So, ich sitze hier gerade in Sa Pa, einer kleinen Stadt auf 1500m im vietnamesischen Norden, ca. 400 km von Hanoi entfernt. Ich bin gestern hier mit dem Nachtzug+Zubringer angekommen.
Da ich nun schon lange unterwegs bin und mehrere ungewollt stressig Tage hatte, genoss ich zunächst die Kühle und relative Ruhe. Hier ist die Heimat mehrerer indigener Völker.
Man wandert hier zwischen Reisterrassenfeldern und Wäldern in ihre Dörfer und kauft Dinge sowie versteht ihre eigene Kultur, die sich von der der Vietnamesen stark unterscheidet.
Die Regenzeit hat seit kurzem eingesetzt. Heute hat es den gesamten Tag geregnet mal ein bissi, mal richtig heftig, so dass Flüsse auf den Straßen entstanden. Nun zum Abend hat es aufgehört – gerade noch rechtzeitig, um extern ein Abendessen einzunehmen. Für mich war das recht passend, da ich so mich erholen und meine Reisepläne sowie meine Daten sortieren konnte.
Mal sehen, ob sich morgen etwas erwandern lässt. Auf jeden Fall geht es in Kurze noch ein mal nach Hanoi, wo ich meinen Ausweis angeblich abholen kann.
Die Landschaft macht auf jeden Fall hier einiges her, wie ich mich schon gestern beim Essen auf einer Dachterrasse überzeugen konnte. Da kam sogar die sonne durch.
Haben muss man das Geld natürlich schon vorher. Es geht also nicht um wunderbare Geldvermehrung. Um dagegen auf der Reise nicht den wundersamen Geldschwund durch Gebühren zu erleben, lohnt es sich, vorher die richtigen Werkzeuge zuzulegen. Die Rede ist von der oder den richtigen Banken. Es ist keine Schwierigkeit dabei – man muss es nur machen. Vorher!
Keine Bankgebühren bezahlen
Es liegt mir fern gratis Werbung für fremde Unternehmen zu machen. Aber wenn es dabei um einen guten Tipp geht, ist es in Ordnung:
Bei diesen beiden Banken – so weiß ich aus sicherer Quelle sowie eigener Erfahrung – gilt folgendes:
Das Konto ist bedingungslos kostenlos
Barabhebungen im Ausland sind kostenlos, die Kurse gut
Bargeldloser Einsatz am POS-Terminal kostet 1,5 bzw. 1,75%
Eine VISA-Karte gibt es gratis dazu
Mit selbiger kann man im In- und Ausland kostenlos an allen Bankomaten / Geldautomaten (International: ATM) Geld abheben. Bei Comdirect nur im Ausland, im Inland aber per V-Pay-Karte (Vulgo: EC) an den Cash-Group-Auotmaten gratis.
Bei Fremdwährungen gibt es (mindestens bei Comdirect) sehr konkurrenzfähige Kurse. Der Wechselkurs ist fast immer besser als die beste Wechselstube Vorort. Es fällt eben auch kein „Auslandseinsatz“-Prozentsatz an.
Dagegen fällt beim POS-Terminal (Visa-Zahlung im Laden) bei beiden Banken eine Auslandseinsatzgebühr von 1,5% (Comdirect) bzw. 1,75% (DKB) an. Es ist also billiger bei der Hotelzahlung mal eben den benötigten Betrag aus der Kiste Nebenan herauszulassen.
D.h. die Automaten- und Bankgebühren des offiziellen Gebührenwegs werden also von diesen beiden Banken übernommen.
Es handelt sich um das übliche „Gratisprodukt“ von VISA. Also keine Kreditkarte, sondern eine Debitkarte mit VISA-Symbol. Beträge werden nach 1-4 Tagen vom Konto abgebucht. Die Umrechnung von Fremdwährungen übernimmt VISA International, womit die erzielten Kurse bei vermutlich allen Banken dieselben sind.
