Amerikanisch-Samoa

Samoa – nur auf amerikanisch. So oder so ähnlich ist es. Aber mal von vorne. Geologisch gesehen ist Amerikansich-Samoa zunächst einmal Samoa und kulturell ähh eigentlich auch. Zumindest sind die Samoaner schon eine ganze Weile länger als die US-Ammerikaner da. Die haben sich nämlich dazumal mit den Deutschen und den Engländern die Samoanischen Inseln aufgeteilt. Und nunmehr ist der östliche (oder der sehr westliche) Teil der samoanischen Inseln ein US-Territorium.

Ankunft

Da der rostige Kahn chinesischer Bauart wider Erwarten des Nächtens doch nicht gesunken ist, stellt sich heute nun die Frage wie man wohl in A. Samoa einreist. In weiser Voraussicht hatte ich noch in Samoa eine Bewerbung für das US-Amerikanische Visa-Waiver-Programm abgegeben und die 14$ Teilnehmergebühr zur Abbuchung freigegeben. Ob das nun nötig ist für die Einreise oder nicht wird sich noch herausstellen. Auf alle Fälle ist es 3 Monate gültig und wird spätestens in Hawaii nützlich. Zunächst aber stellt sich doch noch einmal drängend die Frage ob und wann wir wohl im Hauptort Pago Pago durch das Landungshäuschen gehen werden. Denn inzwischen dreht der Kahn das 3-te Mal eine Runde durch den Naturhafen und man sieht den Landungssteg schon wieder von der Seite. Anscheinend hat das Schiff einige Manövierprobleme, denn böse Strömungen gibt es in disesem Naturhafen eher weniger. Zugegebenermaßen liegt der Landungssteg auch etwas doof und das Schiff will mit seinem Hinterteil dort andocken. Das ist wohl nicht ganz einfach. Nun aber, nachdem wir die mehr als 6-te Runde vor Pago Pago gedreht haben kommen Schlepper zur Hilfe und manövrieren die Rostlaube mit sanften Stößen in die gewünschte Position und wir können uns endlich zur Landung anstellen.

Einreise

Wie sich herausstellt machen die amerikanischen Samoaner ihr eigenes Einwanderungsding. Dazu gehört auch eine lange Warteschlange und eine Inspektion des Gepäcks – ganz US-Amerikanisch (höhö). Man betritt aber auch tatsächlich US-Amerikansichen Boden, ist grenztechnisch aber noch nicht in den USA. Seltsame Vorstellung. Der praktische Nutzen liegt wohl darin, dass die USA ihren Samoanern nicht so sehr trauen und auch, weil sehr viele Samoaner zwischen diesen beiden samoanischen Welten hin und her pendeln. Ganze Familienclans erstrecken sich über beide Inselwelten…. Wer aber dann weiterreist und in Hawaii ankommt (einzige Flugverbindung), muss dort die eigentliche US-Einreise durchführen. Nichts desto weniger gibt es aber schon ab hier: USD als Währung, 120V in der Dose und imperiales zum Messen.

Pago Pago

Wer etwas will in Amerikanisch Samoa, kommt an dem Straßendorf Pago Pago nicht vorbei. Hier ist der kleine Markt, ein McDonalds und des Gouverneurs Hütte. Daneben gibt es hier noch einige weitere Einrichtungen, aber wirklich viel gibt es hier nicht. Bei McDonalds kann man zumindest mal ins Internet schauen und mal sehen, was hier als Unterkunft taugen könnte. Wie zu erwarten ist A. Samoa touristisch noch mehr ein Entwicklungsland als West-Samoa. Als Tip für Reisende entpuppt sich Tisa’s Barefoot Bar. aDabei handelt es sich um ein etablissement am Strand, wo man in samoanischem Stil in offenen Hütten übernachten kann. Eigentlich schön, aber für 50$ dann doch nicht für länger als ein, zwei Tage. Das Hotel in Pago Pago ist wirklich eine Bruchbude und kostet auch 50$. Für erheblich mehr kann man auch in einem besseren Hotel absteigen, aber das ist ja nichts für einen Rucksack-Reisenden.

Samoanische Erfahrung

Alles nicht so einfach hier und eine drückende Hitze drückt die Zuversicht, hier noch je günstig wieder wegzukommen. Dabei will ich ja nur irgendwann meinen Flug nach Hawaii antreten. Es wird also Zeit für eine Robert-Aktion. Mit meinem Koffer im Schlepptau lerne ich einige Leute kennen. Heidi ist die erste. Sie werde ich später in Hawaii wiedersehen. Wie es scheint, sind die Samoaner wohl der Vorstellung eines Homestays gegen ein wenig Cash nicht abgeneigt und im McDonalds sollte sich ja wohl jemand finden lassen. Noch ehe ich mich damit näher beschäftige, treffe ich Heidi und einige ihrer Freunde beim gemütlichen Biertrinken wieder. Das Netzwerk beginnt zu arbeiten. Freund Mike kennt da jemanden, „Ein Herz von einer Seele , er würde mich bestimmt aufnehmen…und Freude dabei haben.  Tatsache. Nach einigen Versuchen und Bieren erreicht er Roi und Roi willigt ein und holt mich in seinem Truck ab. Ich darf in seinem Häuschen Couchsurfen und beteilige mich ein wenig an den Kosten. Doch zunächst muss man den Weg zum Haus erst einmal beschreiten.

Rois Haus

Zum Haus von Roi biegt man hinter Pago Pago links ab und fährt den Pass unterhalb des „Mount Rainmaker“. In der 7-ten Kurve hält man an und schleicht am Zaun, hinter dem Wasserspeicher entlang und noch 200 weiter Meter durch einen Urwaldpfad und über einen Bach und wieder den Berg hinauf. Alsbald kommt dann ein mehr oder weniger offenes Haus in Sicht. Die Dusche ist ein Blechverschlag im Garten und die Toilette sieht ähnlich aus, hat aber eine Wasserspülung! Aber es gibt Strom und eine Waschmaschine im extra Verschlag. Die Küche ist auch eher eine Bruchbude und bedarf einiger Reparaturen. Zumindest gibt es ein dichtes Blechdach über dem Kopf. Denn jeden Abend kommt ein Regen, der sich gewaschen hat. Im unteren Teil leben zwei Hunde mit Jungen und oben, in dem Zimmer, wo ich schlafen darf, schläft mit mir eine Katze, die ihre Jungen versorgt. Roi ist tatsächlich ein sehr guter Kerl. Bei ihm handelt es sich um einen weißen US-Amerikaner, der Gefallen an der samoanischen Natur und Kultur gefunden hat, und jetzt hier mit der zweiten samoanischen Frau verheiratet ist und das x-te Kind hat (übrigens eine schöne genetische Mischung. Diese Kinder sind die schönsten). Tagsüber verdingt er sich als Landschaftsgärtner oder seit neuestem als Touristenführer. Denn das ist seine große Passion: Pflanzen und ihre Heilkraft. Direkt hinter seinem Haus ist ja der Urwald und eines seiner Hobbies ist, dort nützliche Pflanzen für Tee oder zum Kochen herauszuholen. Sein Wissen über Pflanzen und die samoanische Kultur ist jedenfalls bemerkenswert groß. Aber Ordnung ist nur das halbe Leben. Er ist samoanisch geprägt und eben auch ein Naturbursche. Da stört der eine oder andere Defekt oder Dreck nicht weiter. So sieht eben das Haus auch aus. Angeblich muss das so, sonst kommt der samoanische Neid auf. Das Haus steht auf Stammesgebiet der Familie seiner Frau; eine Straße baut er nie, sonst hätte er sofort 10 weitere Häuser rund herum. Gestohlen oder geliehen wird zwischen Samoanern auch gerne. Angeblich hat Roi zweimal so viel Zement gekauft, wie verbaut wurde. Am nächsten Tag macht ein Kreuzfahrtschiff fest in Pago Pago. Roi, von einem Freund dazu angetiftet, versucht sich heute zum ersten Mal als Touristenführer auf der Insel. Ich habe das Privileg unauffällig dabei sein zu können. Er holt mit seinem extra geliehenen Auto ein Pärchen vom Schiff ab und zeigt uns die wichtigsten Ecken der Insel inkl. Pflanzenkunde. Tja: Again what learned!

