Serie: Fail-Standards USA : Waschtischarmaturen

Hier sind wir mal wieder mit einer neuen Episode im Fail-Blog USA. Vielfältige Kritik gibt es diesmal gegenüber Waschtisch-Armaturen vulgo Wasserhähnen. Also wie schlimm ist es und worum geht es?

Nun, es geht aber es hackt an vielen Ecken.

Zu wenig Einebelmischer

Einhebelmischer in DACH

Ein Einhebelmischer ist der Wasserhahn, mit dem man einhändig Temperatur und Wassermenge regulieren kann. Zwei Wasserhähne zu haben ist einfach umständlich und sows aus dem letzten Jahrhundert. Man macht sich oder die Armatur dreckig (es ist weniger hygienisch als ein Einhandmischer) und hat selten die Temperatur, die man gerade will. Meist endet man mit kaltem Wasser (Einhändig aufgedreht) und die Seife geht nicht recht ab – kalt ist es obendrein. Ganz schlimm sind Waschbecken mit Wasserhähnen eingelassen (drei Löcher quasi). Dort ist dann auch der Auslass „zu kurz“ und es plätschert total doof.

Waschbecken mit aufgesetzten Hähnen

Einhebelmischer mit einziger Aus-Stellung

Klingt kompliziert, nervt aber. Ein Einhebelmischer in DACH kann man nach unten drücken, dann ist aus. Dabei „merkt“ er sich die Temperatur. Nur senkrecht hoch – schon hat man dieselbe Temperatur wieder. Bei vielen US-Modellen sieht es aber so aus, dass die 0-Stellung in der Mitte ist. Das heißt also man verliert die Temperatur, denn der Hebel wird mechanisch in die Mitte gezwungen. Nicht schlimm, aber es nervt. Weniger wäre hier mehr gewesen.

Keine gescheiten Perlatoren

vernünftiger deutscher Perlator

Dann gibt es praktisch keine Perlatoren respektive Strahlregler. Entweder kommt ein solider Strahl Wasser (also richtig – ein Vollstrahl) heraus oder es gibt Ultra-Spar-Perlatoren (Mini-Brause), wie man sie aus dem Flugzeug kennt. Sparsam und spritzarm lässt sich mit einem soliden Strahl nicht arbeiten – es geht immer was daneben und sparsam geht sowieso nicht. Dagegen die Ultra-Spar-Einsätze sparen schon – richtig praxistauglich sind sie aber auch nicht – man hägt ewig drunter bis man mal irgendwie fertig ist. Auch an Orten wo gar nicht gespart werden muss. Warum nicht einfach mal die in Europa seit Jahrzehnten erfolgreichen Perlatoren einsetzen?

Armaturen an ungünstigen Stellen

Weiters sind Wasserhäne an Stelen, wo man mit den nassen Fingern auf Holz topft oder das unweigerlich an die Armatur aufgebrachte Wasser in die Umgebung abläuft. Genau also nicht in das Waschbecken. Grund für letzeres ist, dass die Stelle im Wachbecken, wo die Löcher sind, erhöht ist. Somit fließt ein Teil des Wassers hinten runter und ein kleiner Teil auch ins Waschbecken. Das ist einfach mal dummes Design. Wahlweise muss man mit den Händen weite Strecken über Waschtische hinwegtropfen – auch Fehldesign.

Keine Temperaturbegrenzung

Der Titel sagt es. Eine Warmwasser-Anlage muss auf 60°C hochheizen um Legionellen zu bekämpfen. 55°C reichen aber aus, um sich und seine Hände zu verbrühen. Damit das nicht passiert (ist es Gesetz oder nicht?), hat man bei Grohe entsprechende Bimetalle eingebaut, die so viel kaltes Wasser hinzufügen, bis man unter 55°C ist. High-Tech!

Fazit: Grenzwertig bis Fail!

CH+DE -Kabel

Manch einen Europäer zieht es in die Schweiz und – Schock. Eines der kleinsten Länder Europas leistet sich einen eigenen Steckerstandard. Nicht Schuko und auch nicht den Franzosen-Schutzkontakt, obwohl man davon umringt ist.

Basteln

Dieser Artikel erklärt, wie man seine Schukogeräte für 1 Sfr und 86 Cent in der Schweiz betreibt.

Anleitung für einen Adapterstecker von Schweizer Steckdose auf deutsche/österreichische Schuko-Steckose.