Nie wieder Automaten-Gebühren zahlen
Wer in den letzten Jahren in Thailand oder Vietnam war, wird es gemerkt haben: In Südostasien greift unter Banken die Unsitte um sich, inoffizielle Automatengebühren zu verlangen. D. h. es wird einfach eine Gebühr auf den gewünschten Betrag aufgeschlagen und diese Summe dann abgebucht. So steht z.B. im Kontoauszug später an Stelle der abgehobenen 2.000.000 VND eben um die Gebühren ergänzte 2.030.000 VND. An dieser Stelle hat die Kartenausgebene Bank keinen Einfluss und kann demnach auch keine Gebühren übernehmen. Es geht i.d.R. um 1-4€.
Kann sie Doch! Als ich das letztens in Laos und Thailand quasi durch den Schlitz gezogen wurde was Automatengebühren angeht (in Laos wird man nicht einmal gewarnt), habe ich mich leicht säuerlich und hilflos an meine Bank (Comdirect) gewendet. Man schrieb mir, ich möge eine Aufstellung der bezahlten Gebühren liefern und dann könne man sie mir erstatten. Gesagt getan. Mit dem Resultat, dass ich pauschal 10€ erstattet bekommen habe. Man versteht sich eben als „beste Bank“ und macht so das Geldabheben wieder Gratis. Bei der DKB funktioniert diese Masche übrigens auch. Einfach eine Nachricht mit der Aufstellung an die Bank schicken und die Gebühren werden in aller Regel erstattet.
Nur für Deutsche?
Von wegen. Zwar handelt es sich um dt. Banken aber: Dieser Tip richtet sich potentiell an alle EWR-Bürger (EU, Schweiz, Norwegen) und noch weitere Ausländer. Denn: Man muss nicht viel mehr, als sich bei den o.g. Banken via Internet anmelden und dann bei einer deutschen Post ein „PostIdent“ machen. Und wo das Konto am Ende geführt wird ist ja egal. Hauptsache es funktioniert. Wer also gerade in Deutschland ist, kann ja mal schnell ein Konto eröffnen. Kostet ja nix. Und bezgl. Comdirect ist es für Ausländer sogar noch feiner, weil die VISA-Karte dort immer im Ausland und somit Gratis ist.
Ich fands fürchterlich. Eine halbe Tagesreise nach Vang Vieng (wo noch alles günstig lustig war) kommt man in die Laotische (und chaotische? feinstaubige) Hauptstadt Vientiane. Der Bus (Hyunday aus den 60ern?) hält weit draußen, es ist feucht heiß. Ein kleiner Bus fährt uns gegen extra-Kohle ins Zentrum. Im Bus fehlt eine Sitzfläche – die Klimaanlage tropft munter auf die dessen Lehne. Angekommen war erst einmal Orientierungslosigkeit (und ich will noch zu den Vietnamesen in die Botschaft. Weiters habe ich ein gMaps-Update gemacht und nun keine Offlinedaten mehr – grrr). Die erhofften zahlreichen und günstigen Guesthouses machen sich rar und sind erst einmal unsichtbar. Allmählich werden teure oder beschissene sichtbar – das wird ein Spaß. Ich deponiere meinen Rucksack und fahre zur Botschaft.
Infos: 0. Ich möge mich doch beeilen, man hätte viel zu tun und Feierabend wäre auch gleich. Genau noch ein anderer da! Heute bedient und dafür 60 US$ ärmer (sonst 50) gabs dann doch innert 2 min ein Visum. Noch vom Tuck-Tuck 6€ abzocken lassen und die Gegend nach dem „Deal“ in Sachen Guesthouse abgesucht. Dehydriert nehme ich doch dasjenige, wo ich meinen Rucksack deponiert hatte. Das Zimmer war schimmelfrei, roch aber leicht süslich – ein Fehler, wie sich herausstellen wird. Noch ein wenig Essen und Orientierungslauf – ich komme ein wenig herum, der Strom fällt mehrere Male aus. Zum Guesthouse und die nötige Dusche und Computern auf dem Bett. Kurze Zeit später begegnet mir auf der Matratze eine Bettwanze. Waaaaah! Der süßliche Geruch – das war das Alarmzeichen (Kot aus Menschenblut)! Der Raum ist verseucht! Ich ergreife die Flucht. Zunächst alles raus und wieder in die Kleider. Ich melde mich an der Rezeption. Man ist nicht überrascht. Ein anderes Zimmer – das wäre ihnen das Liebste. Mangels sicherer Alternativen willige ich ein. Es wird das Zimmer, dass ich vorher schon wegen Schimmelspuren verschmähte. Egal. Besser Schimmel als Bettwanzen! Ich will soeben zu einem Stressabbauspatziergang ansetzen – es beginnt zu Regnen. Wie üblich sehr stark und lang. Also lieber auf die Veranda vorm Zimmer und Rechner an, derweil das Zimmer lüftet. Es folgt ein Angriff der Mücken. Als selbige entweder Tod oder verscheucht sind, kann ich diesen Bericht schreiben. Das Zimmer ist echt Schrott. Alles ist irgenwie kaputt. Klimaanlage: da hängen die Fetzen, Haus ist sowieso Schrott, schimmelt und steht schief. Waschbecken hängt, Schrank steht schräg, Abdeckung Sicherung weg, Absperrhahn tropft…. ich muss hier weg.