Die Steckdose

Die Tage vergehen. Die Familie wechselt durch. Man schläft eben heute mal hier und isst morgen mal dort. Das ist ganz normal. Kommt wohl immer drauf an, wo der Kühlschrank gerade voll ist. Waschtag ist auch mal. Das gesamte obere Stockwerk hängt voller Wäsche. Am Boden sammeln sich die Cent-Stücke, die man in der Hosentasche vergisst. Abends schaut man sich Filme im Hauptzimmer an und rutscht mit den Stühlen und mit ihren rostig angefressenen Beinen auf dem Verlängerungskabel herum. Ich muss präventiv mahnend eingreifen. Es ergibt sich, dass Roi schon sehr lange vor hatte, noch eine Steckdose an irgendeine Wand zu schrauben. Nun, das wäre jetzt die Gelegenheit, meine Dienste in Anspruch zu nehmen. Zwar habe ich von den verqueren US-Normen und deren Elektrik keine Ahnung, doch das Prinzip dürfte dasselbe sein – nur eben eine andere Spannung. Gesagt, angefangen. Die Probleme waren dann auch eher organisatorischer und materieller Art. Wie macht man z.B. aus einer Zange einen Hammer, aus einer Heckenschere einen Seitenschneider oder aus einer Anlehn-Leiter eine, die im Raum steht. Tja in Samoa geht sowas eben! Mit etwas Improvisation, Schweiß und Mehrarbeit sowie der Hilfe seiner Jungs konnte ich das neue Kabel an der Verteilerdose an der Dachpfette verbinden. Dazu mussten die Jungs die Leiter exakt so halten, dass es für sie nicht zu schwer wurde und ich derweil nicht herunterfalle. Aja, die liebe Arbeitssicherheit. Nun, ich hatte zumindest eine Hand an der Pfette und hätte dort notfalls einige Klimmzüge gemacht. Am Abend war das Werk vollbracht und alle waren Happy. In dem Katzen-Raum, in dem ich auch schlief, sollte ich ähnliches vollbringen. Das Vorhaben scheiterte aber mangels material und Werkzeuge. Die Dschungelwanderung Eines von Rois Hobbies ist ja wie gesagt in seinen Hausdschungel zu gehen und Pflanzen zu suchen. Ich hatte an diesem Tag schon eine Wanderung hinter mir, da hieß es plötzlich, alle gehen den Berg hinauf in den Wald. Und es geht steil bergauf. Innerhalb kürzester Zeit ist man patschnass. Geschwitzt und eingenebelt. Der Grip am Boden geht nur allzu häufig verloren. Dann greift man mal schnell nach einem Ast oder Baum, nur um staubend festzustellen, dass dies ein toter und verwitterter ist. Und es geht weiter rückwärts.  Schnell den nächsten ergriffen – puff! – auch der war einmal kräftiger. Doch der dritte bot dann meist doch ein wenig Halt. Anstrengend ist das natürlich allemal. Und die Jungs gingen immer weiter hinauf. Ich konnte und wollte nicht mehr. Was macht man da so? Sich trennen und zurückgehen. Mit meinem phänomenalen Orientierungssinn selbst im Dschungel kein Problem, oder? Naja, dieser Berghang mit seinen Bächen war dann doch etwas vielfältig und mal schnell vorwärts geht es da überhaupt nicht. Und so habe ich mich doch ein wenig verlaufen bzw. verrutscht. Aber ich habe ja noch mein Android-Händi dabei. So richtig ernavigieren will es mich aber gerade nicht. So ein paar Sorgen macht man sich dann doch. Aber im Prinzip muss man ja nur Bergab und innerhalb von 500m ist Zivilisation. Jedoch dank der Karten am Händi und logischem Denkvermögen habe ich das Haus noch vor den Jungs erreicht. Baah war ich nass und fertig. Schnell noch unter den Wasserstrahl und dann etwas Erholung (im feuchtwaremen Klima). Die Jungs kommen heim und als sie sich erholt hatten (was viel schneller ging), gab es Tee aus der Rinde eines unbekannten Baumes. Roi hate einen Ast gepflückt und säbelte nun die Rinde in einen Topf. Das sei zur Stärkung des Systems…. zumindest umgebracht hat es keinen von uns.

Abreise

Am übernächsten Tag war mein Flug nach Hawaii  angesagt. 22 Uhr. Zum Abschied und als Dank für die Fahrt zum Flughafen gingen wir noch in ein Restaurant irgendeiner chinesischen Coleur. Vorher einchecken, dann essen, später ins Flugzeug steigen. Das Essen war solala – wir waren die einzigen (?!). Am Flughafen war ich dann wieder alleine unterwegs. Bei der ersten Pinkelaktion spricht mich ein Flughafenmitarbeiter an. Dem Sinne nach sagte er: „Es wird heute ganz schön spät, oder?“. Ich so: „was soll denn das heißen“? Wie sich herausstellt hat ein kranker Passagier das Flugzeug zum Umkehren gebracht und selbiges nun 5h verspätung. 5 Stunden an diesem doofen Open-air-Fluhafen… fast eine ganze Nacht. Hotelanspruch hatte ich keinen, da ich vorher in keinem war. Ergo durfte ich mir die Nacht auf einer Bank um die Ohren schlagen. Unendlich lange und ständig auf meine gesamten Wertsachen aufpassen. Es gibt schöneres. Dann endlich ging es in den Klimatisierten Bereich und zur Ausreise. Ja: Man reist aus A. Samoa, dem US-Territorium aus, um in Hawaii in die richtigen USA einzureisen… dann aber mit Fingerabdrücken. Noch eine Sicherheitskontrolle. Mein Wasser durfte ich übrigens nach einem Schnelltest behalten. Danke! Und alsbald ging es in das eiskalt heruntergekühlte Flugzeug von Hawaiian Airlines. Pfui war das kalt. Mit vermutlich 17°C und das mitten in der Nacht bei einem durchnächtigten Körper und noch einigen Virenschleudern an Bord…. das kann nicht gut gehen. Auch mehrmaliges Bitten um einige Grade Plus half nix. Als Fettleibiger (Samoa-)Ami ist einem eben unter allen Umständen zu warm….

Round The Wold-Ticket oder Einzelflüge (Einweg)?

Wenn man eine Weltreise plant, kommt man durchaus in die Verlegenheit, sich mit sog. Round-The-World (RTW) Flugscheinen zu beschäftigen. Eines zu erwerben gibt es zwei Möglichkeiten. Zum einen die, durchaus komplexen, Webseiten der Anbieter (z.B. Staralliance) mit ihren vielen Regeln, die alle eingehalten werden müssen. Zum anderen gibt es Dienstleister, die typische/populäre RTW-Tickets verkaufen (http://www.aroundtheworldticket.de)

Abwägungen

Die Frage, die dabei immer wieder auftaucht ist: Kommt es günstiger, alle Flugscheine für sich nach Bedarf selbst zu kaufen, oder ist es praktischer und oder günstiger, die große Streckenführung schon fertig und bezahlt zu haben? Denn die Detailstreckenführung (herumreisen um einen best. Flughafen), die eigentliche Reise, kommt sowieso dazu. Es sei denn, man bleibt wirklich die ganze Zeit nur in der entsprechenden Stadt.

Das Ergebnis ist nicht ganz eindeutig; es scheint aber eher gegen RTW zu sprechen. Es gilt nämlich immer zu bedenken, ob jetzt ein Flug oder eine Schifffahrt zum RTW gehört, oder sowieso Teil der Reise ist. Man kann aber durchaus für beide Seiten argumentieren, wenn man z.B. von Bangkok nach Pnom-Penh „zu Fuß“ reist statt zu fliegen. Ist es nun Teil der RTW-Bewegung oder war es schon immer der Plan an dieser Stelle der Reise die Reisfelder genauer anzuschauen.

Ich habe es ausprobiert. Ich bin mit einzeln gebuchten Flügen um die Welt gereist und vergleiche das nun mit dem o.g. Anbieter populärer RTW-Varianten. Meine Route gibt es allerdings nicht als Paket. Was wohl auch ein Grund dafür war, mich für Einzelflüge zu entscheiden. Die RTW-Varianten, die meiner Routenführung am nächsten kommen, sind „Arabiti“ und „Inihal Tahiti“. Beide Varianten kosten über 2500€ pro Person. Es handelt sich dabei um Streckenführungen über (Arabien), Südostasien, Australien und/oder NZ, Thahiti, USA. Es ist also davon auszugehen, dass meine Reisevariante (Arab, Südostasien, NZ, Fidschi, Samoa, Hawaii, Kanada, Heim) als RTW-Variante mindestens auch 2500€ kosten würde.

