schnittwunden hilf Sheabutter .(http://www.salbenmanufaktur.de/shop/product_info.php?products_id=312)
Antibakterielle Cremés lieber Robert, sind NICHT zu verwenden. Seifen, Lotionen, Cremes und Kosmetika mit antibakteriellen Wirkstoffen gefährden die Gesundheit. Sie enthalten die Chemikalie Triclosan, die mit dem Chlor im Wasser zu giftigem Chloroform wird und über Haut und Atemwege vom Körper aufgenommen wird.
Triclosan ist eine synthetische Chemikalie mit einer breiten antibakteriellen Wirkung, die besonders für persönliche Pflegeprodukte, Kosmetika, antibakterielle Cremes verwendet wird.
Das Benutzen von antibakteriellen Seifen und ähnlichen Produkten mit antimikrobischer Wirkung kann gesundheitlich sehr schädlich sein, da sich bei der Verwendung eine signifikante Dosis Chloroform bildet.
Chloroform ist ein krebserregender Stoff und darf de facto nicht eingeamtet werden.
Der Körper schafft die Abwehr selbst sehr gut, wenn man die Wunde erstmal richtig bluten lässt. So werden Keime rausgespült. Das ist wichtig, da jede Hautoberfläche von Bakterien besuhlt ist. Abkleben ist auch bei Unbekannten vorsichtig zu betrachten. Man weiß nie, was in der Wunde drin steckt. Frische Luft ist ebenfalls zur Wundheilung dienlich…
jaja der alte Klugscheißer in mir..
Bei Wunden, die sekundar verheilen, wachsen die neuen Strukturen leicht orientierungslos kreuz und quer – es bildet sich ein korniges Granulationsgewebe. Normalerweise sieht es sauber und hellrot aus. Ist es aber schmierig bedeckt und blaulich verfarbt, kann dies auf eine schlechte Wundheilung deuten.