Natürlich kann man sich ein halbes Dutzend Adapterstecker kaufen, mehr Spaß und Flexibilität hat man aber mit dieser obendrein billigeren Variante: Man nehme ein Verlängerungskabel (Mehfachssteckdose), schneide den Stecker ab und setze einen schweizer Stecker dran.

Man benötigt dazu nebst ein wenig Werkzeug folgendes:

  • Einen schweizer Stecker zur Montage. Bei Verfassen dieses Textes für 1 SFr bei Coop käuflich zu erwerben.

  • Ein Shuko-3-fach-Verlängerungskabel aus dem Baumarkt. Seinerzeit für 85 Eurocent bei OBI zu erstehen. 

Nach Bereitlegung des nötigen Werkzeugs wie Schraubendreher, Seitenschneider und Messer kommt der Moment der Wahrheit. Der Schuko-Stecker des Verlängerungskabels wird mit dem Seitenschneider abgeknipst. Vorzugsweise eher beim Stecker als beim Rest des Verlängerungskabels.

  • Für einen Überblick des weiteren Vorgehens sollte man den schweizerischen Stecker nun auspacken und aufschrauben

    Hier ist also je Ader einzeln gut zugänglich und je eine weitere Schraube zu betätigen. Weiterhin sehen wir ene Lasche, die mit zwei Schrauben befestigt ist und das Kabel zugentlasten soll. Diese muss vor dem weiteren Vorgehen gelöst werden. Am besten eine Schraube ganz heraus und die andere halb. So lässt sich das Kabel nacher ohne übermäßige Fingerfertigkeit festschrauben.

    Zurück zum Kabel: Nun die Isolation mit dem Messer oder besser einer Abisolierzange entfernen und ca. 3-4 cm die Adern überstehen lassen. Dabei drauf achten, dass die Einzeladern möglichst nicht mit angeschnitten werden. Die Einzeladern ebenfalls abisolieren (ca. 5-8mm). Wer nun ganz professionell sein möchte und das nötige Zübehör hat, kann nun Aderendhülsen mit einer Aderendhülsenkrimpzange auf die abisolierten Enden der Litzen aufkrimpen. Für alle anderen Fälle tut es ein beherzter Zwirbelgriff auf die Litzenenden.

Die abisolierten und verzwirbelten bzw. mit Aderenthülsen versehenen Enden der Adern nun in den Steckerpins festschrauben. Wichtig ist, auf die korrekte Anordung zu achten: Rot-Gelb kommt in die Mitte und es sollte diese Ader am längsten überstehen. Braun und blau kommen außen hin. Ob rechts oder links ist dabei egal. Streng genommen gibt es eine korrekte Anordnung, doch letzlich kann man und darf man sich nicht auf eine Orientierung verlassen. Entsprechend sind alle Geräte (die ja auch für den Schuko-Raum identisch produziert werden) für orienterungsfreie Stecker ausgelegt und es ist so oder so sicher. Überdies sind in unserem Fall ja wieder Schuko-Dosen am Ende. Also ist alles egal.


Am Ende ergibt sich ein Verlängerungskabel, dass einen schweizerischen Stecker und drei Schuko-Dosen hat:

Burger, das Nicht-Essen

Burgerias (Neumodische Lokale, die hauptsächlich Burger verkaufen und Kunden duzen) und die Begeisterung für Burger werden mehr. Völlig unklar, denn eigentlich handelt es sich um ein rechtes Scheißessen. Zu hoffen wäre noch, dass Neues begeistert und es sich um eine anfängliche Begeisterung handelt.

Ich mag Burger nicht. Und wenn schon überhaupt, dann lande ich doch lieber gleich bei McDonalds (was selten genug – namentlich bei „Notfällen“ passiert) und gebe mir die kleineren, weichen, billgien Burger Aka. „das richtige Junkfood“. Die Motivation bei dabei (McD vs. Burgerias) kann mit der folgenden Analogie erklärt werden:

Burger sind wie Autos mit 3 Rädern (gemeint is Reliant Robin). Es fährt, aber es ist weder stabil, noch sieht es gut aus oder fährt besonders schnell oder oder geil. Außerdem (siehe England der 80er) macht man sich mit so einem Gefährt zum Gespött der Nation. Das ist der Fast-Food-Burger von gewissen Ketten. Mithin also ein Scheiß. Der Edelburger aus der Burgeria entspricht demnach einem 3-Rad-Auto mit einer edelkarosse und Luxusenterieur sowie Ledersitzen. Nett… Aber immer noch ein 3-Rad-Auto! Es fährt immer noch scheiße, nicht stabil,  und man macht sich erst recht zum Gespött der Nation. Daher sollte man lieber gleich zu Linseneintopf greifen….