Vorteil bei RTW: Man legt seine Route und die Termine vorher fest. Aber man kann später seine Termine auf beliebige Zeiten umbuchen. Auch zu Stoßzeiten, wo die Preise sonst eigentlich durch die Decke gehen würden. Nachteil: Man ist auf ein Jahr Reisezeit/Buchungszet festgelegt und man muss sich seiner Streckenführung zu beginn klar sein und ist auf diese fortan festgelegt. Bei dem allgemeinen RTW ist man auf gewisse Streckenführungen beschränkt, weil nur gewisse Fluggesellschaften möglich sind (Kooperationen) und auch weil die Meilenzahl beschränkt ist, was auch wiederum Streckenführungen vereitelt/vorgibt. Flüge müssen in der Regel angetreten werden. Man kann also nicht eine spätere Strecke vor einer früheren fliegen. Aber in der Regel kommt man immer wieder heim (auch ohne Geld), weil man ja die Flüge schon hat. Disziplinfrage.

Vorteil bei Einzeltickets: Man so flexibel, wie es eben geht. Man kann mit jeder Fluggesellschaft fliegen, man kann zu jeder Zeit und beliebig kurzfristig fliegen und man hat kein Limit von einem Jahr Reisezeit. Man kann auch beliebig Flüge verfallen lassen (oder sie gar nicht erst buchen). So kann man sich beispielsweise um 8:00 entscheiden, dass man um 16:00 fliegen will (Thai-Airways 65€). Nachteil: Man weiß nicht, wie viel die Reise im Endeffekt kostet. Eventuell strandet man ohne Geld und ohne weitere Flugscheine (abh. von Disziplin/Absicherung v. Kreditkartendaten etc.) und kommt nicht weiter. Wenn man günstig fliegen will, kann man eben nicht zu jedem Zeitpunkt oder auch zu jedem Ort fliegen, sondern muss einen günstigen Zeitpunkt bzw. eine günstige alternativ-Destination heraussuchen. Das kann man aber auch wieder positiv sehen. Wenn der Umweg einen zu Orten führt, die man normalerweise links oder rechts unten liegen hätte lassen.

Lohnt sich’s

Wenn man sich nun meine Reise anschaut, so kommt man, basierend auf Einweg- Einzelflügen, auf einen Preis von 2377€, um die Welt zu umrunden. Dabei ist folgende Streckenführung bezüglich Langstreckenflüge herausgekommen. Dem gegenüber steht ein Flug des o.g. Anbieters, der damals 2500€ gekostet hat:

  • MUC – SIN
  • SIN – AKL
  • AKL – Fidschi
  • Fidschi – Samoa
  • Am. Samoa – Hawai
  • Hawai – Vancoover
  • Vancouver – Reykjavik
  • Reykjavik – MUC.

Ergibt 7 Stops, 8 Flüge. Jedoch: Es fehlen diverse Kurzstrecken-Flüge innerhalb Südostasiens und eine Schiffsreise zwischen Samoa und Amerikanisch Samoa. Dabei kommt durchaus noch ein dreistelliges Sümmchen heraus. Aber diese Flüge hätte man mit einem RTW genauso gebucht. Daher sind sie nicht Teil der Rechnung.

Das Ergebnis ist nicht ganz eindeutig bezüglich des Preises. Der potentielle Preisunterschied von 100-200€ ist nicht wirklich signifikant – immerhin gespart. Und anscheinend habe ich sogar ca. 1 Stop mehr bekommen. Für manch einen mag das eventuelle Risiko des ungeplanten Trips diese Differenz wert sein. Auf der anderen Seite ergibt sich doch ein erheblicher Spontanitäts- und Flexibilitätsgewinn, wenn man auf Einzelflüge setzt.  Für mich überwiegt dieser Vorteil. Unter anderem auch deshalb, weil ich länger als ein Jahr unterwegs sein werde.

Resümé

Ich bilanziere für meinen Teil die individuellen Einzelflüge als Erfolg. Die Vorteile überwiegen. Daher würde ich dieses Vorgehen gegen RTW jedem empfehlen. Das Ganze ist natürlich auch dadurch möglich, dass man heute praktisch überall seine Flüge vom Laptop oder dem Tablett (sogar Schlaufon) buchen kann. Dabei gilt: Manche Gegend hat zwar keinen Strom und fließend Wasser… aber Mobilfunkinternet für billig haben sie! Eine Einschränkung könnte noch sein: Afrika und Südamerika sind für Flüge sehr teuer. Das kann ein RTW vielleicht rausreißen. Zumeist gibt es aber auch nur einen Stop dort…. lohnt dann eher nur mittel.

Geld in aller Welt (und EU) – Kosten für Geldabheben

Heute informiere ich mal wieder über Geldautomatengepflogenheiten in aller Welt und wie man am günstigsten weg kommt. Dieser Artikel ist Deutschlandzentrisch.

Wie bereits in einem anderen Artikel geschrieben, sollte man sich auf jeden Fall eine der „Gratis geldabheben“-Kreditkarten bei Comdirect oder DKB zulegen um in vielen Ländern ohne Wechselkursgebühr (oft 1,5%) Geld vom Automaten zu holen. Ebenfalls gängig sind Wüstenrot-VISA und Postbank-Spar-Card. Weiterhin kommt man aber auch mit der klassischen Maestro/V-Pay-Karte (vulgo: EC-Karte) weit. Manchmal sogar weiter.

Siehe auch : Geld in Kuba, Geldautomaten in Vietnam, Im Ausland kostenlos an Geld kommen

Das Wesentliche

Der Einsatz der Karten verhält sich je nach Szenario sehr unterschiedlich. Mal ist das eine gratis, mal mit Gebühr, mal was anderes mit fiesen Fallen versehen. Grundsätzlich muss man Inland, Euro(Währung)-Ausland und Fremdwärhungs-Ausland. EU/Nicht-EU ist unerheblich.

