Indien – eine kurze Einführung

Hier nun mein kurz und knapp reisehinweise. Zu Indien. Wie immer wichtig sind Internet Mobil und Geld.

Anreise

Praktischerweise reist man mit dem Flugzeug an und weil Delhi eh die schlechteste Luft aller Städte hat, sind auch dorthin die Flüge am günstigsten. Tja, vielleicht nicht deshalb, aber im Jahr 2019 bot es sich an, einen Hin- und Rückflug via Delhi zu machen, irgendwo hin zu reisen und von irgendwo einen Einwegsflug nach Delhi zu nehmen, um zurückzukehren.

Geld

Bezüglich Geld ist Indien ein ganz normales Land, welches im SWIFT System dabei ist. Man geht mit seiner Karte an einen Automaten (ATM) und bekommt Geld. Wie in anderen Ländern auch, gibt es auch in Indien Geldautomaten, die mit internationalen oder auch nur fremden Karten anderer Institute nichts anfangen können. Dann gibt es etliche die 200 Rupien Gebühr wollen. Um die solle man einen Bogen machen, denn es gibt genügend Automaten, die keine Gebühr verlangen. Davon im Weiteren eine unvollständige Liste. Aktuell, zum Zeitpunkt des Schreibens, konnte man maximal 10.000 Rupien pro Vorgang abheben. Das waren damals ca. 128€. Ein durchaus sinnvoller Wert. Als Karte für Auslandsreisen empfehle ich nach wie vor die VISA-Kreditkarte der comdirekt.de. die erlaubt es quasi gratis Geld abzuheben. Keine auslandsgebühr und keine Automatengebühr. Abrechnung fast zum Tagesmittelkurs.Bekannt gute Banken:

  • SBI (State Bank of India)
  • IndusInd Bank
  • Baroda Bank
  • HDFC Bank
  • Dhanlaxmi Bank

Mobilfunk

Es geht doch nichts über die Nützlichkeit von mobilem Internet an der Hand und zu jeder Zeit. Insofern plädiere ich schon lange für simkarten wo immer man ist.Indien ist diesbezüglich, wie in vielen Dingen, bürokratisch und etwas komplizierter. Natürlich muss man seinen Pass vorzeigen und sich registrieren. Mit auf der Straße einfach so kaufen iss nich. Könnte ja sonst auch jeder Terrorist was schlimmes damit machen…Daher kann aber nicht jeder Laden so eine SIM-Karte ausgeben. Es empfiehlt sich daher, gleich den oder die Läden am Flughafen zu nutzen. Ich kann nur zu Delhi berichten. Angeblich gibt es im Ankunftsbereich einen Air-Tel und einen Vodafone-Laden. Beide habe ich zusammen mit einem Freund nicht entdeckt. Stattdessen sind wir am ersten Tag zum Conought-Place und haben den dortigen (haupt-)Vodafone-Laden aufgesucht, da dieser als einer der wenigen auch mit fremden Pässen umgehen kann. Das war dann auch eine Prozedur. Eben typisch indische Überbürokratie. Man muss nämlich neben dem Pass auch das E-Visa und ein Foto mitbringen. Dankenswerterweise nutzt man Vorort Kopierer und kopiert die Pässe und E-Visa und kann sogar Bilder machen. Kosten? Kopie nix; Bilder hatte ich dabei. Nach endlosen Formularen und Papier und getackere bekommt man irgendwann eine SIM-Karte. Die muss dann noch aktiviert, aufgeladen und der passende Tarif gewählt werden. Zum Glück macht das alles der Mensch im Laden für einen. Sonst würde das ja noch länger dauern. Aber deshalb gibt es ja auch handgeschriebene Wartemarken – ganz wie auf dem Amt. Der Tarif ist dagegen recht gut: Für umgerechnet 9€ hatte ich 28 Tg. 1,5GB Internet und 4G sowie 500 Minuten Gespräch.

Strom

Der Strom ist in Indien kompatibel. Mit seinen 240V 50 Hz hat er zwar 10V mehr, aber das macht nichts. Von den Steckern her ist es verwirrend aber praktisch problemlos. Eigentlich hat Indien den alten britischen Standard bei sich im Einsatz. Das sind zwei Stecker, wo die Pinne im Dreieck angeordnet sind. Einmal dicker und einmal etwas runterskaliert. Indien hat im Gegensatz zu vielen anderen Ländern nie den modernen britischen Standard (den mit den rechteckigen Pinnen) adaptiert. Allerdings ist fast überall eine von zwei verschiedenen Universalsteckdosen zu finden. Die nehmen entweder den kleinen indischen Stecker auf oder US oder EU-Stecker sowie manche auch britische. Oder man bekommt den EU-Stecker auch in die kleine indische Steckdose hinein.

Aber: Wenn man sich mal ansieht, wie der Strom so verlegt ist, könnte einem als Elektriker schlecht werden. Als „Normalo“ sollte einem dabei so mulmig werden, dass man ständig in einer gewissen Hab-Acht-Stellung ist. Denn es hängen Drähte und Kabel überall herunter oder so tief, dass man sie mit dem Kopf berühren kann. Das Gute ist: Es handelt sich fast immer um tote Datenkabel, die so oder so harmlos sind. Doch: Man weiß eben nie. Daher lautet das Gebot: Berühre nichts, was von oben herabhängt. Achtung ist auch geboten bei allen elektrischen Verteilungen. Ob Trafostation oder Hausanschluss. Überall findet man nicht-berührsicher ausgeführte Ekeltroinstallationen. Also berührbare spannungsführende Teile, die im Zweifelsfall tödlich sein können. Daher: Immer einen gesunden Abstand wahren.