Gesten noch verabschiedete Sepp sich via Taxi zum Heimflug. Blieben also Rob und Nico als Team zurück. Die Nacht wurde kurz, da Abends zuvor noch eine Minibus-Reise nach Pataya gebucht (350 B = 8,70€) wurde und selbige um ca. 6:00 los geht. Um 5:44, eine Minute vor dem Wecker klingelt das Telefon – man würde uns schon erwarten. Aus unserem geplanten Thai-Zeit-Überbrückungs-Frühstück wird also nichts. Im Minibus hängt die mittlere Sitzreihe am sprichwörtlichen Seidenen Faden.Eine Schnur hält sie zwischen Vorder- und Rückbank. Den Hauptteil der Strecke fahren wir aber zum Glück mit einem neueren Minibus. Es gibt sogar Gurte und Kopfstützen. Unterwegs wittert der Fahrer ein Zusatzgeschäft. Für 40 B p.P. würde er uns zur einem Strandabschnitt fahren (praktisch früher herauslassen). Wir lehnn dankend ab und suchen uns am offiziellen Endpunkt zunäächst eine WLAN+Frühstücksgelegenheit. Nico hat schnell ein nettes Hotel herausgesucht und wir können ein Taxi dorthin nehmen. Doch hier beginnt wieder das Handelsgezeter. Leider ist Pattaya soo touristisch, und die Taxler sind so verzogen, dass hier keiner jemals mit Taxameter fährt. Selbst eigenmächtiges Einschalten funktioniert hier nicht mehr. Notgedrungen zahlen wir 180 B (=4,5€) für 9km Fahrt. Derweil läuft der Taxameter immer noch weiter und kommt auf gerade einmal auf 88 B. Das privat geführte Hotel ist fein und klein. Wir legen uns nach einer Abkühlung im Pool hin und der Nachmittag verläuft ruhig und entspannt.
…und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Arbeit beenden und einfach abhauen? Klingt wie der oft zitierte und ebenso oft vereitelte Traum vieler Arbeitnehmer. Doch er ist realisierbar. Und frei nach dem Motto „Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum“, habe ich diese Reise angetreten. Ich werde hier von Vorkommnissen , Begebenheiten und Zuständen der o.g. Regionen erzählen und lade euch ein, mir dabei Gesellschaft zu leisten. Tatsächlich ist meine Route noch nicht einmal zu einem Viertel geplant. Es werden also dank Internet ständig spontane Entscheidungen getroffen.
Wie schafft man das „einfach so“?
Ganz einfach so geht es nicht – und geplant werden muss sowieso. Aber das
Geheimnis liegt darin, es einfach zu machen. Für den Rest findet sich dann schon
eine Lösung – besonders, wenn die Zeit knapp wird. Daher: Man sollte sich einen
Grund zu suchen und noch wichtiger, sich ein Datum setzten, an dem es los geht.
Dann die eigenen Fix-Kosten reduzieren und los gehts.