  • Einsatz der Comdirect am POS-Terminal kostet im Fremdwährungs-Ausland 1,5% Wechselkursgebühr. Die spart man sich, wenn man vorher einen Geldautomaten besucht und dann bar bezahlt. Die Gebühr entfällt am Automaten nämlich.
  • Aufgemerkt: Hier gilt dasselbe wie EC-Karte am €-Ausland-Automaten: Achtet auf Abrechung in Landeswährung. Normale Kreditkarten kosten jedoch viel: 5€ min. oder 5% des Umsatzes. Also schweineteuer.
  • Einsatz der EC-Karte im €-Ausland am POS-Terminal ist gratis, da ja dieselbe Währung abgebucht wird. Ehe man also in Österreich am Skilift sein letzes Geld ausgibt und nix mehr für die Hütte hat: EC-Karte zücken.
  • Dagegen ist der Einsatz der EC-Karte am POS-Terminal in Ländern ohne Euro als Währung teurer, aber OK. Es kommt eine gewisse Wechselkursebühr hinzu, die aber im Kurs drinsteckt (gering). Solche Länder sind Polen, Türkei oder sogar Kenia. Aber Achtung: Neueste Mode ist es bei POS-Terminals einen EURO-Modus einzubauen. Das vermeintliche Komfortmerkmal kommt den Kartenbesitzer teuer zu stehen. Der Terminal-Betreiber rechnet den Betrag richtig scheiße in Euro um und verdient dabei ziemlich gut mit (und auch der Ladenbesitzer). Daher genau nachfragen, ob jetzt tatsächlich in Landeswährung oder doch in € gearbeitet wird. Auf Landeswährung bestehen!
  • EC-Karte am Geldautomaten ist in jedem Fall teuer (außer an eigenen Automaten). Man kann durchaus mit Gebühren zwischen 1-5€ rechnen. Im €-Ausland ist dann auch noch eine geringe, an den Wecheslkurs gebundene Wechselkursgebühr dabei. Achtung: Hier droht wieder dieselbe Falle wie im POS-Fall: Die Automatenbetreiber haben als neues Geschäftsfeld entdeckt, den Betrag (ziemlich schlecht) in EURO umzurechnen. Geht man beispielsweise in der Schweiz oder in Polen en einen Automaten, bekommt man als letzte Frage noch, ob man lieber in Sfr oder in Euro abbuchen will. Lieber jetzt ein bekannter (aber beschissener) Kurs oder später ein (guter) aber TOTAL UNBEKANNTER Kurs. Mit dieser psycho-Masche versuchen sie die Leute zum EURO-Modus zu bringen und verdienen sehr gut daran. Also: Wählt auf jeden Fall Landeswährung; dabei nicht von der folgenden Nachfrage „Die meisten Leute wählen aber umrechnen!“ verunsichern lassen! Es kommt auf jeden Fall günstiger – es muss ja einer weniger mitverdienen.
  • Einsatz der Gratis-Geldabhebe-VISA-Karte am Geldautomaten im Fremdwährungs-Ausland: Die günstigste Variante an Geld zu kommen. Der Name ist ja Programm – es kostet keine Gebühr. Die VISA und Master Währungskurse sind nahe dem Mittelwert zwischen Kauf- und Verkaufskurs – es wird in keiner Wechselstube günstiger. Allfällige Automatengebühren sollte man vermeiden, aber sonst beherzt in Kauf nehmen. In 50% der Fälle erscheinen sie nicht am heimischen Konto. In den anderen 50% kann man sie sich per eMail von der Bank zurückholen. Vermiedene Gebühren sind auch gesparte Arbeit.
  • Gratis Geldabhebe-VISA-Karte im Inland am Automaten: Achtung hier können je nach Ausgebendem Institut die üblichen Kreditkartengebühren (Cash-Advance 5% v. Umsatz, min 5€) anfallen (Comdirect) oder auch gar keine (DKB, Ing.-Diba).
  • Gratis Geldabhebe-VISA im €-Ausland am Automaten. Hier kann praktisch nichts passieren. Abrechnund so oder so in EUR und per Definition ja keine Gebühren. Es kann nur sein, dass der Automatenbetreiber eine Gebühr ankündigt und daher anbietet alternativ den Vorgang abzubrechen. Hier einfach die Gebühr akzeptieren, da innerhalb des SEPA-Raums die Gebührenausweisung korrekt funktioniert, kann die Kartenausgebende Institution die Gebühr übernehmen und zu ihrem Programm stehen „Gratis weltweit Geld abheben“.
  • Kreditkarte am POS-Terminal im €-Ausland: Hier kann praktisch nichts passieren. Abgebucht wird genau der €-Betrag, der auch da steht. Es kann höchstens sein, dass der Ladenbesitzer keine kleinen Beträge per Kreditkarte bezahlen lässt. Immerhin kostst ihn das 1-4% vom Umsatz und min. 0,20 €.
  • Kreditkarte am POS-Terminal im Fremdwährungs-Ausland. Hier wird es wieder interessant. Es gilt dieselbe Vorsichtsmaßnahme bezüglich Abrechung in EUR oder Fremdwährung. Hier auch wieder unbedingt in Fremdwährung abrechnen. Die Kurse von VISA oder Master sind den Dienstleisterkursen um Welten überlegen und generell ziemlich nahe am mittleren Geld-Brief-Kurs – also besser als jede Wechselstube.

Macht hoch die Tür, die Tor macht weit…

so lautet der Titel des ersten Liedes des evangelischen Gesangbuches. „Es kommt der Herr, der ….“naja ihr wisst schon, es zielt auf die Ankunft Jesus, dem Retter der Welt ab. Zumindest glaubt man das im Christentum. Welches wiederum seine Religion darauf aufbaut.

Die Europäische Union und ihr Derivat der so genannte Schengen-Raum, basieren auf allerlei Einzelstaaten, die wiederum ihr Tun und Handeln stark auf den Werten des Christentums begründen. Wenn auch unbewusst. So öffnet der Schengen Raum auch allen sich in ihm befindlichen Bürgern die Tore und Türen. Grenzkontrollen, ewiges Warten ja auch das Auseinandernehmen von Taschen, Kameras und Autos ist zum Glück nur noch Wenigen ein Begriff.

Uns ist bei allerlei auch begründeten Wehklagen über die EU, welches am 25.05 sicherlich einen Eisberggipfel finden wird, einiges leider nicht mehr bewusst.

Ich selbst bin nicht der größten Freund des Brüsseler Sozialismus, doch ein Flug nach Israel in das Heilige Land, ja das Land in welchem des Liedes nach die Tore geöffnet werden sollen, kann den Blick dezent verschieben.

Oder: Eine Reise über Grenzen, ein Besuch im Israel, Palästina und Jordanien

Grundsätzlich sei hiermit gesagt, dass sich die Reise lohnen wird und auch der folgende kritische Bericht sowie die Ratschläge vom Auswärtigen Amt nicht von den möglichen Erlebnissen im Mittleren Osten abhalten sollen.

Nach Israel fliegt man ganz bestimmt nach Tel Aviv, denn die beiden weiteren Flughäfen in Haifa und Eilat werden international de facto nicht angeflogen. Am Flughafen in Tel Aviv gilt es sich gleich nach der Ankunft in einer Schlange am Passportcheck anzustellen. Man bekommt mehr oder minder ein paar Fragen zur geplanten Aktivität im Land gestellt und erhält ( keinen Stempel !!!) sondern einen kleinen Zettel zur Aufbewahrung bis zu Abreise. Personen, welche sich vorher schon mal im arabischen Raum aufgehalten haben, werden möglicherweise etwas kritischer beäugt. Sehr frisch machen sollten sich alle, die einen libanesischen, saudi-arabischen und iranischen Stempel in ihrem Pass pflegen. Das mündet eher in eine Einreiseverweigerung.

Möchte man Israel auf dem Landweg erreichen so, ist folgende kurzweilige Abhandlung, die passende Reiselektüre:

Beim Blick auf die Karte im Schulatlanten entdeckt man als Nachbarländer im Uhrzeigersinn:

  • Libanon
  • Syrien
  • Jordanien
  • Ägypten

Nicht eindeutig kann die Frage zum Status Palästinas beurteilt werden. Daher ist es nicht als Nachbarland aufgeführt. Es ist aber auch kein eindeutiges Staatsgebiet Israels.

Zwischen dem Libanon und Israel sowie zwischen Syrien und Israel gibt es keine Grenzübergänge, da sowohl der Libanon als auch Syrien den Staat Israel nicht anerkennen. Dies mündete zuletzt am 29. Dezember 2013 mit einem Raketenbeschuss aus Libanon auf israelisches Staatsgebiet, dass von israelischer Seite mit Artilleriefeuer erwidert wurde. Wenn schon die direkte Grenzüberquerung nicht möglich ist, so ist auch die Frage mit dem Stempel im Pass kritisch.

Es erscheint sinnvoll für Reisen in beide Länder unterschiedliche Daten zu wählen und einen zweiten Reisepass zu nutzen. Dies ist nicht ganz unkompliziert aber, möglich. Berechtigtes Interesse sollten neben Diplomaten und Journalisten auch Reisende mit der Begründung eines gewesenen/geplanten Israel-/oder Iranaufenthaltes haben.

Jordanien:

Die Grenze zwischen Israel und Jordanien ist seit dem Friedensabkommen von 1994 geöffnet und kann an drei verschiedenen Grenzübergängen übertreten werden.

Yitzhak-Rabin( Israel) –Wadi Araba(Jordanien)-Grenzübergang

Dieser ist der südlichste und liegt etwa 5 km nördlich der israelischen Stadt Eilat und der jordanischen Stadt Aqaba, beide können Urlaub am Roten Meer bieten. Beim Passieren zahlt man einen Passierschein in Höhe von 100 Shekel( 20 Euro). Der Grenzübergang ist für PKW und Güterverkehr geöffnet. Man kann den Grenzübergang bequem zu Fuß von der Haltestelle des Egged Bus 441(Jerusalem-Eilat) erreichen und auch zu Fuß überqueren.

Der mittlere Grenzübergang Allenby( Israel)- König Hussein( Jordanien) ist eine Eigenheit für sich.
Er dient Palästinensern und Touristen als Übergang zwischen Israel und Jordanien sowie der Palästinensischen Behörde und Jordanien. Dieser Übergang liegt im Jordantal, östlich von Jericho), rund eine Autostunde sowohl vom israelischen Jerusalem als auch vom jordanischen Amman entfernt. Palästinenser sind offiziell nicht befugt die anderen beiden Grenzübergänge zu nutzen.  Das Osloer Abkommen von 1994 regelt, dass es hier einen Fracht-Abschnitt, der den Warentransport zwischen Jordanien und der Palästinensischen Autonomiebehörde regelt, geben muss.