Wasser

Wasser oder die Wasserqualität ist das große Problem von Indien. Ein hygienisch gefährliches Land unterscheidet sich von einem hygienisch ungefährlichen anhand der Qualität des Leitungsnetzes und der Wasserqualität. Beides ist in Indien desolat. Das Wasser in Indien muss als bakteriell kontaminiert angenommen werden. Also wascht euch damit bestenfalls ab, aber nutzt es nicht zum Zähne putzen und schon gar nicht zum Trinken. Also Zähne putzen mit der PET-Wasserflasche. Doch auch da gilt es aufzupassen, denn es soll Fälle gegeben haben, wo vom Händler eigenhändig wiederbefüllt wurde. Tee oder andere gekochte Getränke sind OK. Also auch im Hotel den Wasserkocher benutzen etc. Tip: Tassen einmal mit kochend heißem Wasser ausspülen. Auch Teller, die noch Wasserreste drauf haben sind potentielle Keimüberträger. Das gute: Trockenwischen und 3min der Luft aussetzen reicht i.d.R. aus um sicher zu sein.

In Restaurants wird i.d.R. Wasser aus Kannen angeboten. Für Inder ist das wunderbar geeignet, für uns ‚Westler‘ eher nicht. Vermutlich passiert nichts, aber besser man bleibt auf der sicheren Seite.

Hotelerie

Indien ist so ein naja, komisches Hotelland. Zunächst gibt es sehr viele Hotels zu auch sehr günstigen Preisen und auch viele Kategorien. Man könnte jetzt positiv sagen, für jeden sei Etwas dabei. Man findet also auf den üblichen Hotelbuchungsportalen viel Auswahl, aber nicht alles. Insbesondere ist booking.com und Expedia (hotels.com) nicht vollständig. Macht aber nichts. Die meisten Hotels gehören Leuten, die da nie selbst „Im Laden“ stehen oder Ketten. Betreut werden sie auch eher von „durchschnittlichen“ Menschen. Ego ist es nicht sonderlich erfolgreich, eine Buchung per Telefon zu machen. Insbesondere kommt man nicht billiger ‚raus, als wenn man via Buchungsportal geht. Das verwundert zunächst, heißt aber, dass die Angestellten dort nichts zu sagen haben und die Preise woanders gemacht werden. Daher: Um Missverständnisse zu beseitigen und klare Preisangaben zu haben, sollte man in Indien über Buchungsportale wie booking.com und Hotels.com gehen. Tatsächlich wird es so günstiger als direkt.

Die Qualität ist eine andere Sache. Man sollte auf jeden Fall auf Buchungsportalen vergleichen. Es gibt immer wieder gute Preisbrecher. Aber gegen schimmlig und schlecht gewartet ist leider kein Kraut gewachsen. Bilder kann man nicht riechen und Bilder werden auch sehr gerne stark geschönt. Da kommt dann die große reale Ernüchterung. Es empfiehlt sich daher jeweils nur eine Nacht zu buchen, um die Kosten und Zimmerart festzulegen und dann nach Bedarf verlängern. Schimmel und übel ungewartete Hotels sind leider häufiger als einem lieb ist und bei den Angestellten dann leider auch überhaupt kein Bewusstsein dafür da.

Iran individuell. Ein Erfahrungsbericht

Sehr wohl, der Iran ist nicht nur mit einer Reisegruppe, sondern auch individuell bereisbar. Gleich man oder frau doch ein Exot ist. Denn Gruppenreisen gibt es sehr wohl in zunehmender Stückzahl. Dieser kleine Erfahrungsbericht nimmt den Leser mit durch die wichtigsten Fragen und Probleme des Alltags, die so üblicherweise auftreten. Dabei ist zu beachten, dass es so gehen kann, aber auch anders und womöglich besser, da ich keineswegs die Weisheit gepachtet habe und sich die Randparameter jederzeit wieder ändern können. Daher ein Jetztbericht aus 9/2019 – ich mit meiner Frau.

Visum

Für die Einreise in den Iran braucht man ein Visum. Dafür ist nun kein sog. LOI (Letter of Invitation) eines Reisebüros oder Freunde/Familie mehr nötig. Somit steht Individualreisen nichts mehr im Wege. Angeblich bekommt man, bei der Einreise über den Flughafen Teheran, ein „Visa on arrival“. Wir haben das nicht ausprobiert, sondern uns schon vorher mit einem Visum ausgestattet: Auf der modern gestalteten Webseite XXX werden Daten abgefragt und eine Antragsnummer vergeben. Im Prozess werden mehrere PDF zugesendet. Mit einem davon geht man zur Botschaft /Konsulat seiner Wahl (international) und legt den Zettel mitsamt seinem Pass vor. Persönliches Erscheinen ist obligatorisch. Nach Zahlung eines Geldbetrags (in unserem Fall je 55€) war die Sache erledigt. Das elektronische Visum ging einen Schritt weiter und es erreichte uns ein neuerliches PDF.

Einreise

Ich muss leider alle enttäuschen: Die Einreise verlief sehr unspektakulär. Gelandet in Teheran ging es zum Immigrationsschalter. Da wir unsere Passnummern korrekt abgetippt hatten, war es ausreichend einfach nur den Pass hineinzureichen. Damit war die Einreise quasi fertig. Das letzte PDF, verkörpert durch eine A4-Seite musste nicht vorgezeigt werden. Nach Entgegennahme der Koffer gab es noch eine „übliche“ Zollkontrolle, durch die wir ohne weitere Scans o.ä. durchrutschten. Wir hätten ja auch nichts zu verzollen gehabt.