Warum sind Burger so ein Nicht-Essen?

Meine Wahrnehmung dazu ist: Burger sind zunächst mal schlecht gemachte, warme Pausenbrote: zwei Scheiben Brot und was drauf. Aber eigentlich kein vollständiges Essen. Damit man das viele und wattierte Brot leichter herunter bekommt und es besser rutscht, muß viel Mayonnaise und Ketchup drauf. Darf das nötig sein? Das Fleischlaibchen darin ist aus Hackfleisch und damit potentiell auch fragwürdiger Herkunft. Gebraten kommt bei Rind meist ein leicht widriger Geschmack hervor. Klar: Man kann auch kurz vorher ein Rinderfilet durch den Wolf drehen. Doch nun zum aller wesentlichsten: Wer kocht oder (nur) stapelt? Burgerlokale sparen doch am eigentlichen Bereiter des Essens: dem Koch. Im Sinne der modernen Ökonomie werden doch lieber qualifizierte Künstler (Köche) weggelassen und stattdessen ungelernte Kräfte in die Küche gesteckt. Patties und Brote auf den Grill legen und später dieselben mit Salat und Soße zu stapeln, das erfordert nicht viel Können. Und wenn dennoch mal was schief geht (verbrennt), dann kann man das Mahleur einfach mit einer höheren Menge Ketchup wieder retten. Traurig, aber schaut euch diverse solcher Lokalitäten an. Hauptsächlich wird Getränk verkauft. Wer keine richtige Küche betreiben will, der macht halt super cool und modern Burgers and Sandwiches. Waau!

Nebenbei: Der eigentliche Verzehr von Burgern artet eigentlich auch immer in ein hässliches Schlachtfeld aus. Entweder das Ding zerfällt derweil man sich die Hände einsaut…oder man versucht sich mit Messer und Gabel und der aufgepiekste 5-Schichter zerlegt sich im Flug und fällt als 10 Stücke auf den Teller!

Serie: Fail-Standards USA : Zellwände und Verschläge auf Toiletten

Das ist ja das hinterletzte und geht aber Hand in Hand mit Türen im allgemeinen. Die Trennwände zwischen den Toiletten neigen dau, zu niedrig zu sein und zwischen Tür und Wand mehrere Zentimeter breite Spalten zu haben. Wenn jemand mit 182cm Körpergröße vor oder neben einer der Zellwände steht, kann er über die Wand hinüber luken. Und diese Größe ist keine Seltenheit mehr. Der noch größere Skandal aber ist der: Die Türen haben keine Lippen, Falze oder Überstehwinkel. Stattdessen gibt es zwei ca. 1-2 cm breite Spalten zwischen Tür und Rest der Trennwand. Da Wand und Tür in derselben Ebene liegen und Scharniere und Schloß auch Platz benötigen klaffen an dieser Nahtstelle immer Lücken. Man kann also im Vorbeigehen den Kollegen auf der Schüssel sitzend wahrnehmen. Es eignet sich nicht gerade zum anschauen, aber im Vorbeigeen sieht man aben doch „genug“.  Anscheinend wurden aber keine Aufwände in Ideen oder Präzision gesteckt, um die Ritzen mit überlappenden Kanten zu verdecken, wie man es in Mitteleuropa pflegt. Deutsche High-Tech an dieser Stelle: Durch richtiges Anbringen eines Metallwinkels am Rande der Wand-/Türplatte verdeckt den Spalt effektiv, ohne die Türe in der Beweglichkeit zu behindern. Natürlich sind die Wände auch höher! Nunja – anscheinen ist das in USA noch niemandem aufgefallen und daher hat auch noch keiner über einen Lösungsansatz nachgedacht…. und das, wo doch die Amis sooo verschämt sind. Auf jeden Fall: Fail!

Einen Vorteil hat das Ganze mit den einsehbaren Zellwänden ja: Da es keinen Besetzt-Indikator (Schrift/Rotes feld) am Türriegel gibt, isd das die effektivste Methode, um zu ermitteln, ob jemand drin sitzt.