Zugegeben – jeder kann das auch nicht. Es gibt bestimmte Gründe, die einen an den
aktuellen Standort ketten. Gesundheit und Kinder sind die wichtigsten zwei. Doch die
Arbeit oder Alter ist es nicht. Und wirklich viel Geld braucht man auch nicht – etwa
4000€ reichen für mehrere Monate. Das sollte man sich als durchschnittlicher
Arbeitnehmer schon mal leisten können.
Man gibt zwar seine Arbeit und eventuell sogar seine Wohnung auf; Aber wer gut ist,
kann immer wieder zurückkommen und findet eine neue Arbeit oder kommt gar bei
seinem alten Arbeitgeber wieder unter. Außerdem: Woher soll man wissen, ob es
woanders nicht besser ist, wenn man es nicht selbst mal gesehen und ausprobiert
hat?
Der Trip:
Eigentlich wollte ich schon vor 6 Wochen vor Start was dazu schreiben sowie meine
Vorbereitungen etwas umreißen – doch der Stress hatte mich sowohl noch beim
Arbeiten, als auch dann beim Countdown fest im Griff und einige pers. Treffen
standen natürlich auch noch an. Daher erst jetzt: Ich bin die ersten 2 Wochen mit
meinem Bruder und einem Freund unterwegs. Es geht zunächst 5 Tage in die VAE
und den Oman (Dubai, Maskat, Abu-Dhabi). Dann fliegen wir naxh Singapur, bleiben
dort einige Tage und machen uns dann nach Kuala-Lumpur auf. Von dort geht es via
Flug einige Tage nach Kambodscha (Siem Reap) um Angkor Wat zu besichtigen.
Schließlich geht es auf dem Landweg nach Bangkok, wo sich unsere Wege trennen.
Ich werde ab da noch weitere Länder bereisen und spontan entscheiden, wo es hin
geht.
Warum macht man / ich sowas?
Ich habe es also getan – gekündigt und bin davon. Genau genommen, kann ich zwar
als Selbstständiger nicht kündigen, aber ich habe meine geregelte Geldquelle
gekündigt und lebe nun von meinem Ersparten. Ziel ist es, neben dem Reisen und
Erleben, dem Alltagsstress zu entkommen und neue Horizonte zu erreichen.
Intensiver zu leben. Vielleicht auch: Lange aufgeschobene Dinge zu Erledigen. Ruhe zu
finden.
Kuba ist ein komisches Land – zumindest was Währungen angeht (aber auch in vielerlei anderer Hinsicht). Hier soll es aber ausschließlich um das liebe Geld gehen und wie man es nach Kuba bekommt. Mag der durchschnittliche Kubaner auch nur umgerechnet 8€ pro Monat verdienen, kosten „westlichere“ Dinge dort ganz normal westliche Preise. Es bekommt der Kubaner für seine nationalen Peso (Peso nacionale) zwar Erdäpfel, Annanas und meist minderwertige kubanische Gegenstände, doch wenn es etwas ausländisches oder Milch sein soll, sind Devisen gefragt. Damit ist der CUC, der Peso convertible gemeint. Er ist die Währung für Touristen und alles was Touri-Dienstleistung oder chinesisch-westlich ist (Mikrowelle).
Doch wie kommt man an den CUC? Über die staatlichen „cambios“, Wechselstuben. Dort nehmen sie eine Hand voll Devisenwährungen, aber eigentlich keine US-Dollar. Diese sind namentlich von US-Seite nicht auf Kuba erlaubt. Dennoch werden sie genommen – aber nur mit einem Strafabschlag von 11%. Das ist also richtig doof, wenn man statt mit EUR, Sfr, CAD, AUD oder Pfund mit USD gekommen ist. Die Cambios nehmen auch westliche Kreditkarten, außer wenn das Heimatland der ausstellenden Bank USA ist. Da der CUC aber keine konvertible Währung ist (haha, daher heißt er wohl auch konvertierbarer Peso!), buchen sie einen Betrag in USD ab. Da kommt dann schnell ein Sümmchen Kosten zustande. Z.B:
3-5% Bargeldabhebung (vorschusszins) bei Kreditkarten min. 5€
1,5% Auslandseinsatz
11% USD-Tauschaufschlag
Angeblich ist es bei Mastercard und Sparkasse besonders schlimm.