Einen Stempel oder ein schönes Einklebe-Visum gab es ebenfalls nicht. Einerseits gut für eventuelle Israel/USA-Reisen in der Zukunft, andererseits schade für Visasammler.

Geld

Das liebe Geld ist quasi die Achillessehne eines Iranaufenthalts. In „normalen“ Reiseländern geht man mit den tollen „gratis-weltweit-geldabheben-Kreditkarten“ einfach so oft an den Geldautomaten, wie man Kohle braucht und muss sich vorher keine Gedanken machen und „trägt“ auch weniger Risiko mit sich herum. Im Iran ist alles anders. Dank Sanktionen ist der Iran nicht an internationale Geldsysteme (insb. US-Basierte Kreditkarten) angeschlossen. So gibt es zwar im ganzen Land Geldautomaten wie Sand in den landeseigenen Wüsten, aber mit unseren Karten bekommt man dort nichts. Ergo muss man sein gesamtes Reisebudget bar mitbringen. Hotels lassen sich im Übrigen auch nicht „vorbuchen“ im Sinne von „von daheim aus bezahlen“. Es gibt ja keine sinnvollen Finanzströme zwischen der Welt und dem Iran. Ausnahmen bestätigen die Regel.

Daher gilt: Sich vorher über das Tagesbudget Gedanken machen und entsprechend viel Bargeld mitnehmen. Meine klare Empfehlung ist Euro. Das ist das liebste Geld der Wechselstuben. Ist ja auch klar: US-Dollar ist ja das Geld des Feindes – wird aber auch gewechselt. Aber auch so ist Euro empfehlenswert, denn diese Banknoten kommen bei uns direkt und ohne Umrechnungskosten aus dem Automaten. Und im Gegensatz zu US-Dollar dürfen sie auch zerknüllen und verlieren nicht an Aktzeptanz. Tipp: Bei der Volksbank und Deutschen Bank kann man in der Regel die Denomination selbst bestimmen. Es empfehlen sich 100 €-Noten als bester Kompromiss zwischen Verfügbarkeit, Wert und Papiermasse.

Für den Transport haben wir uns für zwei „Sicherheitsgürtel“ entschieden. Gibts im teueren Outdoorfachhandel oder in unserem Falle, das Schnäppchen eines Hamburger Rösterei. Dort passen die Scheine hinein. Je 2 100er auf 1/5 gefaltet passt ganz gut in den Gürtel hinein. Wir hatten so EUR 2000 dabei.

Geldwechsel

Es gibt in jeder größeren Stadt Wechselstuben („Sarafi“). Diese sind staatlich lizenziert und der empfohlene Weg Geld zu tauschen. Pass/Passkopie erforderlich! Auf den Geschäften steht meistens „Exchange“ drauf – da sie aber schwierig zu finden sind, einfach die Einheimischen nach „Sarafi“ fragen. Daneben gibt es noch die „Bazar-Geldwechsler“. Vor denen sind wir gewarnt worden; haben es aber trotzdem getan und sind nicht enttäuscht worden. Nicht empfehlen würden wir aber die fliegenden Geldwechsler auf der Straße. Gefahr eines Neps! Hotels und Hostels wechseln auch Geld und scheinbar auch zur recht respektablen Kursen.

Da die Inflation weiter vor sich geht, und der Scheinmasse wegen, und sowieso sollte man nur immer Stück für Stück wechseln. Je später, desto besser der Kurs. Wir haben mit 1:124.000 angefangen. Was uns bei EUR 100 direkt zu Multimillionären gemacht hat.

Thuman und Rial

Oder die verwirrendste Währung der Welt. Offizielle Währung des Iran ist der Rial. Dank heftiger Inflationsschübe hat man im Alltag mit vielen Nullen zu tun. Immerhin: Mit mehr als 100.000 Rial zu 1 Euro handelt es sich wohl um die wertloseste Währung der Welt. Lange Zeit galt der vietnamesische Dong mit 15000:1 als diese und zwischendrin hatte mal der simbabwe‘sche Schilling diese Krone dank Hyperinflation inne.

Thuman oder Tomann ist komisch. Eigentlich ist es so was wie Euro, derweil Rial die Cent sind. Aber nicht mit Faktor 100 sondern mit Faktor 10. Allerdings tritt der Thuman nicht in Erscheinung. Alle Scheine sind in Rial denominiert. Aber im Alltagsgebrauch lässt der Iraner gerne mal eine 0 weg und sagt statt Rial Thuman. So werden halt dann aus 250.000 Rial 25.000 Tuman. Das ist jetzt nicht unbedingt handlicher, aber man macht das halt schon seit sehr langer Zeit und mit Gewohnheit. Richtig schön wird es bei Preisschildern, denn selten steht dabei was gemeint ist. „Das ergibt sich aus dem Kontext“ – haha(!). Oft kann man einigermaßen einschätzen. Aber dank eines komischen Preisgefüges (Benzin ist mit unter 10ct doch sehr günstig und wirkt sich auf Taxi aus) kann man sich auch mal schnell um den Faktor 10 verschätzen und dann ist mal schnell der Preis zu hoch. In Menükarten steht gerne mal ein „T“ hinter dem Preis.