Serie: Fail-Standards USA : Pissoirs von American Standard

Ja, American Standard. Das steht nicht für amerikanische Norm, sondern für eine Firma, die in Europa auch mal als Ideal Standard auftritt – zum Glück mit komplett anderen Produkten. Vom Prinzip her ist jedes Pissoir eine Quelle von Urintropfen. Denn ein Strahl, der abrupt gebremst wird, verteilt seine Energie spritzend in alle Richtungen. Vom Design her kann man Pissoirs aber auch so gestalten, dass der Aufschlag des Strahls nicht so abrupt ist und eventuell dennoch entstehende Tropfen aufgegangen werden. Der häufigste Typ Pissoir, den man in Nordamerika fast überall findet ist das model Washbrook von American Standard.

 

Pissoir: Modell Washbrook
Pissoir: Modell Washbrook

Das Design von 1958 ist ziemlich offen gestaltet und hat keine die Fangquote von Urintropfen ist gleich 0. Man findet in nahezu 100% der Fälle eine Pfütze Urin direkt darunter. Das ist objektiv betrachtet ein FAIL. Das hat nichts mit Gewohnheit oder Geschmack zu tun. Dass es auch anders geht, zeigt die japanische Firma TOTO, von der ab und zu auch mal Schüsseln an der Wand kleben. Dort funktioniert der Spritzschutz und die Pfrütze bleibt aus. Gut. Fazit für USA: Fail!

Round The Wold-Ticket oder Einzelflüge (Einweg)?

Wenn man eine Weltreise plant, kommt man durchaus in die Verlegenheit, sich mit sog. Round-The-World (RTW) Flugscheinen zu beschäftigen. Eines zu erwerben gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen die, durchaus komplexen, Webseiten der Anbieter (z.B. Staralliance) mit ihren vielen Regeln, die alle eingehalten werden müssen. Zum anderen gibt es Dienstleister, die typische/populäre RTW-Tickets verkaufen (http://www.aroundtheworldticket.de)

Abwägungen

Die Frage, die dabei immer wieder auftaucht ist: Kommt es günstiger, alle Flugscheine für sich nach Bedarf selbst zu kaufen, oder ist es praktischer und oder günstiger, die große Streckenführung schon fertig und bezahlt zu haben? Denn die Detailstreckenführung (herumreisen um einen best. Flughafen), die eigentliche Reise, kommt sowieso dazu. Es sei denn, man bleibt wirklich die ganze Zeit nur in der entsprechenden Stadt.

Das Ergebnis ist nicht ganz eindeutig; es scheint aber eher gegen RTW zu sprechen. Es gilt nämlich immer zu bedenken, ob jetzt ein Flug oder eine Schifffahrt zum RTW gehört, oder sowieso Teil der Reise ist. Man kann aber durchaus für beide Seiten argumentieren, wenn man z.B. von Bangkok nach Pnom-Penh „zu Fuß“ reist statt zu fliegen. Ist es nun Teil der RTW-Bewegung oder war es schon immer der Plan an dieser Stelle der Reise die Reisfelder genauer anzuschauen.

Ich habe es ausprobiert. Ich bin mit einzeln gebuchten Flügen um die Welt gereist und vergleiche das nun mit dem o.g. Anbieter populärer RTW-Varianten. Meine Route gibt es allerdings nicht als Paket. Was wohl auch ein Grund dafür war, mich für Einzelflüge zu entscheiden. Die RTW-Varianten, die meiner Routenführung am nächsten kommen, sind „Arabiti“ und „Inihal Tahiti“. Beide Varianten kosten über 2500€ pro Person. Es handelt sich dabei um Streckenführungen über (Arabien), Südostasien, Australien und/oder NZ, Thahiti, USA. Es ist also davon auszugehen, dass meine Reisevariante (Arab, Südostasien, NZ, Fidschi, Samoa, Hawaii, Kanada, Heim) als RTW-Variante mindestens auch 2500€ kosten würde.

Vorteil bei RTW: Man legt seine Route und die Termine vorher fest. Aber man kann später seine Termine auf beliebige Zeiten umbuchen. Auch zu Stoßzeiten, wo die Preise sonst eigentlich durch die Decke gehen würden. Nachteil: Man ist auf ein Jahr Reisezeit/Buchungszet festgelegt und man muss sich seiner Streckenführung zu beginn klar sein und ist auf diese fortan festgelegt. Bei dem allgemeinen RTW ist man auf gewisse Streckenführungen beschränkt, weil nur gewisse Fluggesellschaften möglich sind (Kooperationen) und auch weil die Meilenzahl beschränkt ist, was auch wiederum Streckenführungen vereitelt/vorgibt. Flüge müssen in der Regel angetreten werden. Man kann also nicht eine spätere Strecke vor einer früheren fliegen. Aber in der Regel kommt man immer wieder heim (auch ohne Geld), weil man ja die Flüge schon hat. Disziplinfrage.