Es empfiehlt sich daher ein hübsches Sümmchen (empfohlen werden min. 500€) bares mitzubringen. Doch Bargeld bekommt gerne auch mal Füße und das ist dann schlecht. Aber Kuba ist eigentlich ein sehr sicheres Land, was das angeht. Dennoch habe ich mich beim rumtragen von 1500€ nicht so doll gefühlt.
Doch es geht auch anders*: In den größeren Städten gibt es durchaus Geldautomaten. Die meisten zahlen Peso nationale aus, einige haben zusätzlich auch CUC. In diesem Falle prangt ein VISA-Logo darauf. Uns wurde alles mögliche zum Thema Strafgebühren erzählt. Ich habe es ausprobiert. Und bei Einsatz der richtigen Karte lohnt es sich durchaus!
Erstens: Es geht nur mit VISA-Karten. Zweitens: Je nach ausstellender Bank kann sie nicht akzeptiert sein. Drittens: Vermutlich sind Debit-Karten (abbuchung in 3 Tg.) eher akzeptiert. Viertens: Die Gebühren hängen von der augebenden Bank ab. Fünftens: Kartenaussteller darf nicht VISA-USA sein, Visa-Europa geht (Nicht US-Ausstellerbank).
Ich habe zwe verschieden VISA-Karten getestet: Die von Cortal Consors wurde nicht akzeptiert. Die VISA-Karte von Comdirect hat funktioniert. Es wird gemunkelt, das auch die Karte der DKB funktioniert. Hier die Transaktion auf meinem Konto und am Automaten:
Abhebung von 60 CUC, Mit Gebühr 1,94 USD ergibt sich eine Frembwährungstransaktion von 66,74 USD. Auf dem Konto sah das dann ähnlich dazu aus (leider Buchung zu diesem Beleg und Belege dieser beiden Buchungen verschlampt:
VISA-KARTE NR. 42***********2
ATM BPA SUCURSAL 829,SANTIAGO CU
22.03. 22,25 CU
KURS: 1,3450000
Ref. H921008411954172/2302 -16,54
Für die Abhebung der 40 CUC am 6.3.10 ergibt sich somit ein Endwechselkurs von 1,197 : 1 ; Derweil haben die Wechselstuben für eien EUR gegen 1,25 CUC getauscht. Das ist jetzt nicht berauschend wil ca. 4% schlechter. Aber für die gewonnene Bargeldsicherheit ein Erfolg.
*Zumindest, wenn man in Deutschland wohnt bzw. sich als EU-Bürger bei einer hiesigen Bank ein Konto eröffnet. Comdirekt!
Dieses fast schon Dorf liegt im südöstlichsten Ende Kubas. Man erreicht Barakoa nur über Santjago und eine sehr serpentinenreiche, in den 1960ern gebaute Straße, die die dortige Bergkette überwindet. Ihres Zeichens älteste Stadt (ex Hauptstad) Kubas, war sie lange nur per Schiff erreichbar. Erst gibt es noch ein Stück Autobahn (ja sowas hat Kuba – allerdings geht man dort auch zu Fuß oder zu Pferd), dann Landstraße mittlerer Qualität. Auf dem Weg kommt man durch Guantánamo (die Stadt) durch. Das was wir gesehen haben (nicht viel mehr als der Busbahnhof) war nicht schön und die Basis Guantánamo Bay haben wir eh nicht betreten/gesehen.
Angekommen in Baracoa meldeten wir uns bei Rafael und übernachteten in seiner Casa. Qualität gut. Es gab hier mal wieder diese berühmt berüchtigten Brauseköpfe mit Sromanschluß. Bei mir ging es, Marcus hatte aber kaltes Wasser und ein Leck nach oben – gefährlich. Der Duschkopf wurde schnellstmöglich gewechselt und es gab wieder warmes Wasser. Doch alsbald Marcus wollte, war es wieder nur kalt. Das ist Pech zumal etwas ähnliches schon in Carmagüey passierte.
Diese Ecke Kubas ist bekannt für ihr gutes kreolisches Essen. Es wird erzählt man mische hier mehr Kokosnußmilch ins Essen. Und tatsächlich… hier hat es uns wieder mal ziemlich gut geschmeckt. Einmal mit und einmal ohne K-Milch.