SIM-Karte und Internet

Wie in vielen Ländern so ist es auch im Iran empfehlenswert bis praktisch, sich eine SIM-Karte zuzulegen. Wir haben uns gleich jeder eine gekauft. Bei einem Preis von 600.000 Rial (5€) für 3GB und 2h Telefon war es keine große Überlegung. Der uns gegebene Anbieter-Tip heißt : Irancell. Angeblich die beste Verfügbarkeit. Bisher unwiderlegbar. Es handelt sich um ein MTN-Unternehmen. Diese Firma operiert auch in vielen afrikanischen Ländern inkl. Schurkenstaaten 😉

Die SIM-Karte sollte man tunlichst sofort am Flughafen kaufen, da es nach Aussagen der einzige Ort ist, wo man sie als Tourist ohne Probleme direkt bekommt. Andernfalls muss man irgendwie einen Iraner einbeziehen und das wird alles eher Mist. Die Karten haben wir daher direkt am Flughafen gekauft. Die freundliche Dame war auch gleich sehr hilfsbereit was die Scheine mit den vielen Nullen an ging und die Einrichtung der Karte, da es nicht sofort ging. Eigentlich gab es kein Problem – man musste wohl einfach nur das Mobiltelefon einmal Neustarten. Allenfalls hier die Einstellungen für den APN (Access Ooint Name) von Irancell: mtnirancell Name ist egal, restliche Einstellungen: leer.

Ab da hatten wir fast überall 4G. Die Geschwindigkeit ist recht gut, da aber auch viele Haushalte über LTE-Router ihr WLAN realisieren, kann es schon mal zu Engpässen kommen. Oft sind daher in Hotels oder Hostels die WLANs schlecht und man weicht besser auf das eigene 4G aus.

Internet und VPN

Da der Iran ja ein autoritäres Regime hat und schon mal richtig Probleme hatte mit der grünen Revolution, sind einige Webseiten und Dienste gesperrt. Das Betrifft z.B. Facebook und Threema. Interessanterweise gehen WhatsApp und Instagram. Hnnn?! Um sich von alle dem unabhängig zu machen, empfehle ich, sich sein eigenes VPN aufzubauen.

VPN? Virtual Private Network. Wer z.B. zu Hause eine Fritzbox stehen hat, kann dort unter Internet-Freigabe ein VPN-Endpunkt einrichten. Die Anleitung, wie man das im Händy einrichtet gibt die Weboberfläche gleich dazu. Am Besten in der Heimat noch einrichten und testen, dann kann im Urlaub in Schurkenstaaten nichts mehr passieren.

Grundsätzlich weiß man nie, was die für ein Schindluder mit dem Internet treiben und was sie einem eventuell hineinschieben. Ich konnte zumindest bisher keine TLS-Manipulation erkennen. Transparente Proxies wären bei HTTP möglich. Daher alles per HTTPS machen! Die Zertifikate waren jedenfalls dieselben wie schon 108 Mal davor. So zumindest Firefox‘ Auskunft.

Transport

Im Iran gibt es zwischen den größeren Städten Autobahn, Landstraße und Eisenbahnverbindungen. In Teheran und Isfahan gibt es eine U-Bahn. Taxis gibt es sowieso überall und Minibus-Verbindungen wohl in jedes Dorf. Auf jeden Fall ist der Transport vor allem günstig und verfügbar. So kostet z.B. ein VIP-Bus zwischen Teheran und Kashan keine 5€.

In Teheran ist fahren mit der U-Bahn der Tipp. Das Netz ist einigermaßen groß und dicht und mit aktuell 25.000 (20ct) pro Fahrt egal wie weit, sehr günstig. In der U-Bahn geht es oft dicht gedrängt zu aber die Straßen oft noch mehr verstopft und so bleibt die U-Bahn das schnellste Mittel um weite Strecken zu machen. Hinten und vorne gibt es jeweils ein Frauenabteil. Männer sollten dort nicht landen, werden aber im Zweifelsfall verlegen angelächelt. Fahrkarten kann man in jeder U-Bahnstation kaufen. Neben den Kartenterminals gibt es auch immer einen Schalter mit Menschen.

Taxis fahren ohne Taxameter. Ergo sollte man den Preis vorher ausmachen. Die Sparfüchse unter uns nutzen „Snapp!“. Vorausgesetzt, man hat eine iranische SIM-Karte gekauft, kann man sich diese App runter laden und fortan wie bei Uber Start- und Zielpunkte auf einer Karte eingeben. Irgend ein Fahrer nimmt sich dieses Angebots an und kommt in relativ kurzer Zeit zur Abholung. Vorteil: Die Preise stehen vorher schon fest (keine Verhandlung) und Orte müssen auch nicht erklärt werden, da sie auch schon festgelegt wurden. Frau kann theoretisch auch nur die Beförderung durch eine Frau wünschen. Nachteil: Die Autos der Fahrer sind oft alte Schäsen und haben meist keine Klimaanlage und die Fahrer können außer Farsi nichts. Kommunikation läuft also nur über das Schlaufon. Taxis haben dagegen oft bessere Autos und sprachgewandtere Fahrer.

Kleinbusse fahren wie in solchen Ländern üblich, feste Strecken und dann los, wenn sie voll sind.

Reisebusse fahren halbvoll los und laden unterwegs an gewissen Stellen noch Leute ein. Ebenso kann man jederzeit an der Strecke aussteigen. Vorher mit dem Fahrtbegleiter abkarteln.

Zug : Zu testen.