Vorteil bei Einzeltickets: Man so flexibel, wie es eben geht. Man kann mit jeder Fluggesellschaft fliegen, man kann zu jeder Zeit und beliebig kurzfristig fliegen und man hat kein Limit von einem Jahr Reisezeit. Man kann auch beliebig Flüge verfallen lassen (oder sie gar nicht erst buchen). So kann man sich beispielsweise um 8:00 entscheiden, dass man um 16:00 fliegen will (Thai-Airways 65€). Nachteil: Man weiß nicht, wie viel die Reise im Endeffekt kostet. Eventuell strandet man ohne Geld und ohne weitere Flugscheine (abh. von Disziplin/Absicherung v. Kreditkartendaten etc.) und kommt nicht weiter. Wenn man günstig fliegen will, kann man eben nicht zu jedem Zeitpunkt oder auch zu jedem Ort fliegen, sondern muss einen günstigen Zeitpunkt bzw. eine günstige alternativ-Destination heraussuchen. Das kann man aber auch wieder positiv sehen. Wenn der Umweg einen zu Orten führt, die man normalerweise links oder rechts unten liegen hätte lassen.

Lohnt sich’s

Wenn man sich nun meine Reise anschaut, so kommt man, basierend auf Einweg- Einzelflügen, auf einen Preis von 2377€, um die Welt zu umrunden. Dabei ist folgende Streckenführung bezüglich Langstreckenflüge herausgekommen. Dem gegenüber steht ein Flug des o.g. Anbieters, der damals 2500€ gekostet hat:

  • MUC – SIN
  • SIN – AKL
  • AKL – Fidschi
  • Fidschi – Samoa
  • Am. Samoa – Hawai
  • Hawai – Vancoover
  • Vancouver – Reykjavik
  • Reykjavik – MUC.

Ergibt 7 Stops, 8 Flüge. Jedoch: Es fehlen diverse Kurzstrecken-Flüge innerhalb Südostasiens und eine Schiffsreise zwischen Samoa und Amerikanisch Samoa. Dabei kommt durchaus noch ein dreistelliges Sümmchen heraus. Aber diese Flüge hätte man mit einem RTW genauso gebucht. Daher sind sie nicht Teil der Rechnung.

Das Ergebnis ist nicht ganz eindeutig bezüglich des Preises. Der potentielle Preisunterschied von 100-200€ ist nicht wirklich signifikant – immerhin gespart. Und anscheinend habe ich sogar ca. 1 Stop mehr bekommen. Für manch einen mag das eventuelle Risiko des ungeplanten Trips diese Differenz wert sein. Auf der anderen Seite ergibt sich doch ein erheblicher Spontanitäts- und Flexibilitätsgewinn, wenn man auf Einzelflüge setzt.  Für mich überwiegt dieser Vorteil. Unter anderem auch deshalb, weil ich länger als ein Jahr unterwegs sein werde.

Resümé

Ich bilanziere für meinen Teil die individuellen Einzelflüge als Erfolg. Die Vorteile überwiegen. Daher würde ich dieses Vorgehen gegen RTW jedem empfehlen. Das Ganze ist natürlich auch dadurch möglich, dass man heute praktisch überall seine Flüge vom Laptop oder dem Tablett (sogar Schlaufon) buchen kann. Dabei gilt: Manche Gegend hat zwar keinen Strom und fließend Wasser… aber Mobilfunkinternet für billig haben sie! Eine Einschränkung könnte noch sein: Afrika und Südamerika sind für Flüge sehr teuer. Das kann ein RTW vielleicht rausreißen. Zumeist gibt es aber auch nur einen Stop dort…. lohnt dann eher nur mittel.

Geld in aller Welt (und EU) – Kosten für Geldabheben

Heute informiere ich mal wieder über Geldautomatengepflogenheiten in aller Welt und wie man am günstigsten weg kommt. Dieser Artikel ist Deutschlandzentrisch.