Da sowohl Israel, Palästina und Jordanien das Gebiet als zu sich gehörend betrachten, wird wenn man von Israel nach Jordanien reisen möchte, vorab ein Visum benötigt. Es wird kein Visum direkt vor Ort ausgestellt, da man sich ja schon irgendwie in dem einen oder eben auch in dem anderen Gebiet befindet.

Der Grenzübergang ist nicht mit dem PKW passierbar. Öffentliche Verkehrsmittel fahren von hier aus nach Jerusalem und Kirjat Schmona. Ebenso verkehren Einzel- und Sammeltaxis in alle Gegenden des Landes. Es fährt Buslinie 961 von Kiryat Shmona nach/ von Jerusalem. Die Bushaltestelle befindet sich auf der Straße Nr. 90 direkt neben dem oberen Eingangsbereich zur Grenze. Dieser Bereich kann nur mit dem Taxi angefahren werden. Auf der jordanischen Seite sollen Sammeltaxis(Service) zur Abdali Bus Station in Amman fahren. Gelegentlich wird das Gebiet von JETT Bus, dem größten jordanischen Busanbieter angefahren.

Als dritte und nördlichste Grenzüberquerungsmöglichkeit ist der Fluss Jordan (Israel) Sheik Hussein (Jordanien)-Grenzübergang zu notieren. Er liegt nahe Bet Sche’an und relativ nah (150 km) an Amman, Haifa und dem Norden Israels. Von jordanischer Seite aus kann man nur einen Checkpoint erreichen und muss dort zwingend ein weißes Taxi für 1-2 JOD nehmen, um zur eigentlichen Grenzabfertigung gefahren zu werden. Dort sind nach eigener Erfahrung 10 JOD (etwa 10 €) für die Ausreise fällig. Die hauseigene Wechselstube hat selbstredend ziemlich üble Kurse. Doch kann man auch Passanten um einen Gefallen bitten.

Des Weiteren darf man die 3 km bis zur israelischen Abfertigung nicht zu Fuß gehen und wird mit einem Bus, für den wiederum ca. 1-2 Euro nötig sind, gefahren.

Die Israelischen Bediensteten nehmen es an dieser Stelle sehr genau. Es kann schon vorkommen, dass die Kamera genauer inspiziert wird oder man sich einem sich wiederholenden Fragekatalog zu Ziel, Beruf, Verwandtschaft etc. unterziehen muss. Höflich und kooperativ bleiben ist angeraten und wenn man dann das Prozedere überstanden hat, kann man für 50 Shekel ein Taxi nach Bet Sche’an nehmen oder per Anhalter fahren.

Von diesem Ort aus fahren dann die Egged Busse gen See Genezareth oder nach Tel Aviv und Jerusalem.

Ägypten:

Seit dem Abschluss des israelisch-ägyptischen Friedensabkommens im Jahre 1979 dem Rückzug der israelischen Truppen aus der Sinai-Halbinsel im Jahre 1982 wurde die Grenze zwischen den beiden Ländern geöffnet. In Taba liegt der wichtigste Grenzübergang.

Der Taba-Grenzübergang liegt rund 10 km südlich von Eilat gelegene Taba-Grenzübergang ist der primäre Grenzübergang zwischen Israel und Ägypten. Die Abfertigung beschränkt sich auf Grund seine geografische Lage auf einen schmalen Streifen von 45 Meter Breite und 200 Meter Länge.

Der Grenzübergang ist für Touristen, Ägypter und Israelis offen. Nicht jedoch für Palästinenser. Passierung ist per Fuß oder mit PKW möglich  Von Eilat aus fährt der Egged Bus zur Grenze.
__________________________________________________________________________________

Noch zu bearbeiten…und die Schlussbetrachtung zur grundsätzlichen Bejahung des Schengenraumes.

Schengenraum FETZT!

Nach Palästina:

Wie schon beschrieben ist Palästina nicht Teil Israels und irgendwie doch. Schaut man sich das Ganze auf der Karte an, so betrachtet man 2 Flächen: den Gaza-Streifen und das so genannte Westjordanland.

Gaza-Streifen:

Vom Betreten des Gaza-Streifens wird abgeraten. Es gibt Grenzübergänge nach Israel und Jordanien, jedoch dazu spärliche Informationen. Mutmaßlicherweise dürfen dort nur Israelis oder gar nur Bewohner des Streifens passieren.

Westjordanland:

Die Einreise in das Westjordanland ist für EU-Bürger weitesgehend unproblematisch. Dieser Beitrag dient also mehr der Information.

 

Dies ist ein Gastbeitrag von Karola Walz. aka Zaza

Gestehungskosten und schlechtes Essen.

der Titel sagt es alles.

Vielleicht sollte man ab und zu mal ein klein wenig mehr bezahlen, um nachhaltig gewachsenes und gesundes/gutes sowie gut zubereitetes Essen zu bekommen. Speziell in diesen Billigheimer-Mittagsmenü-Plätzchen (habe da eines in der Vancouveraner Robson-St.) wird, angeheizt durch den Konkurenzkampf, an der Qualität der Ware sowie der Zubereitung und der Präsentation gespart. Einer der üblen Auswüchse war dann künstliches Hühnerfleisch. Am einfachsten erklärt es sich als „nackte Chicken-Nuggets“. Und diese wiederum, auch bekannt als „Chicken-Mac-Frankensteins“ sind nichts anderes als paniertes Hühner-Restfleisch, durch den Wolf gedreht und mit viel Mais- und Weizenstärke gestreckt und mit Geschmacksverstärker sowie Konservierungsstoffen und Emulgatoren versetzt. Da hats bei mir jedenfalls dem Fass den Boden ausgeschlagen.

Smartphone, Tablet, Laptop auf Weltreise

Auf jeden Fall.

Heute, kaum 10 Monate, nachdem ich diesen Eintrag eigentlich schreiben wollte, stellt sich die Frage schon kaum mehr. Höherwertige Tabletts wie das Nexus 7 kosten nur mehr 200€ und die Billigheimer gibt’s sogar noch drunter. Aber mal der Reihe nach.

Smartphone

Das sind ziemliche Universalteile dieser Tage. Die Empfangsteile sind in aller Regel auch oft für den Weltmarkt ausgelegt. Eine Frequenz mehr oder weniger zählt dann weniger also das gleiche Modell weltweit auszuliefern. Hat man eines dabei leistet es alleine so schon wertvolle Dienste. Offline bereitliegendes Kartenmaterial und der integrierte GPS-Empfänger leisten unschätzbare Dienste. Wörterbücher mit offline verfügbaren Datenbanken helfen und haben vielleicht Sprachausgabe oder Symbole parat. Ist man erst mit einem internetfähigen WLAN oder einem Mobilnetz verbunden, wird es zum universellen Info-Beschaffer. Zugfahrpläne, günstige Preise von Zuhause, Aktuelle Hotelpreise (meist günstiger online) „normale“ Eintrittspreise, etc. pp.. Universalübersetzer mit Sprachein- und Ausgabe mit Google-Translate. Aber es sind aber auch persönliche Schatztruen, in denen sehr viel drin steckt und die eigentlich keinesfalls verloren werden dürfen. Also… mitnehmen oder daheim lassen?

Die Antwort ist recht einfach: Mitnehmen. Auch wenn es verloren geht/gestohlen wird und somit 300€ beim Teufel sind. Der Gegenwert, den man auf jeden Fall gewinnt, wird durch den möglichen Verlustwert keinesfalls aufgewogen. Gegen schmerzlichen Datenverlust oder Daten in fremder Hände kann man sich einigermaßen Schützen. Daher meine Tips:

  • Smartphone mitnehmen und sich Vorort so oft wie sinnvoll eine SIM-Karte kaufen und aktivieren.
  • Gerät nicht stehlen lassen
  • Entsperrpasswort (länger als 4 Ziffern!) UND Verschlüsselung einrichten!
  • Backup/Synchronisierung mit Webdiensten oder Diskstation daheim einrichten (so ist man nicht plötzlich aufgeworfen).