Unterkunft

Die Unterkünfte sind von variabler Qualität. Hotels sind meist Kästen aus den 70ern; hin und wieder sind kleine Oasen dabei. Baulich haben sie alle nicht den höchsten Stand. Wer mit Leuten in Kontakt kommen will, sollte (wie immer) in einem Hostel absteigen. Mit aktuell zwischen 10 und 25 € für ein Privatzimmer mit Bad sehr günstig. Hotels gibt es ab 26 € und sie sind damit auch sehr günstig. In „internationalen“ Hotels kann man Geldwechseln und in manchen wohl auch mit VISA/Master bezahlen. Darauf sollte man sich aber nicht verlassen. Manche Hostels bieten auch Zahlen mit Karte an. Wer weiß über was für Umwege die da dran kommen. Man sollte sich nicht drauf verlassen und Barzahlung geht immer.

Wasser

Die meisten Städte haben eine ordentliche öffentliche Wasservesorgung, die für trinkbares Wasser sorgt. Stellenweise ist mal kein Chlor drin. Man muss sich aber beim Zähneputzen und beim Duschen keine Sorgen machen. Die Trinkwasserspender, die es Allerorten gibt, konnten wir bislang ohne Reue nutzen. Höchstwahrscheinlich geben sie das Wasser nur gekühlt und direkt aus der Leitung ab. Aufpassen, das sagt der gesunde Ingenieursverstand, sollte man auf dem Lande in kleinen Dörfern – also ohne groß angelegte Wasserversorgung. Natürlich kann man auch überall günstig Wasser in Plastikflaschen kaufen. Ein Wiederbefüllen tut der Umwelt gut.

Essen

Das Essen ist gut und in aller Regel hygienisch einwandfrei. Natürlich sollte immer der gesunde Blick walten. Von Majonäse und Softeis würde ich zumindest die Finger lassen. Neben Restaurants gibt es Kebaberias und den üblichen Pizza, Pasta, Burger, KFC und Pommes-Schmarrn. Das ist aber kein persisches Essen. Da sollte man dann doch in „bessere“ Restaurants gehen, die im übrigen auch nicht sonderlich teuer sind. Wir konnten uns regelmäßig eine Portion teilen (so groß waren die) und gingen am Ende mit 5-8 € heraus. So sonderlich vielfältig ist das persische Essen bisher nicht oder wir haben es nicht richtig angestellt. Sonderlich viel weiter als Reis, Kofter, Gemüse und Kebab sind wir nicht gekommen. Wir versuchen es weiter!

Illegale Fotos und Polizei

Die Polizei sollte man nicht unterschätzen. Zumindest nicht die Zeit, die sie im Vergleich zu uns Touristen hat. Man sollte also nichts falsches Fotografieren oder generell irgendwas anstellen, was gegen das Gesetz wäre. Wir haben es ausprobiert und dabei 7 Stunden und einen angefangenen Tag verloren. In meinem Fall war es ein unbedeutender Stromkasten an einem öffentlichen Gebäude. Am Ende wurde mir der Pass und das Mobiltelefon für die genannte Zeit konfisziert. Übernachten durfte ich weiterhin im Hotel. Am Ende war alles recht freundlich, die Zeit war aber dennoch hin und ohne Mobiltelefon auch recht langweilig. Zwischen den Gesprächen verging immer recht viel Zeit. In der Polizeistelle selbst geht es zwar wie im Taubenschlag zu, aber die Beamten machen Dienst nach Vorschrift. Im Zweifel erst mal Tee kochen, dann Akten wegräumen und dann erst um „Kundschaft“ Kümmern. Englisch geschweige den Deutsch sprechen vielleicht 3 Leute. Daher muss man sich schon recht aktiv durchwurschteln. Der Chef der Polizeistelle muss auch nicht mehr als Persisch können, denn das wichtigste ist, dass er die Islamische Republik korrekt vertritt. Also in religiösen Fragen korrekt ist.

Falls man mal selbst in so eine Situation kommt, hier mal was bei mir in Shiraz so passiert ist: Zunächst vergingen 2h, ehe ich an die richtige Stelle kam, wo wohl mein Pass und mein Mobiltelefon waren. Zwischenzeitlich wurde vermutlich der Inhalt meines Mobiltelefons geprüft. Dann wurde ich mit lästigen Unterbrechungen befragt, woher, wohin, wieso. Name, Adresse etc. Inhalte der Fotogalerie. Iraner auf Fotos und in WhatsApp wurden angerufen zur Verifikation von Informationen. Meta: Man will die Ehrlichkeit prüfen und ein wenig mit Zeit (es dauert) bestrafen. Besuche in Israel oder den USA muss man nicht abstreiten, das ist für den Iran OK und ja auch nicht verboten. Später kam es zum Interview mit dolmetschenden Beamten beim Polizeichef. Der schien Touristen nicht soo sehr zu mögen und hatte dann doch eher komische Fragen gestellt und doch irgendwie verlegen nach Verwertbarem gesucht. Meta: Man sucht nach Hinweisen auf Spionage. Da ich mich reuig und kooperativ gezeigt hatte, war recht klar, dass ich das unbeschadet überstehe. Nervig war aber dennoch die Ungewissheit. In dieser ließen sie mich auch gleich noch, denn meinen Pass sollte ich erst morgen erhalten; das Mobiltelefon gäbe es heute. Am nächsten Tag ging es nochmals zum Polizeichef ins Gebet mit dem dolmetschenden jungen Beamten. Das wurde dann eher eine Fragestunde, wie denn wohl die Deutschen allgemein zum Iran stehen, wie man die Waffenlieferungen nach Saudi Arabien und den Krieg im Jemen sieht. Was man selbst für eine Religion hat und wie man sie lebt, was man verdient. Und als Appell dass man selbst die islamischen Werte (nicht Religion) leben sollte – die ja den christlichen nicht unähnlich sind. Nach etwa einer Stunde gab es den Pass auch zurück und noch Wünsche für eine gute Weiterreise. Man sei in Shiraz jederzeit wieder willkommen. Tja sowas.