Wie bereits in einem anderen Artikel geschrieben, sollte man sich auf jeden Fall eine der „Gratis geldabheben“-Kreditkarten bei Comdirect oder DKB zulegen um in vielen Ländern ohne Wechselkursgebühr (oft 1,5%) Geld vom Automaten zu holen. Ebenfalls gängig sind Wüstenrot-VISA und Postbank-Spar-Card. Weiterhin kommt man aber auch mit der klassischen Maestro/V-Pay-Karte (vulgo: EC-Karte) weit. Manchmal sogar weiter.

Siehe auch : Geld in Kuba, Geldautomaten in Vietnam, Im Ausland kostenlos an Geld kommen

Das Wesentliche

Der Einsatz der Karten verhält sich je nach Szenario sehr unterschiedlich. Mal ist das eine gratis, mal mit Gebühr, mal was anderes mit fiesen Fallen versehen. Grundsätzlich muss man Inland, Euro(Währung)-Ausland und Fremdwärhungs-Ausland. EU/Nicht-EU ist unerheblich.

  • Einsatz der Comdirect am POS-Terminal kostet im Fremdwährungs-Ausland 1,5% Wechselkursgebühr. Die spart man sich, wenn man vorher einen Geldautomaten besucht und dann bar bezahlt. Die Gebühr entfällt am Automaten nämlich.
  • Aufgemerkt: Hier gilt dasselbe wie EC-Karte am €-Ausland-Automaten: Achtet auf Abrechung in Landeswährung. Normale Kreditkarten kosten jedoch viel: 5€ min. oder 5% des Umsatzes. Also schweineteuer.
  • Einsatz der EC-Karte im €-Ausland am POS-Terminal ist gratis, da ja dieselbe Währung abgebucht wird. Ehe man also in Österreich am Skilift sein letzes Geld ausgibt und nix mehr für die Hütte hat: EC-Karte zücken.
  • Dagegen ist der Einsatz der EC-Karte am POS-Terminal in Ländern ohne Euro als Währung teurer, aber OK. Es kommt eine gewisse Wechselkursebühr hinzu, die aber im Kurs drinsteckt (gering). Solche Länder sind Polen, Türkei oder sogar Kenia. Aber Achtung: Neueste Mode ist es bei POS-Terminals einen EURO-Modus einzubauen. Das vermeintliche Komfortmerkmal kommt den Kartenbesitzer teuer zu stehen. Der Terminal-Betreiber rechnet den Betrag richtig scheiße in Euro um und verdient dabei ziemlich gut mit (und auch der Ladenbesitzer). Daher genau nachfragen, ob jetzt tatsächlich in Landeswährung oder doch in € gearbeitet wird. Auf Landeswährung bestehen!
  • EC-Karte am Geldautomaten ist in jedem Fall teuer (außer an eigenen Automaten). Man kann durchaus mit Gebühren zwischen 1-5€ rechnen. Im €-Ausland ist dann auch noch eine geringe, an den Wecheslkurs gebundene Wechselkursgebühr dabei. Achtung: Hier droht wieder dieselbe Falle wie im POS-Fall: Die Automatenbetreiber haben als neues Geschäftsfeld entdeckt, den Betrag (ziemlich schlecht) in EURO umzurechnen. Geht man beispielsweise in der Schweiz oder in Polen en einen Automaten, bekommt man als letzte Frage noch, ob man lieber in Sfr oder in Euro abbuchen will. Lieber jetzt ein bekannter (aber beschissener) Kurs oder später ein (guter) aber TOTAL UNBEKANNTER Kurs. Mit dieser psycho-Masche versuchen sie die Leute zum EURO-Modus zu bringen und verdienen sehr gut daran. Also: Wählt auf jeden Fall Landeswährung; dabei nicht von der folgenden Nachfrage „Die meisten Leute wählen aber umrechnen!“ verunsichern lassen! Es kommt auf jeden Fall günstiger – es muss ja einer weniger mitverdienen.
  • Einsatz der Gratis-Geldabhebe-VISA-Karte am Geldautomaten im Fremdwährungs-Ausland: Die günstigste Variante an Geld zu kommen. Der Name ist ja Programm – es kostet keine Gebühr. Die VISA und Master Währungskurse sind nahe dem Mittelwert zwischen Kauf- und Verkaufskurs – es wird in keiner Wechselstube günstiger. Allfällige Automatengebühren sollte man vermeiden, aber sonst beherzt in Kauf nehmen. In 50% der Fälle erscheinen sie nicht am heimischen Konto. In den anderen 50% kann man sie sich per eMail von der Bank zurückholen. Vermiedene Gebühren sind auch gesparte Arbeit.
  • Gratis Geldabhebe-VISA-Karte im Inland am Automaten: Achtung hier können je nach Ausgebendem Institut die üblichen Kreditkartengebühren (Cash-Advance 5% v. Umsatz, min 5€) anfallen (Comdirect) oder auch gar keine (DKB, Ing.-Diba).
  • Gratis Geldabhebe-VISA im €-Ausland am Automaten. Hier kann praktisch nichts passieren. Abrechnund so oder so in EUR und per Definition ja keine Gebühren. Es kann nur sein, dass der Automatenbetreiber eine Gebühr ankündigt und daher anbietet alternativ den Vorgang abzubrechen. Hier einfach die Gebühr akzeptieren, da innerhalb des SEPA-Raums die Gebührenausweisung korrekt funktioniert, kann die Kartenausgebende Institution die Gebühr übernehmen und zu ihrem Programm stehen „Gratis weltweit Geld abheben“.
  • Kreditkarte am POS-Terminal im €-Ausland: Hier kann praktisch nichts passieren. Abgebucht wird genau der €-Betrag, der auch da steht. Es kann höchstens sein, dass der Ladenbesitzer keine kleinen Beträge per Kreditkarte bezahlen lässt. Immerhin kostst ihn das 1-4% vom Umsatz und min. 0,20 €.
  • Kreditkarte am POS-Terminal im Fremdwährungs-Ausland. Hier wird es wieder interessant. Es gilt dieselbe Vorsichtsmaßnahme bezüglich Abrechung in EUR oder Fremdwährung. Hier auch wieder unbedingt in Fremdwährung abrechnen. Die Kurse von VISA oder Master sind den Dienstleisterkursen um Welten überlegen und generell ziemlich nahe am mittleren Geld-Brief-Kurs – also besser als jede Wechselstube.