Unsere Freizeit gestalteten wir am ersten Tag auf der Dachterasse bei Kaffee und Keksen und schlendernd in der „Innenstadt“ von Baracoa.
Der zweite Tag führte uns auf eine Tour. Wir machten eine Wanderung durch den nahe gelegenen Urwald und konnten noch in den dort fließenden Gewässern baden. Dazu gab es frische Kokosnuß. Abschließend hatten wir noch eine Stunde an einem der Hausstrände von Baracoa.
Ich gestaltete noch mit einem Freund aus der Tour den Abend um noch ein wenig vom Nachtleben und der Kunst mitzubekommen.
Am Dritten Tag galt es nur mehr den Bus zu finden und zu hoffen, dass wir noch mitkommen. Das war nur halb sicher, da wir weder reserviert hatten noch es konnten. Bei Viazul werden immer einige Karten für die folgenden Halte reserviert und es gibt erst 3min vor Abfahrt die letzten Karten zu kaufen. Wirklich Sorge hatten wir nicht, aber sicher war es auch nicht. Es waren wohl noch so Plätze 6 frei. Dann konnte es wieder die Straße der 1000 Serpentinen nach Santjago zurückgehen.
Es scheint hier ein wenig wärmer, ärmer aber kultivierter zu sein – auf jeden Fall aber einen Besuch wert. Den berühmten Tafelberg konnten wir mangels Zeit/ Tour an unserem Tag nicht machen – Mist.
Dabei handelt es sich um eine Stadt in so ziemlich der Mitte von Kuba. Es ist daher auch ein Verkehrsknotenpunkt. Ein wenig kommt es mir vor wie so ein München. Ein bisschen anders, ein wenig kultiverter, ein wenig reicher und teurer und Abends sind ab 22Uhr – für Kuba untypisch – die Gehwege (soweit vorhanden) hochgeklappt. Zur Schreibweise mit dem Ü sei gesagt, dass es sich um ein U mit Trema handelt. Also wie bei „Citroën“, damit beide Vokale nicht zusammengezogen werden.
Abgesehen vom Namen zeichnet sich Carmagüey durch seine für Kuba atypische Verwinkeltheit und seine großen Tontröge aus. Diese wurden früher zur Aufbewhrung des Trinkwassers genutzt und sind so groß, dass ein Mensch darin locker Platz hat.
Wir stiegen hier in einem mittelguten Casa Particular ab und schauten uns die wichtigsten Gebäude der Stadt an und stürzten uns in die Einkaufsstraßen. Abends gingen wir mal wieder essen und es war diesmal erstaunlich gut. Auf die Nacht hin schickten wir uns an, ein Plätzchen mit kubanischer Musik zu finden – leider erfolgos. Hier ist ab 22:00 Schicht.
Tagsüber waren wir teils getrennt. Ich hatte an einem stimmungsvollen Platz ein ausgiebiges Gespräch mit einem Bermuda-Kubaner, der mir ein wenig die Meinung der Kubaner näher brachte. Dann machte ich mich noch auf, den Park sowie den Plazza de la Revolucion zu Besichtigen. Dabei ließ ich mich an einem Essensstand unverschuldet von einem Hund zwicken. Scheißvieh! Da ich mit der Impfung gegen Tollwut aud Dummheit einige Tage länger gewartet haben werde hoffe ich mal das Beste.
Am letzten Abend schnappten wir uns noch ein BiciTaxi zum Viazul, wo es um 23:00-6:00 Uhr im Nachtbus bis nach Santjago und von dort weitere 4h bis Barakoa ging. Puh!
…ist geil. Bei Trinidad handelt es sich um eine der ältesten und auch touristischsten Städte Kubas. Nebst einer historischen Altstadt gibt es hier in ca 10km Entfernung einen schönen Strand mit zwei staatlichen Hotels. Die scheinen so gut zu sein, dass sogar Neckermann sie führt :-).
Wir sind wie gesagt in einer Casa Particular in 30m Entfernung zum Plaza Major abgestiegen. Die war ganz OK und die Küchenhilfe hat auch mal wieder gut gekocht. Die Umschreibung Cerdo en Salsa wurde korrekt als Schwein im Eigenen Saft geschmort interpretiert. Erfahrung mit Europäern ??