Geld in aller Welt (und EU) – Kosten für Geldabheben

Heute informiere ich mal wieder über Geldautomatengepflogenheiten in aller Welt und wie man am günstigsten weg kommt. Dieser Artikel ist Deutschlandzentrisch.

Wie bereits in einem anderen Artikel geschrieben, sollte man sich auf jeden Fall eine der „Gratis geldabheben“-Kreditkarten bei Comdirect oder DKB zulegen um in vielen Ländern ohne Wechselkursgebühr (oft 1,5%) Geld vom Automaten zu holen. Ebenfalls gängig sind Wüstenrot-VISA und Postbank-Spar-Card. Weiterhin kommt man aber auch mit der klassischen Maestro/V-Pay-Karte (vulgo: EC-Karte) weit. Manchmal sogar weiter.

Siehe auch : Geld in Kuba, Geldautomaten in Vietnam, Im Ausland kostenlos an Geld kommen

Das Wesentliche

Der Einsatz der Karten verhält sich je nach Szenario sehr unterschiedlich. Mal ist das eine gratis, mal mit Gebühr, mal was anderes mit fiesen Fallen versehen. Grundsätzlich muss man Inland, Euro(Währung)-Ausland und Fremdwärhungs-Ausland. EU/Nicht-EU ist unerheblich.

  • Einsatz der Comdirect am POS-Terminal kostet im Fremdwährungs-Ausland 1,5% Wechselkursgebühr. Die spart man sich, wenn man vorher einen Geldautomaten besucht und dann bar bezahlt. Die Gebühr entfällt am Automaten nämlich.
  • Aufgemerkt: Hier gilt dasselbe wie EC-Karte am €-Ausland-Automaten: Achtet auf Abrechung in Landeswährung. Normale Kreditkarten kosten jedoch viel: 5€ min. oder 5% des Umsatzes. Also schweineteuer.
  • Einsatz der EC-Karte im €-Ausland am POS-Terminal ist gratis, da ja dieselbe Währung abgebucht wird. Ehe man also in Österreich am Skilift sein letzes Geld ausgibt und nix mehr für die Hütte hat: EC-Karte zücken.
  • Dagegen ist der Einsatz der EC-Karte am POS-Terminal in Ländern ohne Euro als Währung teurer, aber OK. Es kommt eine gewisse Wechselkursebühr hinzu, die aber im Kurs drinsteckt (gering). Solche Länder sind Polen, Türkei oder sogar Kenia. Aber Achtung: Neueste Mode ist es bei POS-Terminals einen EURO-Modus einzubauen. Das vermeintliche Komfortmerkmal kommt den Kartenbesitzer teuer zu stehen. Der Terminal-Betreiber rechnet den Betrag richtig scheiße in Euro um und verdient dabei ziemlich gut mit (und auch der Ladenbesitzer). Daher genau nachfragen, ob jetzt tatsächlich in Landeswährung oder doch in € gearbeitet wird. Auf Landeswährung bestehen!
  • EC-Karte am Geldautomaten ist in jedem Fall teuer (außer an eigenen Automaten). Man kann durchaus mit Gebühren zwischen 1-5€ rechnen. Im €-Ausland ist dann auch noch eine geringe, an den Wecheslkurs gebundene Wechselkursgebühr dabei. Achtung: Hier droht wieder dieselbe Falle wie im POS-Fall: Die Automatenbetreiber haben als neues Geschäftsfeld entdeckt, den Betrag (ziemlich schlecht) in EURO umzurechnen. Geht man beispielsweise in der Schweiz oder in Polen en einen Automaten, bekommt man als letzte Frage noch, ob man lieber in Sfr oder in Euro abbuchen will. Lieber jetzt ein bekannter (aber beschissener) Kurs oder später ein (guter) aber TOTAL UNBEKANNTER Kurs. Mit dieser psycho-Masche versuchen sie die Leute zum EURO-Modus zu bringen und verdienen sehr gut daran. Also: Wählt auf jeden Fall Landeswährung; dabei nicht von der folgenden Nachfrage „Die meisten Leute wählen aber umrechnen!“ verunsichern lassen! Es kommt auf jeden Fall günstiger – es muss ja einer weniger mitverdienen.
  • Einsatz der Gratis-Geldabhebe-VISA-Karte am Geldautomaten im Fremdwährungs-Ausland: Die günstigste Variante an Geld zu kommen. Der Name ist ja Programm – es kostet keine Gebühr. Die VISA und Master Währungskurse sind nahe dem Mittelwert zwischen Kauf- und Verkaufskurs – es wird in keiner Wechselstube günstiger. Allfällige Automatengebühren sollte man vermeiden, aber sonst beherzt in Kauf nehmen. In 50% der Fälle erscheinen sie nicht am heimischen Konto. In den anderen 50% kann man sie sich per eMail von der Bank zurückholen. Vermiedene Gebühren sind auch gesparte Arbeit.
  • Gratis Geldabhebe-VISA-Karte im Inland am Automaten: Achtung hier können je nach Ausgebendem Institut die üblichen Kreditkartengebühren (Cash-Advance 5% v. Umsatz, min 5€) anfallen (Comdirect) oder auch gar keine (DKB, Ing.-Diba).
  • Gratis Geldabhebe-VISA im €-Ausland am Automaten. Hier kann praktisch nichts passieren. Abrechnund so oder so in EUR und per Definition ja keine Gebühren. Es kann nur sein, dass der Automatenbetreiber eine Gebühr ankündigt und daher anbietet alternativ den Vorgang abzubrechen. Hier einfach die Gebühr akzeptieren, da innerhalb des SEPA-Raums die Gebührenausweisung korrekt funktioniert, kann die Kartenausgebende Institution die Gebühr übernehmen und zu ihrem Programm stehen „Gratis weltweit Geld abheben“.
  • Kreditkarte am POS-Terminal im €-Ausland: Hier kann praktisch nichts passieren. Abgebucht wird genau der €-Betrag, der auch da steht. Es kann höchstens sein, dass der Ladenbesitzer keine kleinen Beträge per Kreditkarte bezahlen lässt. Immerhin kostst ihn das 1-4% vom Umsatz und min. 0,20 €.
  • Kreditkarte am POS-Terminal im Fremdwährungs-Ausland. Hier wird es wieder interessant. Es gilt dieselbe Vorsichtsmaßnahme bezüglich Abrechung in EUR oder Fremdwährung. Hier auch wieder unbedingt in Fremdwährung abrechnen. Die Kurse von VISA oder Master sind den Dienstleisterkursen um Welten überlegen und generell ziemlich nahe am mittleren Geld-Brief-Kurs – also besser als jede Wechselstube.