Serie: Fail-Standards USA : Klopapier, das längs reißt.

toiletpaperNicht immer, aber immer wieder: Es gibt Klopapier, das ist zwar hauchdünn. Perforation ist folglich Fehlanzeige. Wenn man es aber mit einem geschichten Ruck (jeder hat da gewiss jahrzehntelange Erfahrung) entzweien will, dann reißt es zunächst quer, dreht dann aber fluchs in die vertikale und man hat zwei je daumenbreite Stücke Klopapier. Kurzum: Unbrauchbare Stücke. Diese Norm nervt.

Serie: Fail-Standards USA : Bankwesen

Bankwesen

Die Banken in den USA sind einfach im Jahr 1975 stehen geblieben. Gebührenstrukturen wie dazumal. Banküberweisungen zwischen zwei beliebigen US-Banken gibt es gerade so, kosten aber ein halbes Vermögen. Man nennt es wie aus dem Telegrafenzeitalter „Wire-Transfer“. Sie sind ein „Aufwand“, bei dem mitunter mehrere Banken auf dem Weg

Scheckpraxis in den USA
Scheckpraxis in den USA

mithelfen müssen und bei der Gelegenheit auch Personal involviert ist. Daher kostet alleine das Empfangen ca. 12$ . Bei Auslandsüberweisungen wird es dann ganz dolle. Die kosten stellenweise 60$. Währungskonvertierung noch nicht inbegriffen. IBAN und BIC sind unbekannt – man verwendet die eh viel besseren Routing-Numbers. Wieso auch nicht. Die ganze Welt nutzt IBAN/BIC, aber das kleine Nordamerika macht mal wieder was anderes. Und man kann damit sogar noch richtig abzocken. Abgezockt wird auch an Geldautomaten. Jeder Geldautomat verlangt extragebühr. Der eigene kann teils nur eine limitierte Anzahl pro Monat genutzt werden. Praktisch, wenn dann 300$ das Maximum zur Abhebung ist. Und als US-Bankbürger im Ausland an Geld zu kommen, kostet natürlich auch.

Serie: Fail-Standards USA : Preise ohne Mehrwertsteuer

US-Normen (engl. Standards) sind doch die besten der Welt und alles, was man seit Jahrzehnten dort so macht, muss die eigentliche Art und Weise sein, wie man Es macht – mithin also die beste Art…. Wenn man nicht über den Tellerrand guckt und Kanada schon als exotisches Ausland begreift, kein Wunder, kommt man zu diesem Schluss. Zur Unterstreichung der eigenen Korrektheit lohnt es sich zuweilen auch, in kriegerische Auseinandersetzungen zu gehen.