Tablett

Hier wird es schon etwas interessanter. Im Prinzip gilt dasselbe, wie auch beim Smartphone. Allerdings kann das Tablett als Zwischending zwischen Smartphone und Laptop durch das eine oder andere ersetzt werden bzw. es ersetzen. Beim Smartphone gilt das bedingt, denn oftmals haben Tabletts keinen SIM-Kartenschacht, sind also auf WLAN angewiesen. Dies kann bei einer längeren Busreise von Nachteil sein. Natürlich ist es auch weniger kompakt als ein Smartphone, dass typischerweise am Körper getragen und in der Hosentasche verschwindet. Vorteil ist allerdings: Man hat damit ein elektronisches Buch. Muss also weniger Bücher mitschleppen. Falls man den Laptop ersetzen will, hat man hiermit ein besseres Arbeitsfeld, ist aber weitaus weniger universell unterwegs als ein Laptop.

Mein Resumé zu Tablett: Eher daheim lassen, möglicherweise durch einen eInk-Basierten E-Leser ersetzen. Meine Tips:

  • Tablett ersetzt Smartphone eher nicht
  • Laptop lässt sich mit zusätzlicher BT-Tastatur ersetzen, aber eben nicht so ganz.
  • Zusätzlich zu beidem: Für die Abendliche Gestaltung durchaus sinnvoll, kann dann aber durch E-Leser ersetzt werden
  • Entsperrpasswort (länger als 4 Ziffern!) UND Verschlüsselung einrichten!
  • Backup/Synchronisierung mit Webdiensten oder Diskstation daheim einrichten (so ist man nicht plötzlich aufgeworfen).

Laptop

Das ist nach, wie vor Geschmacksache. Ein Laptop ist eben ein Rechner und ich kann dort quasi alles machen, was man sich so vorstellen kann. Verschiedene Betriebsysteme, Programmieren und Videobearbeitung sowie angenehm Texte schreiben oder Fotos sortieren und auf der großen Festplatte ablegen. Auch ist die Kompatibilität mit möglichen Geräten, die einem auf der Reise begegnen (Drucker?) am größten. Je nach eigener Lebenslage kann man mit einem Laptop auch am ehesten noch „Arbeiten“ und mithin von Strand von Fidschi seinen Urlaub finanzieren. Ein Laptop ersetzt bedingt ein Tablett und ergänzt sich mit einem Smartphone recht gut (Stichwort Internetfreigabe). Für den Normalanwender eher unwichtig: Mit einem Laptop lässt sich eben auch so eine ganze Menge Netzwerk-Hacking betreiben. Mal abgesehen von illegalem Zeug wie WLANs knacken, kann man VPNs oder TOR einsetzen, um in bösen Ländern d ennoch westliches Internet zu bekommen. Andererseits ist das Teil ein wenig teurer als ein Smartphone und ebenfalls ein Datenschätzchen. Allerdings gibt es Laptops schon recht günstig, wobei ich nicht unbedingt zur ganz billigen Stufe raten kann. Auf jeden Fall aber scheint der Neubeschaffungwert akzeptabel gegen den Nutzen, den man dafür hat.

Resumé eines Informatikers: Mitnehmen. Dabei Smartphone als Ergänzung dabei haben. Meine Tips:

  • Smartphone dabei haben
  • Laptop um externen USB-WLAN-Stick ergänzen. Besserer Empfang (?) und potentielle Inkompatibilität von Chips verschiedener Hersteller. Leider immer noch ein Thema. Manchmal kann man sich nicht anmelden, weil die Chips sich nicht mögen. Dann hilft Stick #2
  • USB-Speicherstäbchen mitnehmen
  • Maus dabei haben
  • Bei Windows „Connectify Ultra“ installieren. Es spannt einen privaten Hotspot auf. Damit geht bei kennungsbasiertem WLAN (Hotels) das Smartphone mit ins Internet., obwohl nur ein Gerät zulässig ist.
  • Laptop komplett mit Truecrypt oder dmcrypt verschlüsseln. Es muss vor dem Betriebssystem ein Kennwort eingegeben werden.
  • Einfach mal machen. Wer das nicht beherzigt wird sich später schwarzärgern.
  • Sicherung und Synchronisation wichtiger Verzeichnisse einrichten. So ist bei Diebstahl nicht alles Weg
  • Sicherung und Synchronisation einrichten
  • geschossene Bilder auf Dienste oder die heimische Diskstation hochladen oder USB-Platte mitnehmen und Sichern!
  • Kensington Lock kaufen und Laptop damit in Hostels etc. unbeobachtet stehen/laden lassen.
  • SIM-Karten-Einschub ist verzichtbar

Alarm vorm Tütentauchen

Vancouvers Gewässer gehören (angeblich) zu den besten Kaltwassertauchgebieten der Welt. Allerdings ist es dort, wie der Name schon sagt, ziemlich kalt. Daher benutzen geneigte Taucher dort vor allem Trockentauchanzüge. Da kann man sich schön mit Fleece-Lagen einmummeln und im Anzug bleibt i.d.R. alles trocken und somit warm.

Seit gestern bin ich nun also auch offiziell ein zertifizierter Trockentauchanzug-Taucher. Oder wie man das korrekterweise auf Deutsch sagt. Der Weg dorthin führte über das Ausfüllen von einigen Dokumenten sowie Persilscheinen für die Betreiber und das Absolvieren zweier Tauchgänge. An einem solchen Tag sollte man natürlich gut ausgeruht und voll der Taten sein. Die Stunden vor den Tauchgängen waren aber etwas unpassend. 

Die Nacht

Feuerwehr Regiment Sq.
Da kommen sie angefahren

Also eine kleine Geschichte: Noch am Tag davor gab es ein Barbecue von der Firma. Dort ging es munter mit Bier und Cidre los. Schwierig daran vorbeizukommen. Ich habe es bei eineinhalb Dosen belassen können und es war ja noch Nachmittag. Ich musste aufpassen, nicht zu viel abzubekommen, denn der Tauchgang sollte am nächsten Tag doch recht früh statt finden.  Die Feier währte nicht zu lange und ließ mir noch genug Zeit, das Buch mit seinen Frage- und Antwortspielen durchzukauen. Das gelang zwar nur mit Widerständen – die Müdigkeit kam – aber es gelang (bis auf die letzen 4 Seiten). Endlich ins Bett… gerade noch rechtzeitig. Doch dann ging es los. Zunächst war noch eine Stechmücke da, die dann aber den Kürzeren zog. Also schlafen. Circa zwei Uhr nachts, ich war gerade in der Tiefschlafphase angekommen, geht ein Getüte und Gefiepe los. Feueralarm aus zwei Lautsprechern in meiner Wohnung. Grrr! Was macht man also? Hmmm – bestimmt ein Fehlalarm – aber nach dem Motto „better safe than sorry“ schlupfte ich in Hose und Sweatshirt, schnappte noch Ausweis, Tablett, Fon und Festplatte und marschierte hinunter. Kurz drauf erschien die Feuerwehr. Den Jungs war anzusehen, dass sie einen Fehlalarm erwarteten. Nach einer gefühlten halben Stunde war der Spuk vorbei und alle konnten wieder hinauf. Verstopfung am Lift. Zum Glück war bei meiner Not-Treppenhaustür ein Klebstreifen drauf, sodass ich auch „hinein“ kam. Sonst wäre nur „hinaus“ möglich. Ich und viele Andere nahmen die Treppe. Tja – nun sind wir endgültig wach!

 

Das halbe (nur) Haus, alle müde!
Das halbe (nur) Haus, alle müde!

Also alles ablegen und ab in die Heier. Kaum am wegtreten, summt es erneut vor meinem Ohr. Wieder zwei Mücken. Ich also wieder auf um auch diesen beiden den Garaus zu machen. Ich liege 5 Minuten, die Augen geschlossen, als erneut ein Feueralarm los geht. Waaaaah! Diesmal überlegte ich schwer. Die Wahrscheinlichkeit für einen Fehlalarm war groß (stellte sich nacher auch so heraus), wissen kann man es nie. Ich entschied mich für liegen bleiben. Nach endlosen 10-15 min in denen es von Tüten zu Fiepen und zurück wechselte, ging der Alarm wieder aus. Aber nur, um ca 5 min später erneut einzusetzen. Nun war liegenbleiben endgültig angezeigt! Doch schon 3-5 Minuten später ging er endgültig aus.

Am nächsten Tag erfuhr ich, dass es sich um einen defekten Rauchmelder im Dachgeschoss handelte und noch in der Nacht ein passender Techniker geholt wurde.

Tauchen

Am Tag danach ging es eher langsam zur Sache. Aber es ging. Ich habe zwar eine Kaffemaschine für starken Espresso, passend zur Situation war allerdings nur ein Restchen Kaffepulver da. Ergo musste es ein Kaffeverkäufer auf dem Weg sein. Zunächst erreichte mit meinem Auto jedoch den Tauch-Shop. Nach dem Verladen gab es einen Zwischenstop bei Starbucks. Starbucks? Ach das ist jetzt auch egal… Kaffe!