Bank: Im Ausland kostenlos an Geld kommen

Haben muss man das Geld natürlich schon vorher. Es geht also nicht um wunderbare Geldvermehrung. Um dagegen auf der Reise nicht den wundersamen Geldschwund durch Gebühren zu erleben, lohnt es sich, vorher die richtigen Werkzeuge zuzulegen. Die Rede ist von der oder den richtigen Banken. Es ist keine Schwierigkeit dabei – man muss es nur machen. Vorher!

Keine Bankgebühren bezahlen

Es liegt mir fern gratis Werbung für fremde Unternehmen zu machen. Aber wenn es dabei um einen guten Tipp geht, ist es in Ordnung:

Comdirect-Bank und DKB (Deutschland)

Bei diesen beiden Banken – so weiß ich aus sicherer Quelle sowie eigener Erfahrung – gilt folgendes:

  • Das Konto ist bedingungslos kostenlos
  • Barabhebungen im Ausland sind kostenlos, die Kurse gut
  • Bargeldloser Einsatz am POS-Terminal kostet 1,5 bzw. 1,75%
  • Eine VISA-Karte gibt es gratis dazu

Mit selbiger kann man im In- und Ausland kostenlos an allen Bankomaten / Geldautomaten (International: ATM) Geld abheben. Bei Comdirect nur im Ausland, im Inland aber per V-Pay-Karte (Vulgo: EC) an den Cash-Group-Auotmaten gratis.

Bei Fremdwährungen gibt es (mindestens bei Comdirect) sehr konkurrenzfähige Kurse. Der Wechselkurs ist fast immer besser als die beste Wechselstube Vorort. Es fällt eben auch kein „Auslandseinsatz“-Prozentsatz an.

Dagegen fällt beim POS-Terminal (Visa-Zahlung im Laden) bei beiden Banken eine Auslandseinsatzgebühr von 1,5% (Comdirect) bzw. 1,75% (DKB) an. Es ist also billiger bei der Hotelzahlung mal eben den benötigten Betrag aus der Kiste Nebenan herauszulassen.

D.h. die Automaten- und Bankgebühren des offiziellen Gebührenwegs werden also von diesen beiden Banken übernommen.

Es handelt sich um das übliche „Gratisprodukt“ von VISA. Also keine Kreditkarte, sondern eine Debitkarte mit VISA-Symbol. Beträge werden nach 1-4 Tagen vom Konto abgebucht. Die Umrechnung von Fremdwährungen übernimmt VISA International, womit die erzielten Kurse bei vermutlich allen Banken dieselben sind.

Nie wieder Automaten-Gebühren zahlen

Wer in den letzten Jahren in Thailand oder Vietnam war, wird es gemerkt haben: In Südostasien greift unter Banken die Unsitte um sich, inoffizielle Automatengebühren zu verlangen. D. h. es wird einfach eine Gebühr auf den gewünschten Betrag aufgeschlagen und diese Summe dann abgebucht. So steht z.B. im Kontoauszug später an Stelle der abgehobenen 2.000.000 VND eben um die Gebühren ergänzte 2.030.000 VND. An dieser Stelle hat die Kartenausgebene Bank keinen Einfluss und kann demnach auch keine Gebühren übernehmen. Es geht i.d.R. um 1-4€.

Kann sie Doch! Als ich das letztens in Laos und Thailand quasi durch den Schlitz gezogen wurde was Automatengebühren angeht (in Laos wird man nicht einmal gewarnt), habe ich mich leicht säuerlich und hilflos an meine Bank (Comdirect) gewendet. Man schrieb mir, ich möge eine Aufstellung der bezahlten Gebühren liefern und dann könne man sie mir erstatten. Gesagt getan. Mit dem Resultat, dass ich pauschal 10€ erstattet bekommen habe. Man versteht sich eben als „beste Bank“ und macht so das Geldabheben wieder Gratis. Bei der DKB funktioniert diese Masche übrigens auch. Einfach eine Nachricht mit der Aufstellung an die Bank schicken und die Gebühren werden in aller Regel erstattet.

Nur für Deutsche?