An dieser Stelle will ich mal meine Erfahrungen zu US-Normen und Produkten zu Worte bringen. Da ich gerade ein wenig in Rage bin, lasse ich mir durchaus eine gewisse Voreingenommenheit nachsagen. Nicht nachsagen lasse ich mir jedoch mangelnden Willen zur Objektivität und mangelnde Weltgewandtheit. Gesehen habe ich namentlich reichlich Länder und die dortigen Normen oder Arten etwas zu machen. Hier also einzelne Themen, die doof, fragwürdig, antik oder verbesserbar sind.

Da es ziemlich viele geworden sind, entsteht hier unter der Kategorie Fail-Blog USA eine Artikelserie. Dies ist der Auftakt und weitere Beiträge folgen. An dieser Stelle gleich der Auftakt mit Mehrwertsteuer:

Preise ohne Mehrwertsteuer

OK, genau Mehrwertsteuer heißt das in Nordamerika zwar nicht, sondern GST und PST und manchmal auch zusammenharmonisiert zu HST. Im Grunde ist aber alles das Gleiche: Ein Prozentsatz wird auf den Nettopreis draufgeschlagen und das ist dann der Betrag, der auch über den Ladentisch bzw. die Internetleitung geht. Nun ist es in Nordamerika so, dass Preise mal mit Steuer (brutto), zumeist aber ohne Steuer (netto) angegeben werden. Sogar erheblich häufiger ohne als mit (sieht halt billiger aus!). Selten aber doch manchmal steht „+tax“ dabei, was einen Nettopreis impliziert. Manchmal steht aber auch gar nichts zu Steuer dabei und der Kunde ist der Beliebigkeit ausgeliefert. Das nervt erheblich und ist sogar scheiße. Weil:

  1. Das führt zu Konfusion und man vergleicht Äpfel mit Birnen.

  2. Es verletzt, da man als Kunde ohne Angaben quasi der Beliebigkeit ausgeliefert ist. Man weiß nur, dass es mindestens X $ kosten wird.

  3. Es frustriert. Da man bis zuletzt über zwei verschiedene Schäfchen redet und alle Gedanken von gerade eben nun für die Katz. Vor allem, wenn es dann mal eben mehr als gerade noch gedacht kostet.

  4. Es ist einfach zweifach Verfehlt. Was zur Hölle interessiert den Kunden der Nettopreis und die Steuer. Das einzige was den Kunden angeht ist der Preis, der am Ende in Form von Geld über den Ladentisch geht. Soll sich etwa der Kunde mit den Steuerproblemen des Ladens auseinandersetzen? Kundenservice ist etwas Anderes. In der sogenannte amerikanischen Servicegesellschaft ist das doch ein Paradoxon.

  5. Noch dümmer wird’s (aber es gibt bei Ketten eine Erklärung), wenn man die Preise genauer betrachtet. Da steht dann angeschrieben 2,99 oder sogar direkt 12,00. Und dann kommt unversehens die Steuer dazu und es entstehen Preise wie 3,26 oder 12,68. Yes. Und jeder hat natürlich Zeit und Lust (Ironie) auf den Cent genau Geld zu bezahlen / Wechselgeld zu geben (Auch: Zeitfaktor). Also: Es ist nicht etwa so, dass der Bruttopreis 12,00 wäre und daher der Nettopreis z.B. 11,56 lautet. Nein, Nettopreise werden zu Objekten der Preispsychologie (..,99).

Ein Grund, der dafür immer wieder genannt wird, ist, dass die Steuer ja je Bundesland / Territorium / Provinz unterschiedlich ist. Komischerweise ist der Laden, in dem man sich soeben befindet ziemlich stationär. Morgen wird er also auch noch in derselben Ecke des Landes stehen und nichts an der Steuer hat sich verändert. Tja, darüber habe man noch nie wirklich nachgedacht. Das sei doch schon immer so gewesen. Sobald es um Franchise oder Ketten geht, wird es aus Unternehmenssicht etwas verständlicher. Verständnis muss man als Kunde dafür aber nicht haben. Die Unternehmen wollen natürlich ihre ganzen Schilder nur einmal drucken und am besten Bundesweit alles Einheitlich haben. Dass dabei er Kunde unter die Räder gerät ist dabei wohl egal. Aber der durchschnittliche Nordamerikaner merkt das wohl gar nicht.