Die Plaza Major ist vor einer großen Kirche, in der wir an unserem zweiten Tag, einem Sonntag einen Gottesdienst besuchten. Natürlich katholisch. Es gab allerdings keine Orgel sondern Klavier, Gebläse und Gesang. Auch Geil! Auf der Plaza sind Säulen, auf denen glasiert Keramikpötte aus der lokalen Keramikfabrik stehen. Mit einigen Bänken ist es dort recht gemütlich. Die Wege der Altstadt sind alle mit unbehauenen Steinen gepflastert und nirgendwo sonst habe ich so viel Wasser aus dem Boden kommen sehen (und die Straße herunterlaufen). Wasserrohrbrüche oder undichte Leitungen sind in Kuba an der Tagesordung – und keiner tut was.
Es gibt einige touristische Geschäfte und einen kleinkunstmarkt mit viel Krusch. Dort findet man aber die tollsten, selbstgebauten Ständer und Tische. Die sind aus Fahradfelgen, Baustahl und anderen Fundstücken geschweißt.
Hier konnten wir uns mal wieder einen Eiscafee nach eigenem Rezept mischen lassen. Die Stadt gibt viele gut Fotomotive her… vor allem bei Sonnenuntergang. Nach Sonennuntergang versammelt sich das Volk der Touristen an einer „Spanischen Treppe“ neben der Kirche, wo auf halber höhe Muskanten Live spielen. Die umliegenden Cafes servieren allen dann die übliche Kost von tuCola-Dosen, Kubalibre, Mojito oder Cerveza in der Dose. Das ist kubanische Kultur. Die Einheimischen versammeln sich eher in einem Platz neueren Datums etwas unterhalb der Altstadt. Der ist mit Pflanzen bedacht und hat viele Bänke damit sich ein Kubaner ausruhen kann.
Zu erwähnen wäre noch die Kirchenruine St. Anna sowie ein nicht weiter beischtigenswertes Museum, dessen Turm nur halb begehbar und dessen Inhalt mal wieder militärischer Natur ist. Gähn.
Ich habe mir am ersten Tag unterdessen eine Tauchtour gekauft (ca 50€). Ohne Tauchschein bin ich am nächten Tag zu einem Der Hotels gefahren und konnte mit drei anderen Jungs und dem Tauchguide das Riff besichtigen. Es ging los mit 15min Theorie, wo er dreimal die drei wichtigesten Dinge wiederhohlt hat und dann 30min Übung in der Brandung. Brille ausblasen, Autmat rein-raus-rein-ausblasen-athmen. Dann ging es mit dem Motorboot 500m hinaus, wo ein ca. 10m tiefes Korallenriff mit Fischen und allem auf uns wartete. Es war wirklich einfach. Keine große Tiefe, keine Ströhmung, 26°C Wasser, glasklar. Mit meiner bisherigen Ausbildung und Erfahrung und Gelassenheit war alles eine einfach Übung, die mir viel gegeben hat.
Nach dieser Erfahung traf ich Marcus noch am Strand und wir lagen eine Stunde herum. Gen Abend konnten wir uns nochmal im Casa ein wenig frisch machen, ehe es um 20:00 mit dem ViaZul- Bus in Richtung Carmagüey ging.
Noch in Cienfuegos mieten wir uns ein Auto. Lustig auch hier: Der von Havannaauto hat heute keine Lust und schon wieder jemand, der hier mieten und woanders abgeben will. „Heute und morgen sind keine Autos verfügbar“. Der von Cubacar (gleiche staatliche Firma) ist viel netter und kann es sogar billiger. Es wurd’ ein kleiner Hyundai, der schon so viele kleine Schäden hatte, dass wir uns keine Sorgen mehr machen mussten. Wichtigster Check: Ersatzrad + Werkzeug. Sauber war er auch nicht gerade. Der Tank ist voll, und soll leer abgegeben werden. Sorgen mussten wir uns nur noch um die Reifen, denn die Straßen hier in Kuba haben manchmal eine höhere Zahl Schlaglöcher.