Von wegen. Zwar handelt es sich um dt. Banken aber: Dieser Tip richtet sich potentiell an alle EWR-Bürger (EU, Schweiz, Norwegen) und noch weitere Ausländer. Denn: Man muss nicht viel mehr, als sich bei den o.g. Banken via Internet anmelden und dann bei einer deutschen Post ein „PostIdent“ machen. Und wo das Konto am Ende geführt wird ist ja egal. Hauptsache es funktioniert. Wer also gerade in Deutschland ist, kann ja mal schnell ein Konto eröffnen. Kostet ja nix. Und bezgl. Comdirect ist es für Ausländer sogar noch feiner, weil die VISA-Karte dort immer im Ausland und somit Gratis ist.

Geld in Kuba

Kuba ist ein komisches Land – zumindest was Währungen angeht (aber auch in vielerlei anderer Hinsicht). Hier soll es aber ausschließlich um das liebe Geld gehen und wie man es nach Kuba bekommt. Mag der durchschnittliche Kubaner auch nur umgerechnet 8€ pro Monat verdienen, kosten „westlichere“ Dinge dort ganz normal westliche Preise. Es bekommt der Kubaner für seine nationalen Peso (Peso nacionale) zwar Erdäpfel, Annanas und meist minderwertige kubanische Gegenstände, doch wenn es etwas ausländisches oder Milch sein soll, sind Devisen gefragt. Damit ist der CUC, der Peso convertible gemeint. Er ist die Währung für Touristen und alles was Touri-Dienstleistung oder chinesisch-westlich ist (Mikrowelle).

Doch wie kommt man an den CUC? Über die staatlichen „cambios“, Wechselstuben. Dort nehmen sie eine Hand voll Devisenwährungen, aber eigentlich keine US-Dollar. Diese sind namentlich von US-Seite nicht auf Kuba erlaubt. Dennoch werden sie genommen – aber nur mit einem Strafabschlag von 11%. Das ist also richtig doof, wenn man statt mit EUR, Sfr, CAD, AUD oder Pfund mit USD gekommen ist. Die Cambios nehmen auch westliche Kreditkarten, außer wenn das Heimatland der ausstellenden Bank USA ist. Da der CUC aber keine konvertible Währung ist (haha, daher heißt er wohl auch konvertierbarer Peso!), buchen sie einen Betrag in USD ab. Da kommt dann schnell ein Sümmchen Kosten zustande. Z.B:

  • 3-5% Bargeldabhebung (vorschusszins) bei Kreditkarten min. 5€
  • 1,5% Auslandseinsatz
  • 11% USD-Tauschaufschlag

Angeblich ist es bei Mastercard und Sparkasse besonders schlimm.

Es empfiehlt sich daher ein hübsches Sümmchen (empfohlen werden min. 500€) bares mitzubringen. Doch Bargeld bekommt gerne auch mal Füße und das ist dann schlecht. Aber Kuba ist eigentlich ein sehr sicheres Land, was das angeht. Dennoch habe ich mich beim rumtragen von 1500€ nicht so doll gefühlt.

Doch es geht auch anders*: In den größeren Städten gibt es durchaus Geldautomaten. Die meisten zahlen Peso nationale aus, einige haben zusätzlich auch CUC. In diesem Falle prangt ein VISA-Logo darauf. Uns wurde alles mögliche zum Thema Strafgebühren erzählt. Ich habe es ausprobiert. Und bei Einsatz der richtigen Karte lohnt es sich durchaus!

Erstens: Es geht nur mit VISA-Karten. Zweitens: Je nach ausstellender Bank kann sie nicht akzeptiert sein. Drittens: Vermutlich sind Debit-Karten (abbuchung in 3 Tg.) eher akzeptiert. Viertens: Die Gebühren hängen von der augebenden Bank ab. Fünftens: Kartenaussteller darf nicht VISA-USA sein, Visa-Europa geht (Nicht US-Ausstellerbank).

Ich habe zwe verschieden VISA-Karten getestet: Die von Cortal Consors wurde nicht akzeptiert. Die VISA-Karte von Comdirect hat funktioniert. Es wird gemunkelt, das auch die Karte der DKB funktioniert. Hier die Transaktion auf meinem Konto und am Automaten:

Abhebung in Havanna

Abhebung von 60 CUC, Mit Gebühr 1,94 USD ergibt sich eine Frembwährungstransaktion von 66,74 USD. Auf dem Konto sah das dann ähnlich dazu aus (leider Buchung zu diesem Beleg und Belege dieser beiden Buchungen verschlampt:

6.03.2010      26.03.2010      Lastschrift Einzug      Buchungstext:
VISA-KARTE NR. 42***********2
ATM METROPOLITANO SU,CIUDAD HABA
23.03. 44,50 CU
KURS: 1,3324000
Ref. I1210084N3535771/2013     -33,40
25.03.2010 25.03.2010 Lastschrift Einzug Buchungstext:
VISA-KARTE NR. 42***********2
ATM BPA SUCURSAL 829,SANTIAGO CU
22.03. 22,25 CU
KURS: 1,3450000
Ref. H921008411954172/2302      -16,54

Für die Abhebung der 40 CUC am 6.3.10 ergibt sich somit ein Endwechselkurs von 1,197 : 1 ; Derweil haben die Wechselstuben für eien EUR gegen 1,25 CUC getauscht. Das ist jetzt nicht berauschend wil ca. 4% schlechter. Aber für die gewonnene Bargeldsicherheit ein Erfolg.

*Zumindest, wenn man in Deutschland wohnt bzw. sich als EU-Bürger bei einer hiesigen Bank ein Konto eröffnet. Comdirekt!