Unser Tauchgang fand in Bucht des relativ populären Whytecliff park, West Vancouver (20 min von Vancouver entfernt) statt. Dort tummelten sich schon ein ganzes Dutzend anderer Taucher. Nach einer Einführung ins Anziehen eines Trockentauchanzugs und aufschnallen der Restlichen Ausrüstung, ging es ins Wasser. Dicht hält so ein Anzug übrigens dadurch, dass er erstens selbst aus wasserdichtem Material besteht, und zweitens an Ärmeln und Kragen Manschetten aus Latex oder Neopren hat, die sich um die eigenen Extremitäten legen. Die Füße sind in der Regel eingebaut, wie bei einem Strampler. Wenn also da was nicht eng oder glatt sitzt, gibt es eine Flutung des Anzugs. Und das kann unangenehm werden. Entsprechend sitzt der Hals ein wenig eingeschnürt und man glaubt, das kaum 3 min aushalten zu können. Doch im Wasser wird das besser. Erst mal im Wasser muss man aber mit der zusätzlichen Komplexität des Anzugs zurecht kommen. Der hängt, als weiterer Hohlraum, nämlich auch an der Atemluft und muss von Zeit zu Zeit ein wenig aufgeblasen werden.

Nach einigen Anfangsschwierigkeiten (Regulations-Jojo gespielt: ab, auf, ab, auf, ab) ging es eigentlich ziemlich ok dahin. An den Beinen wurde es zwischendurch mal sehr kalt. Sehen konnte man jetzt nicht sooo viel. Einige Flundern, große und sehr große blaue Seesterne, Seeanemonen und ein zwei vorbeischwemmende Fische. Die Sicht war mäßig, da der Sommer die eine oder andere Alge blühen lässt. Aber ich habe es zweimal überstanden und mein Anzug war danach – man möge es kaum glauben – trocken!

Resümee

Feuer gefangen habe ich bisher jetzt eher nicht. Versuchen werde ich es aber auf jeden Fall noch einmal. Vielleicht diesmal ohne Feueralarm in der Nacht.  Das wird dann auch, ob der größeren Erfahrung, lockerer.

Eiskalt wegfliegen

Wer gerne herumreist, der kommt auch schon einige Male das Flugzeug. An dieser Stelle nun eine Warnung, damit die Vorfreude nicht allzu schnell einfriert. Betroffen ist vermutlich nur die Boeing 737 älteren Baujahres. Airbus scheint das Problem nicht zu haben.
Ach wie ist die Freude groß, wenn man denn einmal einen Sitz am Notausstieg bekommt. Da hat man doch in der Tat mehr Beinfreiheit als man braucht. Doch was muss man feststellen? Aldiweil man auf der Reisehöhe ist und die Außentemperatur knackige -50°C  erreicht, kommt es zunehmend kälter von der Tür gefallen. Es wird unten rum leicht frisch. Richtig dumm wird es aber nur wenn der Flug lange dauert.
Der Grund dafür liegt darin begründet das Flugzeugnotausgangstüren hinterlüftet sind. Auf diese Weise wird verhindert, dass sie zufrieren. Der Nachteil dabei ist aber, dass die Türen, ob geringerer Isolation, erstaunlich kalt werden.
Bei einem längeren Flug kann einem da schon mal das Blut im Fuße erstarren. Daher mache sich gewahr, wer einen Notausgangssitz bekommt. Bei einem langen Flug kann der zur Pain werden.

Mobiles Internet in Samoa (West)

Samoa und Mobiler Datenfunk sowie Internet ist nicht so prickelnd aber es läuft OK. Preislich ist man schon über Österreich-Niveau. Es gibt zwei Anbieter von SIM-Karten. Digicel ist vermutlich die bessere Wahl. Ich habe zu Dicicel gegriffen. So allzu dicht sind die Verkäufer von SIM-Karten nicht. Es gelang mir um 5:00 morgens zumindest weder am Flughafen noch am Fährhafen eine SIM-Karte zu erwerben. Beide Male gab es keinen Laden. Auf Savaii gibt es genau einen Laden von Dicicel. Dort konnte ich meine SIM-Karte für 25 Tala erwerben. Inklusiv waren dabei 10 Tala Guthaben. Es gibt Datentarife mit verschiedenen Volumina für 9, 17 und 34 Tala. Das sind 100, 200 und 500 MB 9 Tala entsprechen derzeit etwa 3,00 EUR. Ein Gigabyte kostet demnach also ca. 30 EUR und ist damit nicht wirklich günstig. Dazu sei gesagt, dass das Internet eher schwach zu Samoa kommt. Ein Kabel führt 70 km nach Amerikanisch Samoa und von dort geht eine lange Leitung nach Hawaii, von wo aus sich dann die Daten dann verteilen. Der Empfang ist auch eher Mau. Es wurde definitiv an Sendemasten gespart und Samoanische Blechdächer tun ein übriges um den Empfang auf einen oder null Balken zu reduzieren.

Aber nun zum technischen Teil.

Digicell benutzt UMTS-Band I (2,1 GHz) für 3G-Empfang.

Die Einrichtung funktioniert wie immer. SIM-Karte hinein und APN einrichten:

APN: web.digicelsamoa.ws

keine Kennwörter etc. erforderlich.

Nun sollte der Datenfunk eigentlich schon funktionieren.

Aufladen von Guthaben kann man dagegen quasi überall. Jeder kleine Laden hat ein Digicel-Schild an der Wand und kann einem Guthaben überschreiben – wenn er kann. Doch ein häufiges Symptom in Samoa ist, dass der Kiosk um die Ecke kein Guthaben mehr hat und daher auch nichts verkaufen kann. Dann hat man ein Problem oder muss den nächsten Laden finden.

Neue Datenpakete lassen sich über den USSD-Code *999# gekauft werden.

Samoa – auf touristischen Abwegen

Samoa oder zur Unterscheidung zu Amerikanisch Samoa auch Westsamoa genannt ist Etwas Spezielles. Natürlich ist Alles immer irgendwie speziell; doch haben es die Samoaner geschafft in ihrem seit 1962 von NZ unabhängigen und marktwirtschaftlichen Land eine sehr ursprüngliche Kultur zu erhalten. Es ist wirtschaftlich nicht der Brüller, nicht wirklich innovativ und auch nur knapp „in der 2ten Welt“, aber die Leute haben sich bis heute ihre Familienstrukturen und Besitzstrukturen erhalten. Auf Savai’i, der größeren der beiden Inseln kann man z.B. gar kein Land kaufen, da quasi alles in Familienbesitz ist und der Verkauf nicht vorgesehen ist. Auf Upulo kann man nur rund um die Hauptstadt Apia ausgewählte Grundstücke oder Wohnungen erwerben. Im Ergebnis fährt man durch der Familen Vorgärten, während man auf Savai’is Hauptstraße die Insel umrundet. Natürlich ist die Straße öffentlicher Raum, aber um einen Fuß ins Meer zu setzten, muss man einen Verantwortlichen finden und „um Erlaubnis Fragen“. Da die Familien recht groß sind und irgendwie doch jeder mit jedem Verwandt ist, wird das doch eher locker gesehen. Vom Touristen nimmt man aber gerne auch mal schnelle 5 Tala. Mit diesen werden dann die nächsten Kinder, derer man sich Habhaft werden kann, zum nächsten Kiosk geschickt, um Bier zu Holen. So tatsächlich geschehen. Dank hoher Unbeschäftigung gibt es viel Freizeit und keinen Stress. Das führt sogar so weit, dass sich die Frauen der Dörfer mit Schirmen in die glühende Sonne setzen und entlang des Dorfzentrums das frisch sprießende Gras aus dem Sand neben der Straße herauszupfen. Das Dorf solle schöner werden und der Mond sich im Sande reflektieren. Das bringe Glück fürs Dorf. Hunger muss aber in Samoa absolut keiner leiden. Die Besitztümer der Familien sind groß genug und die natürlicherweise herabfallenden Brotfrüchte, Kokosnüsse  Bananen und Papayas reichlich genug, dass alle satt werden. Hühner gedeihen und scharren ebenfalls überall und Fische schwimmen vor der Haustüre. Papperlapapp! Türen gibt es doch gar keine bei den Fales, den traditionellen Behausungen. Man schläft hier in rund um offenen Pfahlbauten und lässt Abends bestenfalls aus Palmblättern geflochtene „Fensterläden“ herunter. Und immer noch gibt es Langeweile und sogar beleibte Personen. Daher gibt es den Markt, wo alle Produkte gekauft und verkauft werden. Für den Transport seiner Selbst und auch der Waren dorthin verwendet man alte Schulbusse aus Amerikas 50er Jahre, die Rasta-mäßig bunt angemalt und mit 1500W Soundanlagen ausgestattet sind. Kosten: 1 Tala (0,33€) pro Fahrt.