Wir machten uns also auf zu dem Wasserfall- und Badeziel El Nicho. Aus Cienfuegos hinauszukommen stellte schon eine kleine Herausforderung dar. Die Gassen mit ihrer kaputten Oberfläche waren auch für die Reifen ein erster Test.
Zu allem Überfluss hätten wir beinahe eine Familie vom Moped gefahren. Doch um Haaresbreite ist nix passiert. Huh!
Nach etwas Fahrerei auf recht guten Strassen und etwas Gefrage, fanden wir auch tatsächlich die Abzweige. Ab hier wurde es ungemütlich für das Auto. Gute Steigungen und noch größere Schlaglöcher. Die Asphaltflicken waren wohl aus Schotter gemischt. Doch: Geschafft – und wir erreichten den Wanderweg. 5 CUC Eintritt. Es ging ein wenig bergauf zu zwei Wasserfällen und zwei Becken. Dort begrüßten uns gelangweilte Lebensretter. El Nicho war schön zu schwimmen aber im Grunde nichts besonders.
Es ging weiter zu einem staatlichen Hotel an einem Stausee (Haniballia). Also den ganzen schlimmen Weg zurück und im nächsten Ort abzweigen. Da war der Betonklotz. Für spontane Besucher war genug frei. Hier wird zwischen Kubanern und Devisenzahlern getrennt. Aber selbst für Devisenzahler ist es eher unterstes Niveau (Schimmel inkl.). Aber wir wollen ja nicht unfair sein. Das Zimmer war sauber und der Pool hat auch funktioniert. Das Essen war dagegen wieder unter aller Sau. Bedienung mangelhaft. Aber warum sich mühe geben, wenn man so oder so seine 200 Peso nacional (umgerechnet ca. 8€) verdient und einem das Material zudem das Arbeiten schwer macht.
Und jeden Abend gibt es noch einen Mückenangriff. Aber für umgerechnet 10€ pro Person inkl. Frühstücksei war es günstig – eine Erfahrung sozialistischer Art. Der Billardtisch bestand aus Filz-Löchern, die Kugeln waren abgegrated, aber funktioniert hat es erstaunlich gut. Derweil zerlegen die Ameisen die Fensterrahmen.
Wir blieben gleich zwei Nächte und gaben das Auto Mittags in Trinidad zurück. Auf dem Weg dortin wollte wir eigentlich in den Luftkurort Topes de Collantes, doch bei den wenigen Straßen, die zudem kaum beschildert sind, haben wir uns verfranst. Zwar nicht ganz, denn es führten beide Straßen nach Trinidad. Allerdings erwischten wir die härtere Strecke mit den Schlaglöchern und der fehlenden Brücke und sahen daher
nicht den Luftkurort. Dafür landeten wir allerdings im „Tal der Zuckermühlen“ und konnten uns eine Hacienda mit einem 39m hohen Turm ansehen: Torre de Iznaga. Begrüßt wurden wir von einer uralten, aber mit Öl befeuerten Dampflock, die uns halb die Straße versperrte. Wir bestiegen den Turm über 7 mehr oder weniger vertrauenswürdige Holztreppchen und hatten einen geilen Rundumblick über die Landschaft.
Dann ging es – über eine gute Straße – nach Trinidad.
Kaum dass man es merkt ist man schon mitten drin und nun galt es unsere Casa zu finden und das Auto abzugeben.
Beides verlief kubanisch. Die Casa wusste nichts von unserer Reservierung und hatte die falsche Telefonnummer. Wie sich herausstellte gab es eine Casa „Mercedes“ und eine Casa „Las Mercedes“. Jau! Da dies geklärt, und wir versorgt waren suchten wir Habanacar zum Abgeben des Autos. Beim dritten Laden war man dann endlich zuständig für uns. „Aja, 30 CUC, um das Auto hier abzugeben. Nuschelnuschel – sonst war doch was mit 15 nuschel-ende – dann bekommt ihr jetzt 120 CUC von mir“. Und gab uns das Geld, ohne das Auto anzusehen. Aber bei so vielen existenten Dellen war das auch egal. Tja kubanisch eben.
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