Meta

Ja wunderschön.... und was hat Rob/ich dabei gemacht?
Lag Samoa überhaupt auf dem Weg?

Ja. Samoa liegt ja im Südpazifik und damit ziemlich abgelegen, aber auf dem Weg. Direkt erreichbar ist es allerdings nur von Neuseeland, Australien und Fidschi. Von Amerikanisch Samoa ist es natürlich auch erreichbar, aber nur im Kleinflugzeug oder einmal pro Woche per Fähre. Nach Hawaii kommt man nicht. Aber von Amerikanisch Samoa aus kommt man nach Hawaii (…aber auch nur dort hin). Ich bin daher von Fidschi kommend direkt nach Samoa um dort einige Tage später mit dem rostigen Karren einer Fähre nach Amerikanisch Samoa überzusetzen. Denn weiterführende Flüge gen Ost (oder dann West?) gibt es nur von dort.

 Ankunft

Abgeflogen um 1:30 komme ich also nachts um 4:00 an. Zuvor hatte man uns noch geweckt um uns einen 3-Uhr Snack zu servieren…. schlau wie ich war, hatte ich in Fidschi noch ein Hotel für die erste Nacht gebucht. In das würde ich gehen und noch einige Stunden schlafen, ehe ich die eigentliche erste Nacht dort schlafe. Bei meiner Ankunft stellte sich aber heraus, dass das Hotel auf Savai’i ist und ich daher zunächst die Fähre nehmen muss. Da Busse um diese Zeit nicht fahren, geht es mit dem (letzten) Taxi zum äußerst spartanischen Fährterminal. Passend: Er musste erst einmal seinen Platten mit einem Kompressor bekämpfen und gab mir dann 2 AU$ als Wechselgeld (OK, ist mehr Wert). Dann war ich also um 4:15 am Fährterminal und erfuhr langsam, dass heute, an diesem schönen Sonntag keine 6Uhr-Fähre kommen würde und aus dem gleichen Grund auch keine 10Uhr-Fähre führe. Ich hatte also bis 12 Uhr Zeit. Viel Zeit also zu schlafen. Recht schnell hatte ich meine Beine zerstochen bekommen. Als die Sonne aufging, ging auch ein Kiosk auf und bot schwache Kost zum Besten. Immer noch müde, legte ich mich erneut hin. Doch ich hatte auch diese Rechnung ohne den Wirt gemacht: Ich war angekommen im Land der tagaktiven Moskitos!

Savai’i

Endlich auf der richtigen Insel, konnte ich zwei nette Tage in Lusia’s Lagoon Chalets verbringen. Die Hütten waren schon etwas mitgenommen und auch belebt, aber OK. Sehr interessantes und gutes Essen! Allein dafür lohnt es sich. Die Bucht war nicht minder interessant, da hier Süßwasser unterseeisch ins Meer fließt und somit schwimmtechnisch, habitatsmäßig und optisch lustige Effekte hervorruft. Ob des recht teuren Internets habe ich gleich mal zu meinem alten Rezept der eigenen SIM-Karte gegriffen. Es funktionierte.

Sehenswertes

Am dritten Tag war ich mal mutiger und wollte mir die Afu Aau Wasserfälle sowie einen historischen Steinhaufen Tia-Seu ansehen. Ich habe beides getan, fragt aber nicht, wie ich danach ausgesehen habe. Der Wasserfall war geil(!) zwar fiel nicht viel Wasser, aber die Becken waren so klar, wie es klarer nicht sein könnte und in Abwesenheit jeglicher Leute konnte man ungeniert baden. Dagegen war der „ancient Mound“ eine Tortour und dann enttäuschend. 2 Stunden wandert man auf einem Pfad durch Dschungel und hüfthohe Wiesen bei 99% Luftfeuchtigkeit. Wenn der Wind die wabernde Feuchtigkeit aus dem Grase nach oben blies, fühlte man sich wie im Lee eines Waserkochers. Dabei handelte es sich nur um 1,5 km. Angekommen, muss man erst einmal erkennen, dass das jetzt der Steinhaufen ist. Denn diese Steinpyramide ist total überwachsen und somit unsichtbar und daher relativ unspektakulär. Ergo: Tut Ersteres, lasst Zweiteres.

Aktivitäten

Vom Tauchen begeistert und mit Samoa ein ausgezeichnetes Revier habend, mache ich mich auf, die zweite Qualifikation in Sachen Tauchen zu erwerben: „Adv. Open Water“. Die einzige Tauchbasis auf Savai’i liegt im Norden der Insel. Mit 3 Tala bringt einen der Bus dort hin. Einen Katzensprung entfernt, bei Jane’s beach Fales steige ich für eine Woche ab und ich habe sogar eine Türe im Fale(!). Zeitweise war ich der einzige Gast im Hotel! Und wenn um 0:30 Uhr alle schlafen und der Mond wie eine gigantische Straßenlaterne über dem flachen, klaren und warmen Meerwasser der Bucht seine Lichtspiele spielt, ist der ideale Zeitpunkt für einen freien Nachtschwumm! Das Tauchen war exzellent. Ich habe wieder viel gelernt. Orientierung, Wracktauchen und Fotografie. Betreuung: Sehr gut und auf deutsch ;-). Und die Bedingungen sowie Flora und Fauna waren nahezu ideal. Vielleicht war Fidschi ein wenig besser. Aber in Samoa habe ich eindeutig mehr Schildkröten gesehen. Am Ende habe ich noch mit neuen temporären Freunden ein Auto gemietet und damit einmal die Insel umrundet. Die Empfehlung des Tages: Die Alofaaga Blowholes und Cape Mulinuu.

Upulo

Die letzten Tage vor dem Fährtermin habe ich in Apia verbracht. Nicht wirklich zu empfehlen aber passabel ist dort TatianasMotel. Man kommt sich vor wie in der Ukraine, nur wärmer. Das Beste an dieser Unterkunft ist, dass sie nur 30m vom besten Restaurant (Inder) der Stadt weg ist. Dort kann man für 16 Tala (ca 5€) gut und klimatisiert (hat Seltenheitswert) essen. Als kaffeeabhängiger Mensch hatte ich die bestätigte Hoffnung, Espressomaschinen italienischer Bauart in Apia zu finden (endlich) und binnen zweier Stunden kannte ich alle 3 Stellen mit passablem Cappuccino. Apia ist ein unspektakuläres kleines Städtchen, aber natürlich das Oberzentrum für Samoa. Es sieht durchaus gepflegt aus; es sind sogar Lichtblicke baulicher Art dabei. Fein ist der „Fleamarket“. Dort gibt es das günstigste Essen sowie alles erdenkliche an Handarbeiten. Ich habe mir eine hölzerne Kawa-Schale geleistet. Mit den Sehenswürdigkeiten im Hinterland (Gumpen, Wasserfälle und Robert Louis Stevenson Museum/Grabberg) kann man hier einige Tage verbringen.

Resumé Samoa

Samoa ist ein freundliches und schönes Land. Touristisch noch eine Perle, da weitestgehend unerschlossen (das soll gerade geändert werden). Damit natürlich alle Nachteile wie leicht höhere Preise, wenig Geldautomaten, kaum Unterkünfte/Restaurants und teils falsch verstandene Menükarten (keine alkfreien Cocktails, unnötig eingeschränktes Programm, kein Eiskaffee, komische Cocktail-Rezepte etc.). Die Unterkünfte sind in der Mehrzahl sehr einfach und ebenso die sanitären Einrichtungen (halbkaputt). Aber wer das Unentdeckte und Ursprüngliche sucht, der wird in Samoa fündig. Wem sein Leben lieb ist, fährt besser nicht mit der rostigen Laube chinesischer Bauart zwischen den beiden Samoas hin und her, sondern nimmt die Propellermaschine.